Home Film “Doggy Style” – die Hundekomödie bewegt sich auf dürftigem Niveau

“Doggy Style” – die Hundekomödie bewegt sich auf dürftigem Niveau

Autor: Mick

"Doggy Style" Filmplakat (© Universal Pictures)

Doggy Style

Darsteller: Will Forte, Charity Cervantes
Regie: Josh Greenbaum
Dauer: 93 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.upig.de/micro/doggy-style
Facebook: facebook.com/UniversalPicturesDE


Heranwachsende Mädchen werden mit immer neuen Serien von Pferdeabenteuern schon bestens bedient. Und auch die ältere Fraktion ist mit allerlei Verfilmungen romantischer Romanreihen ausreichend versorgt. Was aber kann man Jungs der entsprechenden Altersklasse anbieten, die ja über die einschlägigen Social-Media-Kanäle vornehmlich auf Rapper mit Gangsterattitüde konditioniert sind? Das oder Ähnliches muss den Machern durch den Kopf gegangen sein, als sie die nicht jugendfreie Komödie „Doggy Style“ konzipiert haben, die eine biedere Hundegeschichte mit niveauarmem Genitalhumor kombinert. Dadurch dass sie sich dabei aber mit ihren derben Peniswitzen die FSK-16-Freigabe redlich verdient haben, darf die Frage nach der anvisierten Zielgruppe schon mal erlaubt sein. Denn selbst unreife 18-Jährige dürften der Erwartung nach mit den zotigen Flachscherzen nichts mehr anzufangen wissen, was die Menge der potenziellen Kinobesucher doch ziemlich begrenzt.

Regisseur Josh Greenbaum erzählt uns aus der Sicht des Hundes die Geschichte des Terriers Reggie, den der Slacker Doug (Will Forte) einzig seiner Freundin zuliebe zu sich nimmt, nach der Trennung von ihr aber schnellstmöglich wieder loswerden will. Völlig naiv hält der treuherzige Reggie Dougs folgende zahllose Aussetzversuche für ein forderndes Spiel, dessen Schwierigkeitsgrad sukzessive erhöht wird. Dabei ist der fiese Doug nur genervt von seiner ständigen Rückkehr und lässt ihn deswegen zuletzt drei Autostunden von zuhause entfernt zurück. Das ist selbst für den findigen Reggie zu viel, und so findet er sich plötzlich allein auf den Straßen einer unbekannten Stadt wieder.

Die Einführung verläuft erstmal weitgehend harmlos und könnte sich, von einigen verbalen Entgleisungen und Dougs Masturbationsversuchen mal abgesehen, mit dem niedlichen Reggie auch an ein sehr viel jüngeres Publikum wenden. Das soll sich aber schlagartig ändern, als der auf den rotzigen Straßenköter Bug trifft, der ihn nicht nur vor zwei fiesen Dobermännern rettet sondern ihm außerdem die elementaren Dinge für ein Leben auf der Straße beibringt. Dass dazu zuallererst das freie Rammeln vornehmlich einer ausgedienten Couch gehört, sorgt für erstes Kopfschütteln und ist auch nicht annähernd komisch. Dabei machen die deutschen Synchronsprecher, der angesagte Youtuber Freshtorge (Reggie) und Rapper Eko Fresh (Bug), ihre Sache gar nicht mal schlecht, verleiht besonders Eko Fresh mit Pseudo-Gangster-Gequatsche seinem Bug durchaus Charakter und machen sich gleichzeitig die Namen der beiden auf dem Kinoplakat zu Vermarktungszwecken sicherlich ganz gut.

"Doggy Style" Szenenbild (© Universal Studios. All Rights Reserved.)

(© Universal Studios. All Rights Reserved.)

Wenn da nur nicht der Humor wäre, der auch im Folgenden nicht an Niveau gewinnen soll, wenn Bug Reggie die ebenfalls herrenlosen Maggie und Hunter vorstellt, die ihn fortan widerwillig auf seiner Suche nach Doug begleiten. Aller Widerrede zum Trotz glaubt Reggie nämlich immer noch an das Gute in Doug und allerhöchstens an ein blödes Missverständnis, bis ihm irgendwann selbst Zweifel kommen. Da ist der Film längst zu einer Mischung aus Buddy- und Roadmovie geworden, denn Reggie kann sich an einige Besonderheiten auf der langen Fahrt erinnern, die es jetzt gemeinsam mit seinen neuen Freunden wiederzufinden gilt, um an Doug Rache zu nehmen.

Diese Handlung stellt uns intellektuell nicht gerade vor größere Herausforderungen und trägt den Streifen keinesfalls über die gesamte Spielfilmlänge, also müssen, wie eingangs erwähnt, schon andere Attraktionen her um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Die bestehen jedoch leider fast ausschließlich aus Gags und Sprüchen, die gar nicht so cool wirken, wie sie sein sollen, und von wenigen Lachern abgesehen allesamt in einem ärgerlichen Mix aus sexuellen Peinlichkeiten und Fäkalhumor versanden. Zumindest fürs Auge aber bekommt man etwas geboten, ist die Kombination aus Hundedressur und Animation doch fast perfekt und wenigstens eine psychedelische Szene nach Pilzkonsum der Hunde allein schon optisch wirklich witzig. Dieses Highlight jedoch wiegt noch lange nicht all das Fremdschämen auf, das man durch die größtenteils deplatzierten Dialoge erdulden muss.

Trailer:

Bewertung: 3 von 10 Punkten

 

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