Home Film “Countdown” – der per App terminierte Tod lässt sich auch diesmal nicht austricksen

“Countdown” – der per App terminierte Tod lässt sich auch diesmal nicht austricksen

Autor: Tobi

"Countdown" Filmplakat (© Universum Film)

Countdown

Darsteller: Elizabeth Lail, Peter Facinelli, Jordan Calloway, Talitha Bateman
Regie: Justin Dec
Dauer: 91 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.universumfilm.de/filme.html?id=154411&title=countdown
Facebook: facebook.com/countdown.derfilm


Mit dem Horrorfilm “Countdown” liefert Justin Dec sein Langfilmdebüt ab, und für dieses hat er auch gleich noch das Drehbuch geschrieben. Die Produzenten haben hier schon mehr Erfahrung vorzuweisen, blicken auf Arbeiten wie “Rampage – Big meets Bigger”, “Midnight Sun – Alles für dich” oder “Kill The Boss 2” zurück. Mit Maxime Alexandre nahmen sie auch einen genre-erfahrenen Kameramann mit an Bord, der bereits für die Bilder von “Crawl”, “Annabelle 2” oder “The Nun” verantwortlich war.

Im Mittelpunkt steht eine neue App namens “Countdown”, die keine weiteren Features besitzt, außer demjenigen, der sie installiert hat, seinen genauen Todeszeitpunkt voraus zu sagen – eben als Countdown bis zu diesem herunter zählend. Im Glauben, dass es sich nur um angstverbreitenden Fake handeln kann, beugt sich auf einer Party auch die dem vermeintlichen Quatsch eigentlich ablehnend gegenüber stehende Courtney (Anne Winters) dem Gruppendruck. Nach Installieren und Akzeptieren der AGBs stellt sie dann zu ihrem Entsetzen fest, dass sie nur noch drei Stunden zu Leben hat. Also setzt sie sich später lieber nicht ins Auto ihres betrunkenen Freundes Evan (Dillon Lane) und läuft nach Hause – wo sie aber trotzdem stirbt.

Evan kommt zwar auch nicht heil davon und baut einen Autounfall, diesen überlebt er aber und erzählt Krankenschwester Quinn (Elizabeth Lail) von der App und Courtneys Vorsehung, und auch davon, dass ihm ebenfalls baldiger Tod prognostiziert wird. Dieser tritt tatsächlich ein, als Evan anscheinend Selbstmord begeht. Bald schon sprechen auch die befreundeten Ärzte über die App und Quinn macht trotz allen inneren Widerstands dabei mit, dass sie sich alle “Countdown” installieren. Das hätte sie lieber nicht tun sollen, denn anstatt der Beruhigung eines hohen Alters folgt die Angst, als ihr Smartphone anzeigt, dass sie nur noch drei Tage zu leben habe.

Da sich zur Furcht bald auch noch mysteriöse Visionen gesellen, kauft sich Quinn ein neues Handy, denn deinstallieren lässt sich “Countdown” nicht. So einfach wird sie die App allerdings nicht los. Zusammen mit dem durch Zufall kennen gelernten Matt (Jordan Calloway), der ebenfalls einem nahen Tod entgegen sieht, lässt sie aber nichts unversucht, um dem vordefinierten Schicksal zu entgehen.

"Countdown" Szenenbild (© Universum Film)

Kann der Handy-Doc Derek (Tom Segura, Mitte) Matt (Jordan Calloway) und Quinn (Elizabeth Lail) helfen? (© Universum Film)

“Countdown” baut zwar ab und an solide Horror-Momente auf, insgesamt aber wirkt Justin Decs Film doch wie ein Puzzle aus bestens bekannten Motiven. Dass sich Gevatter Tod nicht austricksen lässt, das kennen wir zum Beispiel schon aus Streifen wie der “Final Destination”-Reihe. Hier ist es ähnlich, wobei das Grauen weit weniger subtil zuschlägt, stattdessen lieber in Form von Dämonen vorbei schaut.

Kein Wunder also, dass auch ein geistlicher ins Spiel kommt, wobei P.J. Byrne als überdrehter Priester-Nerd Father John mehr nervt als ernst genommen werden kann. Um dem Film etwas mehr Tiefe zu geben, wird auch noch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz mit eingeflochten, wo Arzt Dr. Sullivan (Peter Facinelli) sich Quinn unangemessen nähert. Diese Side-Story wirkt allerdings fast isoliert vom Rest und bereichert die Handlung auch daher nicht, weil der Lüstling nicht ausreichend abgestraft wird – und das in einem Horrorfilm.

Als solcher kommt “Countdown” zwar daher, verzichtet aber auf zu rabiate Szenen, wohl auch um in den USA seine PG13-Freigabe nicht zu gefährden. Während man hierfür also zumindest eine sinnvolle Begründung parat hätte, ist es fraglich, warum die meisten Charaktere des Streifens so dürftig ausgemalt werden. Das gibt den Akteuren wenig Platz zur Entfaltung, und so weiß dann eigentlich auch nur Tom Segura als Besitzer eines Handy-Ladens so richtig zu gefallen, während die aus der TV-Serie “You” bekannte Elizabeth Lail in ihrer ersten Filmrolle ebenso blass bleibt wie der vielleicht aus der Sitcom “Unfabulous” oder der Drama-Serie “Riverdale” vertraute Jordan Calloway. Ein sehr mittelmäßiger Horrorfilm, der auf den Schrecken in App-Form als modernes Element setzt, aber auch das ist nicht mehr neu.

Trailer:

Bewertung: 3 von 10 Punkten

 

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