Home Film “Unknown User: Dark Web” – auch der zweite Teil der Reihe sorgt trotz ähnlicher Handlung wieder für allerhand Nervenkitzel

“Unknown User: Dark Web” – auch der zweite Teil der Reihe sorgt trotz ähnlicher Handlung wieder für allerhand Nervenkitzel

Autor: Mick

"Unknown User - Dark Web" Filmplakat

Unknown User: Dark Web

Darsteller: Colin Woodell, Stephanie Nogueras, Betty Gabriel, Andrew Lees
Regie: Stephen Susco
Dauer: 93 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: upig.de/micro/unknown-user-dark-web
Facebook: facebook.com/UniversalPicturesHorror


Manche Filme hinterlassen wegen ihres Innovationsgeistes einfach bleibenden Eindruck. Beste Beispiele dafür sind im Horrorgenre “Blair Witch Projekt” (1999), der damals einschlug wie eine Bombe, und “Paranormal Activity” (2007), die beide aufgrund ihrer pseudodokumentarischen Produktionsart – einer mit wackeligem Camcorder gedreht, der andere vermeintlich aus Aufnahmen von Überwachungskameras bestehend, was man so vorher noch nicht gesehen hatte – dermaßen realistisch wirkten, dass sie nachhaltig Gänsehaut erzeugten. Ganz ähnlich verhielt es sich auch mit “Unknown User”, der vor vier Jahren ganz neue Wege beschritt, indem er uns die gesamte Handlung über einen einzigen Computer-Screenshot präsentierte und uns damit Online-Kriminalität hautnah erleben ließ. An diesen Erfolg möchte jetzt Regie-Debütant Stephen Susco, der sich bisher vor allem als Drehbuchautor von Horrorstreifen hervorgetan hat, anknüpfen und bringt mit “Unknown User: Dark Web” die Fortsetzung des Cyber-Thrillers ins Kino.

Genau genommen handelt es sich allerdings gar nicht um eine Fortsetzung im eigentlichen Sinne, hat der neue Streifen mit dem ersten Teil, in dem eine Skype-Konferenz unter Freunden durch mysteriöse Fremdbeteiligung gewaltig aus dem Ruder lief, doch außer der genutzten Kommunikationsplattform gar nichts zu tun. Worauf hier jedoch auch Susco wieder setzt, ist das bewährte Konzept, denn wir erleben diesmal alles aus der Sicht von Matias (Colin Woodell), sehen nur den Bildschirm seines neuen Laptops, den er dreist in einem Café mitgehen ließ. Und damit fängt der Ärger auch schon an, kaum dass er das Passwort des Vorbesitzers geknackt hat. Eigentlich per Konferenz mit fünf Freunden nur zu ihrem regelmäßigen Online-Spieleabend zusammengeschaltet, bekommt er über ein verschlüsseltes Portal dubiose Angebote, deren Verbindung zu schwer kriminellen Machenschaften sich bald offenbart. Und auch der eigentliche Eigentümer des Rechners meldet sich über den Account eines vermeintlichen Gewaltopfers mit der Rückforderung seines Laptops.

Matias (Colin Woodell) (Courtesy of BH TILT – © Universal Pictures)

Schon da nimmt die Handlung wieder mächtig Fahrt auf, wird nach kurzer Eingewöhnungszeit schnell klar, in welche Kreise des kaum kontrollierbaren Dark Web sich Matias unbedarft begibt und dabei auch noch seine zugeschalteten Freunde ungewollt mit ins Boot holt. Dabei gelingt es auch Susco ganz hervorragend, uns trotz schnellem Wechsel zwischen in verschiedenen Fenstern geöffneter Software, der ja für die zügig entwickelte Dramaturgie zwingend notwendig ist, nicht zu verlieren. So bleiben alle Schritte, mit denen sich Matias tiefer in den Schlamassel reitet, bestens nachvollziehbar und lassen die Bedrohung, die daraus erwächst, immer greifbarer werden.

Das alles ist wieder rasant inszeniert, gönnt uns keine Verschnaufpause und lässt außerdem erahnen, was in den weitgehend unbeobachteten, endlosen Weiten des Dark Web alles vor sich geht. Dadurch erzeugt dieser Nachfolger trotz schon bekannten Konzepts schnell wieder Hochspannung und bietet mit seinen Einblicken in neue Dimensionen der Cyber-Kriminalität zumindest für den computeraffinen Zuschauer beste Unterhaltung

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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