Home Film “Renfield” – die namhaft besetzte und absurd blutige Horrorkomödie bereitet Spaß

“Renfield” – die namhaft besetzte und absurd blutige Horrorkomödie bereitet Spaß

Autor: Tobi

"Renfield" Filmplakat (© 2023 Universal Studios. All Rights Reserved.)

Renfield

Darsteller: Nicholas Hoult, Nicolas Cage, Awkwafina, Ben Schwartz
Regie: Chris McKay
Dauer: 193 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.upig.de/micro/renfield
Facebook: facebook.com/UniversalPicturesDE


Bereits die Ankündigung der Horrorkomödie “Renfield” sorgte für einiges Aufsehen, da die Besetzung mit Nicolas Cage als Dracula und Nicholas Hoult als seinem Diener Renfield plus Awkwafina sehr reizvoll erschien. Nun ist Namedropping ja nicht alles und schon weit größere starbesetzte Produktionen entpuppten sich zuletzt als massive Enttäuschungen – diese aber zum Glück nicht.

Sah man den berühmten Vampirgrafen bislang zumeist mit zwei spitzen Zähnen, kommt der von Cage grandios verkörperte, moderne Dracula ausschließlich mit selbigen Beißerchen daher, von denen dann die Eckzähne zum bissigen Einsatz noch einmal rasch um einiges wachsen können. Da Dracula weiterhin die Sonne meiden muss, auch sonst eher herrisch und manchmal faul erscheint und sich zudem immer wieder mal von einer schwerwiegenden Verletzung rekonvaleszierend eine ganze Weile zurück ziehen muss, hat er seinen treuen Diener Renfield, der ihm Opfer beschert, im Optimalfall lebendig, mal aber auch schon tot wie einem Raubtier zum Fraß vorgeworfen oder in Form von Blutkonserven.

Während Dracula sich über die ausgesuchten Opfer aufregt und doch lieber mal ein paar Nonnen oder eine Busladung Cheerleaderinnen konsumieren würde, hat Renfield nach 90 Jahren Dienerschaft in der neuen Heimat New Orleans, wohin es die beiden nach einem Angriff von Vampirjägern verschlagen hat, keine Lust mehr auf dieses Dasein und ihm tun die Opfer auch mehr und mehr leid. Dracula macht ihm aber unmissverständlich klar, dass es kein Entrinnen gäbe und sein Job nun mal sein Schicksal sei. Dem geht es aber gerade mal wieder mächtig schlecht, und als Renfield eine Selbsthilfegruppe für Leidende toxischer Beziehungen besucht, um zu erfahren, wer den Tod denn vielleicht wenigstens verdient haben könnte, findet er in diesem Kreis den Mut, sein Leben zu ändern und den Vampir doch zu verlassen.

"Renfield" Szenenbild (© 2023 Universal Studios. All Rights Reserved.)

(© 2023 Universal Studios. All Rights Reserved.)

Mit “Renfield” beschert Regisseur Chris McKay (“The LEGO Batman Movie”, “The Tomorrow War”) eine Horrorkomödie, die nichts für Zartbesaitete ist. Das auf einer Idee von Robert Kirkman (“The Walking Dead”) basierende Drehbuch von Ryan Ridley sieht zwar keine extremen Schockmomente vor, dafür geht es stellenweise so absurd blutig zu, dass man hierüber dann schon wieder schmunzeln kann, wenn zum Beispiel abgetrennte Arme zu Waffen werden.

Der Konflikt kommt hierbei zunächst nur zwischen dem abtrünnigen, ausgebrannt wirkenden und nur nach Verzehr von Insekten plötzlich mit übermenschlichen Kräften aufblühenden Diener und seinem mächtig erbosten Meister auf. Die Polizei ist ihnen nicht auf den Fersen, aber als die engagierte, von ihren trantütigen und korrupten Kollegen mächtig genervte Verkehrspolizistin Rebecca Quincy (Awkwafina), die den selbstverliebten Mafia-Spross Teddy Lobo (Ben Schwartz) entgegen der üblichen Abmachungen verhaftet, auf Renfield trifft, der ihr in einer üblen Splatterszenerie das Leben rettet, verliebt sich Draculas Handlanger in die Gesetzteshüterin und erzählt ihr dann später auch, für wen er so arbeitet.

Filmtechnisch ist das Ganze gut umgesetzt worden, kommt mit witzigen Dialogen und vor allem in puncto Story mit einigen netten Einfällen gespickt daher. Die Idee der Selbsthilfegruppe ist zum Beispiel hervorragend und liefert einige wunderbare Momente. Und da Chris McKay den Streifen zudem auch als Fortsetzung von Tod Brownings “Dracula” aus dem Jahr 1931 sieht, serviert er eine bestens passende Schwarz-Weiß-Eröffnungsszene mit Originalaufnahmen des Horror-Klassikers, in die Nicholas Hoult und Nicolas Cage digital eingearbeitet wurden. Letzterer strahlt nicht nur hier bereits Spielfreude aus, er geht auch sonst in der erklärten Wunschrolle auf, hat allerdings weit weniger Leinwand-Präsenz-Zeit als Hoult, der aber ebenfalls groß aufspielt und mit der solide agierenden Awkwafina ein gutes Tandem bildet.

Auch wenn man in den “John Wick”-Filmen und auch sonst hin und wieder Brutalo-Action schon mit mehr Perfektion choreopraphiert gesehen hat und der Mafia-Plot etwas erzwungen nebenher läuft, ist “Renfield” weit humorvoller angesetzt ein unterhaltsamer Film, der sich prima anschauen lässt, vor allem auf Grund der bestens aufgelegten Nicholas Hoult und Nicolas Cage in ihren reizvollen Rollen.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

Related Articles