Home Film “Sweethearts” – gelungene Gangsterkomödie von und mit Karoline Herfurth

“Sweethearts” – gelungene Gangsterkomödie von und mit Karoline Herfurth

Autor: Tobi

"Sweethearts" Filmplakat (© 2019 Warner Bros. Entertainment Inc.)

Sweethearts

Darsteller: Karoline Herfurth, Hannah Herzsprung, Frederick Lau, Anneke Kim Sarnau
Regie: Karoline Herfurth
Dauer: 106 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.warnerbros.de/kino/sweethearts.html
Facebook: facebook.com/WarnerBrosGermany


Zweieinhalb Jahre ist es her, dass die erfolgreiche und beliebte Schauspielerin Karoline Herfurth (“Das Parfüm”, “Im Winter ein Jahr”, “Die kleine Hexe”) erstmals auch als Regisseurin eines Langfilms in Erscheinung trat, und die tragikomische Romanze “SMS für dich” wurde durchaus ein Erfolg, auch wenn die ganz große Furore nicht erzeugt werden konnte, obwohl der Film es verdient gehabt hätte. Während die Geschichte damals auf dem gleichnamigen Roman von Sofie Cramer aus dem Jahr 2009 basierte, widmet sie sich mit ihrem Zweitwerk “Sweethearts” nun einer Idee, die von Warner Bros. und Autorin Monika Fäßler grob entwickelt wurde, und mit dieser schrieb Herfurth dann auch das Drehbuch und entwickelte die Geschichte.

Nun ist das Ergebnis da, und Herfurth weiß erneut zu überzeugen. Wir sehen sie in der Hauptrolle der unsicheren Franny, die von Panikattacken beeinträchtigt durchs Leben driftet und mit diesen andere und sich selbst nervt, so dass sie nicht zwingend die liebste Begleitung für ihre Mitmenschen darstellt, nicht im Job und auch nicht privat. Dass sie somit nicht gerade die geeignete Person ist, um von der Diamantenräuberin Mel (Hannah Herzsprung) auf der Flucht als Geisel genommen zu werden, ist klar – aber das kann diese ja nicht wissen.

Das ist nicht das einzige, was beim geplanten Coup schief geht, mit dem die kühl und abgebrüht wirkende Mel als alleinerziehende Mutter ein besseres Leben für ihre kleine Tochter und sich ermöglichen wollte. Als der Verkauf der Diamanten aus dem Ruder läuft, ist die Beute weg, und statt derer oder dem erhofften Geld in der Tasche hat Mel nun Franny am Hacken, die sie ohne Maske gesehen hat und daher eine Gefahr für sie darstellt. Trotz Panikattacken und nervigen “Mutter”-Sprüchen legt Mel sie aber nicht um, denn so weit will sie keinesfalls gehen. Außerdem scheint Franny ihr eher helfen als schaden zu wollen – was dann wiederum darin gipfelt, dass sie irgendwann auch noch den attraktiven Polizisten Harry (Frederick Lau) als zweite Geisel mit sich führen, während die resolute SEK-Leiterin Ingrid von Kaiten (Anneke Kim Sarnau) ihnen auf den Fersen ist und auch ein krimineller Ex-Freund mit Mel abrechnen möchte.

"Sweethearts" Szenenbild (© 2019 Warner Bros. Entertainment Inc.)

(© 2019 Warner Bros. Entertainment Inc.)

Mit “Sweethearts” beweist Karoline Herfurth, dass sie sich als Regisseurin nicht auf romantische Komödien festgelegen möchte und auch Action und Thrill zu inszenieren weiß, wobei man hier auch einiges zu Lachen hat. Der Humor steht aber nicht im Vordergrund, sondern entsteht eher geerdet und unaufgedrängt durch die gezeigten Entwicklungen, die sich mehr und mehr zuspitzen, sich dabei aber auch immer wieder sinnvolle Ruhe gönnen.

Hierbei profitiert Herfurth vor allem von einem guten Drehbuch, das sie ja schließlich mitgeschrieben hat, und von einer wundervollen Chemie, die sich zwischen der erneut gut spielenden Hannah Herzsprung und ihr entwickelt, so dass man ihnen die anfänglichen, der Situation genauso wie den unterschiedlichen Persönlichkeiten geschuldeten Spannungen ebenso voll abnimmt wie die sich nach und nach entwickelnde Freundschaft.

Mit Frederick Lau, der ja bei “SMS für dich” auch schon mit an Bord war, als charmanter Polizist und Anneke Kim Sarnau als trocken zwischen Bestimmtheit und Sarkasmus balancierende Einsatzleiterin sind zwei weitere Rollen bestens besetzt worden, und generell gelingt es dem Streifen, den Charakteren ausreichend Tiefe zu verleihen. So ist zwar das eher romantisch anmutende und direkt Freundschaft symbolisierende Filmplakat nicht zu verstehen, der Streifen selbst aber umso mehr, bei dem man sich gut unterhalten fühlt und mitfiebert, ob die immer besser verstandene Mel sich aus der selbstverschuldeten Misere irgendwie wieder heraus winden kann.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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