Home Film “Plane” – ein stimmiger, handfester Actionthriller mit Augenzwinkern

“Plane” – ein stimmiger, handfester Actionthriller mit Augenzwinkern

Autor: Mick

"Plane" Filmplakat (© LEONINE Studios)

Plane

Darsteller: Gerard Butler, Daniella Pineda, Mike Colter, Evan Dane Taylor
Regie: Jean-François Richet
Dauer: 107 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.leoninedistribution.com/filme/164850/plane.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios


Erst kürzlich durfte Gerard Butler in „Chase“ als einsamer Kämpfer ohne Rücksicht auf Verluste durch den Sumpf amerikanischer Kleinstadtgangster pflügen und unter ihnen mal richtig aufräumen. Nicht erst seitdem scheint er sich in seiner Rollenauswahl eindeutig auf das Actionfach festgelegt zu haben und wirkt so als Hauptdarsteller von Jean-François Richets („Der Vater meiner besten Freundin“) neuem Thriller „Plane“ auch keinesfalls deplatziert.

Er spielt diesmal den Piloten Brodie, der seine Linienmaschine aus Kostengründen wider besseren Wissens durch ein finsteres Unwetter steuern muss. Dass das nicht gutgehen kann, müsste jedem eigentlich schon bei Brodies bereits vor dem Start gegenüber den knausrigen Betriebsleitern der Fluggesellschaft geäußerten Bedenken klar sein. Und dass der Transport von Gefangenen – hier in Person des Gewaltverbrechers Louis Gaspare (Mike Colter) – in Filmen selten Positives verheißt, weiß man spätestens seit „Con Air“ aus den späten Neunzigern. Und so ist man auch wenig überrascht, als der Blitz in die Maschine einschlägt und diese damit nachhaltig beschädigt.

Wie allerdings die schweren Turbulenzen und massiven Luftlöcher während des Fluges für erste Opfer sorgen, sorgt doch in seiner expliziten Darstellung ein wenig für Verwunderung, kann in der Form eigentlich gar nicht ernst gemeint sein und nötigt deshalb schon eingangs ersten Respekt für die freche Herangehensweise an die Actionthematik ab. Überhaupt will einem Richets einfach gestrickter Film von Anfang an nicht mehr verkaufen, als er ist, sondern punktet vielmehr mit geschickt eingesetztem Augenzwinkern und angenehmer Geradlinigkeit.

"Plane" Szenenbild (© LEONINE Studios / Kenneth Rexacht)

Louis Gaspare (Mike Colter) und Brodie Torrance (Gerard Butler)
(© LEONINE Studios / Kenneth Rexach)

Die will es dann auch, dass unser Held Brodie den Flieger trotz widrigster Umstände auf einer Pazifikinsel notlanden kann, auf der sich ihre Ortung allerdings wegen der ausgefallenen Elektrik überaus schwierig gestaltet. Aber so sehr die Passagiere das waghalsige Manöver auch mitgenommen hat, soll das doch erst der Anfang ihrer Probleme gewesen sein, da auf der Insel obendrein eine gewalttätige Gruppe von Rebellen ihr brutales Regiment führt. Die sieht in der Notlage der westlichen Gestrandeten eine willkommene Gelegenheit für ein lohnenswertes Lösegeldgeschäft und nimmt sie kurzerhand gefangen. Gut, dass das Brodie wegen eines Erkundungsgangs aus der Ferne beobachtet, und sich der zuvor von allen misstrauisch beäugte Sträfling Gaspare als bestens ausgebildeter Fremdenlegionär entpuppt. Der ist nun tatsächlich von großem Nutzen und bildet mit Brodie ein schlagkräftiges Gespann, das zwar die Geiselnahme nicht verhindern, jetzt aber sofort geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Sicherlich erfindet der simple Plot das Actiongenre nicht neu und versteigt sich erst recht nicht in wilde politische Diskurse. Gerade das jedoch macht Richets Thriller so angenehm unkompliziert, der neben seinem authentischen Szenario vor allem auf klare Verhältnisse setzt, die man einfach mal ohne große Geistesanstrengung auf sich wirken lassen kann. Da bleiben die garstigen Entführer einfach böse mit niederen Beweggründen und unsere Helden Brodie und Gaspare können alle Register ziehen, um die unschuldigen Geiseln aus deren Gewalt zu befreien. Das überfordert dann auch das Schauspielerensemble nicht, das seinen flachen Charakteren so ohne Ausnahme eine Glaubwürdigkeit verleiht, die für die Spannung des Streifens unerlässlich ist.

Spannend bleibt es wirklich bis zum Schluss, kann man dem Team Brodie/Gaspare amüsiert dabei zusehen, wie sie es wahlweise im Nahkampf oder mit schwerem Geschütz mit einer ganzen Terrororganisation aufnehmen. Dass es Richet bei ihrer Befreiungsaktion mit der Gewaltdarstellung mitunter ein wenig übertreibt, nimmt man aber belustigt zur Kenntnis, scheint doch die Ironie immer wieder fein dosiert durch die ansonsten rasant inszenierten, handfesten Actionsequenzen. Mit seinem „Plane“ liefert er damit stringentes Actionkino, das einfach ehrlich, vor allem aber ungemein unterhaltsam ist.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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