Home Film “The King of Staten Island” – die vorhersehbare Geschichte kann sich nicht so richtig zwischen Komödie und Drama entscheiden

“The King of Staten Island” – die vorhersehbare Geschichte kann sich nicht so richtig zwischen Komödie und Drama entscheiden

Autor: Mick

Am 5. November 2020 veröffentlicht Universal Pictures Home Entertainment “The King of Staten Island” als DVD und Blu-ray.

"The King of Staten Island" (© Universal Pictures Home Entertainment)

Verleih: Universal Pictures Home Entertainment
Website: uphe.universalpictures.de/m/king_staten_island
Facebook: facebook.com/UPHE
Filmlänge: 137 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch (DVD)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Bulgarisch (BD), Griechisch (DVD), Türkisch (DVD)
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

Jetzt bestellen bei Amazon.de


Es ist eben gar nicht so leicht, die eigene Brut halbwegs aufs richtige Gleis zu bringen. Erst recht nicht, wenn man wie Margie (Marisa Tomei) auch noch alleinerziehend ist und seinen Partner schon vor langer Zeit verloren hat. So ist das bei ihrem Sohn Scott (Pete Davidson) auch gewaltig in die Hose gegangen, der den Verlust seines Vaters im Kindesalter auch mit Mitte 20 noch nicht verwunden hat und mehr oder weniger ambitionslos in den Tag hineinlebt.

Dieser auf wahren Begebenheiten basierende, tragische Stoff hat wohl auch Judd Apatow („Dating Queen“, „Beim ersten Mal“) herausgefordert, der ja sonst eher dafür steht, selbst ernstere Angelegenheiten mit flachstem Humor zu verwursten. Hier aber kann er sich ganz auf den „Saturday Night Live“-Shootingstar Pete Davidson stützen, der ihm auch noch beim Verfassen des Drehbuchs mit voller Unterstützung zur Seite stand.

Das tut dem Film merklich gut, denn Davidson verkauft uns seinen Slacker Scott wirklich ausgezeichnet und sorgt sofort dafür, dass wir uns trotz leichter Überzeichnung in dessen Lage versetzen können. Und das ist wahrlich kein Leichtes, beruft der sich doch bei jeder Kritik an seinem Lebensstil, der hauptsächlich aus Kiffen und Rumhängen mit seinen ähnlich gestrickten Kumpels besteht, auf den traumatischen Unfalltod seines Vaters. Der kam bei einem Einsatz als Feuerwehrmann ums Leben, als Scott gerade sieben war, und warf ihn damit völlig aus der Bahn, in die er bis jetzt nicht zurückgefunden hat. Zwar träumt er schon lange von einer Karriere als Tätowierer und dem eigenen Studio mit angeschlossenem Restaurant, kann aber außer vielversprechenden Skizzen eher stümperhafte Versuche auf den Oberkörpern seiner erstaunlich nachsichtigen Freunde vorweisen. Da ist es nur zu verständlich, dass die Geduld seiner Mutter schließlich ein Ende hat, als sie endlich mal wieder eine Beziehung zu einem Mann eingeht und Scott daraufhin vor die Tür setzt.

Das alles inszeniert Apatow überraschenderweise tatsächlich einigermaßen ernsthaft, beschränkt sich auf gelegentliche Gags, die zwar nicht immer sitzen, dafür aber nur selten unter die Gürtellinie gehen. Trotzdem sieht man dem Geschehen, wenn auch belustigt, doch überwiegend distanziert zu, kann sich auf die Tragik von Scotts Problemen nicht richtig einlassen, weil die reichlich oberflächlich skizziert werden und mehr als Rahmen für Situationskomik dienen.

Dadurch verschenkt Apatow leider durchaus vorhandenes Potenzial, das er wieder einmal für den billigen Witz opfert. Wenn dann die Handlung auch noch Wege einschlägt, die genauso konstruiert wie vorhersehbar sind – natürlich ist Margies neuer Lover Ray (Bill Burr) Feuerwehrmann und natürlich kommt Scott nach Mamas Rauswurf auf Rays Feuerwache unter – bleibt vom ernsten Thema Traumabewältigung nur herzlich wenig übrig. Das geht dann trotz einiger durchaus bissiger Einschübe immer mehr im pathetischen Gemisch aus Ehrenkodex und Männergehabe unter und macht den Streifen zu einem eher seichten Vergnügen.

Das zumindest bereitet er durch den einen oder anderen Spruch, der für Freude sorgt. Größerem Anspruch jedoch kann er nicht gerecht werden, weil die Mischung aus dramatischer Thematik und immer wieder plattem Humor viel zu unausgegoren wirkt, als dass er nachhaltig Eindruck hinterlassen würde.

Bonus-Material:

Als Extras gibt es alternative Enden, unveröffentlichte Szenen, ein Gag Reel und den Filmkommentar mit Regisseur, Co-Autor Judd Apatow und Schauspieler/Co-Autor Pete Davidson.

Auf der Blu-ray findet man zusätzlich noch die Featurettes “Line-O-Rama” und “Der Junge aus Staten Island”, “Du bist nicht mein Vater: die Zusammenarbeit mit Bill Burr”, “Margie weiß Bescheid: die Zusammenarbeit mit Marisa Tomei”, “Freunde mit gewissen Vorteilen: die Zusammenarbeit mit Bel Powley”, “Geschwisterrivalitäten: die Zusammenarbeit mit Maude Apatow”, “Beste Freunde: die Zusammenarbeit mit Ricky, Moises und Lou”, “Papa: die Zusammenarbeit mit Steve Buscemi”, “Wer ist Pete Davidson?”, “Die Feuerwache”, “Petes Castingideen”, “Petes Opa” und “Video-Anruf”, außerdem etwas über Judd Apatows Produktionstagebücher, ein Stand-up-Benefiz für Friends of Firefighters und ein Tribut an Scott Davidson.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 5. November 2020
Bildformat: 2,39:1
Ton Blu-ray: Dolby Digital 5.1 (D), Dolby Atmos (EN)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)

Related Articles