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“Patti Cake$ – Queen of Rap” – der Traum vom Rap-Star am sozialen Rand

Autor: Tobi

Patti Cake$ - Queen of Rap

Patti Cake$ – Queen of Rap

Darsteller: Danielle Macdonald, Bridget Everett, Siddharth Dhananjay, Cathy Moriarty
Regie: Geremy Jasper
Dauer: 109 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/patti-cakes
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany


Mit “Patti Cake$ – Queen of Rap” kommt ein Film in unsere Kinos, der einiges in sich vereint. Es geht um Musik, genauer gesagt typischen Vorort-Rap, hier aus Jersey, in seiner ungehobelten Form mit frotzigen Rhyme-Battles und dreckigen Inhalten, wobei Patricia “Patti” Dombrowski (Danielle Macdonald) immer den Traum vom Ruhm vor den Augen hat. Es geht um das Leben am sozialen Rand der Gesellschaft, wo Patti mit ihrer dem Alkohol sehr zugewandten Mutter Barb (Bridget Everett) die Miete nicht mehr zahlen kann und der Rausschmiss droht, oder wo der Alleingänger Basterd (Mamoudou Athie) sich als Antichrist sieht und hinter einem Friedhof in einer Blockhütte verschanzt. Es geht um eine zerrüttete und doch zusammen haltende Familie, wo Patti mit ihrer Mutter streitet und sie doch liebt, während Oma Nana (Cathy Moriarty) vor sich hin siecht und nur noch auf den Tod zu warten scheint, hierbei aber schön frotzelig bleibt. Es geht um die enge Freundschaft zwischen Patti und Jheri (Siddharth Dhananjay), der voll an ihre Rap-Künste glaubt und versucht, “Killa P”, wie sie sich u.a. nennt, zu fördern in einem gemeinsamen Projekt. Es geht um die Verehrung des Rap-Großmeisters O-Z (Sahr Ngaujah), der sich als hochnäsiges, fieses Arschloch entpuppt. Es geht darum, dass Patti auf Grund ihrer Körperfülle nicht nur von anderen gemein “Dumbo” gerufen wird, sondern so eigentlich auch nicht daran glaubt, je ins Rampenlicht treten zu können. Es geht aber auch darum, was man mit Talent, Freundschaft und Zielstrebigkeit im Leben erreichen kann, auch wenn es nicht immer direkt vom Tellerwäscher zum Millionär geht, auch kleine Schritte können Erfolge sein.

Geremy Jasper hat einen typischen Indie-Film erschaffen, der zu gefallen weiß. Die australische Nachwuchsschauspielerin Danielle Macdonald spielt Patti glaubhaft, hat sich vor allem für die Rolle beachtliche Rap-Flows angeeignet. Auch die anderen sind gut anzuschauen. Cathy Moriarty (“Wie ein wilder Stier”, “Kindergarten Cop”) mal wieder zu sehen, macht durchaus Freude, und Komikerin Bridget Everett beweist in dieser eher tragischen Rolle, dass sie nicht immer die Brüste heraus holen muss wie so oft auf der Bühne, um aufzufallen. Siddharth Dhananjay ist ein weiteres neues Gesicht, fiel vorher durch YouTube-Videos auf und liefert hier ein gutes Debüt ab. “Patti Cake$ – Queen of Rap” wurde auf dem Sundance Film Festival 2017 und als Director’s Fortnight bei den Fillmfestspielen in Cannes 2017 präsentiert, nun also startet der Streifen in unseren Kinos und unterhält durchaus gut.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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