Home Film “Gut gegen Nordwind” – Alexander Fehling und Nora Tschirner überzeugen in der modernen Romanze

“Gut gegen Nordwind” – Alexander Fehling und Nora Tschirner überzeugen in der modernen Romanze

Autor: Tobi

"Gut gegen Nordwind" Filmplakat (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Gut gegen Nordwind

Darsteller: Alexander Fehling, Nora Tschirner, Ulrich Thomsen, Ella Rumpf
Regie: Vanessa Jopp
Dauer: 123 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: gutgegennordwind.de
Facebook: facebook.com/GutGegenNordwindFilm


Mit “Gut gegen Nordwind” liegt die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Daniel Glattauer vor, bei der Vanessa Jopp (“Vergiss Amerika”, “Klimawechsel”) die Regie übernommen hat, nach einem Drehbuch von Jane Ainscough (“Ich bin dann mal weg”, “Alles ist Liebe”).

Als Emma Rothner (Nora Tschirner) versehentlich ein “e” zu viel in die E-Mail-Adresse einbaut, bei der sie ein Abonnement kündigen möchte, landet ihre Nachricht im Postkorb von Leo Leike (Alexander Fehling). Dieser ignoriert sie erst einmal, schließlich ist sie auch nicht die einzige mit jenem Fehler – nachdem Emma aber im Wortlaut immer energischer wird, weist er sie dann doch darauf hin, dass sie sich lieber bei der richtigen Adresse beschweren sollte.

Wie man sich denken kann, bleibt es nicht bei diesem Schriftwechsel. Als Linguist und kleiner Klugscheißer lässt es sich Leo nicht nehmen, Emma zu korrigieren. Diese widerum beweist Schlagfertigkeit, und so kommt es zu einem an Frequenz gewinnenden Dialog auf elektronischem Wege, der sich über Wochen hinzieht und in eine digitale Freundschaft mündet. Damit diese aber nicht durch Enttäuschungen bei einem Treffen getrübt und dann vielleicht beendet wird, beschließen beide, dass sie ein persönliches Kennenlernen auslassen, obwohl sie in der gleichen Stadt beheimatet sind.

Während Leo immer noch nicht verarbeitet hat, dass seine Ex-Freundin Marlene (Claudia Eisinger) ihn kürzlich völlig überraschend abserviert hatte, und seine Gefühle in den E-Mails auch äußert, überrascht ihn Emma irgendwann damit, dass sie verheiratet sei. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, so richtig toll läuft ihre Beziehung zum erfolgreichen Dirigenten Bernhard (Ulrich Thomsen) allerdings nicht, auch wenn ihre zwei Stiefkinder sie voll als Mutter-Ersatz angenommen haben. Und so kribbelt es dann doch irgendwie, wenn im Postfach eine Nachricht von Leo ankommt – wie auch anders herum. Wohin soll die virtuelle Freundschaft aber führen, in die sich auch bereits die ersten Spannungen einschleichen?

"Gut gegen Nordwind" Szenenbild (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH / Bernd Spauke)

Leo Leike (Alexander Fehling) und Emma Rothner (Nora Tschirner) in Sony Pictures’ “Gut gegen Nordwind” (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH / Bernd Spauke)

Mit “Gut gegen Nordwind” kommt eine Mischung aus Romanze und Drama mit einer gut portionierten Prise Humor ins Kino, die durchaus zu gefallen weiß. Regisseurin Vanessa Jopp hätte das Ganze zwar etwas raffen können, Langeweile kommt aber nicht wirklich auf, weil die Handlung mit stimmungsvollen Bildern sehr ansprechend erzählt wird und die Chemie zwischen Nora Tschirner und Alexander Fehling stimmt. Hierbei war es sicherlich hilfreich, dass beide im privaten Leben tatsächlich mal ein Paar waren, auch wenn dies bereits länger zurück liegt und beide im Film ja eigentlich kaum zusammen zu sehen sind, vielmehr im raschen Wechsel digital interagieren. Tschirner sieht man hierbei übrigens lange gar nicht, hört sie nur aus dem Off als Stimme der E-Mails, bevor nach Visualisierung von Leos Leid ihre Perspektive offenbart wird – ein geschicktes filmisches Mittel.

Von den weiteren Darstellern überzeugt vor allem der erneut souverän agierende Ulrich Thomsen, der ebenso lobend erwähnt werden soll wie Volker Bertelmann alias Hauschka, der den bestens passenden und genau die richtigen Stimmungen schaffenden Soundtrack zum Film beigesteuert hat. Eine moderne Romanze, die zum Glück auf die Überdosis kitschiger Liebelei verzichtet und so sehr realistisch daher kommt – das hat man viel zu selten.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

Related Articles