Home Film “Asphaltgorillas” – Bucks neuer Gangsterfilm glänzt nicht wie seine Lichter

“Asphaltgorillas” – Bucks neuer Gangsterfilm glänzt nicht wie seine Lichter

Autor: Tobi

"Asphaltgorillas" Filmplakat (© 2018 Constantin Film Verleih GmbH)

Asphaltgorillas

Darsteller: Samuel Schneider, Jannis Niewöhner, Ella Rumpf, Kida Khodr Ramadan
Regie: Detlev Buck
Dauer: 103 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.constantin-film.de/kino/asphaltgorillas
Facebook: facebook.com/constantinfilm


Nach seiner Konzentration auf vier sehr erfolgreiche “Bibi & Tina”-Filme in den letzten Jahren kehrt Regisseur Detlev Buck zurück zum Erwachsenen-Kino und liefert mit “Asphaltgorillas” einen Streifen, der im Berliner Kriminellen-Milieu spielt. Die Story basiert hierbei auf der Kurzgeschichte “Der Schlüssel” aus dem Band “Schuld” von Ferdinand von Schirach, das Drehbuch schrieb Buck zusammen mit Constantin Lieb und Cüneyt Kaya.

Atris (Samuel Schneider) hat eigentlich schon längst keine Lust mehr, im Clan von Unterweltboss El Keitar (Kida Khodr Ramadan) Drecksarbeit zu verrichten, aber so verdient er halt sein Geld. Als er durch Zufall seinen alten Schulfreund Frank (Jannis Niewöhner) trifft, wird ihm mal wieder vor Augen geführt, dass es auch anders geht, kommt dieser doch im teuren Lamborghini daher. Dass selbiger dem stinkreichen Vater seiner russischen Freundin (Stefanie Giesinger) gehört und Frank eigentlich auch nicht viel zu sagen hat in seiner Beziehung, spielt zunächst keine Rolle.

Das Treffen führt dann aber doch dazu, dass sich Atris eine Ausstiegschance aus dem Drogendealer-Sumpf bietet, wenn er Frank bei einem Falschgeld-Transport aus Polen nach Berlin hilft. Ganz so einfach wie gedacht stellt sich das Ganze vor Ort allerdings dann nicht dar, denn die asiatischen Falschgeld-Produzenten sind keineswegs voll Vertrauen in den unbekannten Atris. So bricht einiges an Chaos aus. Zum Glück gibt es in dessen Mitte für Atris mit der gerade erst kennen gelernten, irgendwie geheimnisvollen, aber sehr anziehenden Kleinkriminellen Marie (Ella Rumpf) einen neuen Lichtblick.

Detlev Buck hat versucht, mit “Asphaltgorillas” einen ultra coolen Film abzuliefern, mit windigen Charakteren, strahlenden Nachtlichtern und schicken Autos. Leider vermag es die Handlung nicht, hier mit der Aufmachung mitzuhalten, und bietet weder wirkliche Spannung noch den trockenen Humor, der in teilweise anstrengenden Dialogen versucht wird.

Ella Rumpf ist im Ensemble positiv heraus zu heben, sie gibt ihrer Figur Profil und verleiht Marie den mysteriösen Flair, der sie ausmacht. Die restliche Riege rund um den auf freundliche Coolness getrimmten Samuel Schneider und den als fahrigen Schwachmat im schicken Zwirn herum irrenden Jannis Niewöhner spielt solide, und natürlich macht man mit Kida Khodr Ramadan als Gangsterboss keinen Fehler – aber die Charaktere wirken doch viel zu konstruiert.

Stefanie Giesinger, 2014 Gewinnerin der TV-Castingshow “Germany’s Next Topmodel”, vermag es nicht, als hübsches Püppchen zu zeigen, ob sie mehr ist als genau dieses, schauspielerisch kann sie hier nicht glänzen in ihrer ersten Rolle. Vielleicht lockt die Teilnahme einiger Szene-Rapper wie dem Duo SXTN, dem aufstrebenden Capital Bra oder – noch etwas ausgiebiger – SSIO in einer tatsächlich ganz witzigen Besetzung als dümmlicher Rap-Star Kotti-Boss entsprechende Fans ins Kino, Anhänger von witzigen, skurrilen Buck-Filmen haben allerdings schon Besseres zu sehen bekommen.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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