Bush
“I Beat Loneliness”
(CD, earMUSIC, 2025)
Drei Jahre nach “The Art Of Survival” präsentieren Bush mit “I Beat Loneliness” ihr zehntes Studioalbum. Auf diesem bleibt die 1991 gegründete und von Ende 2002 bis 2010 zwischenzeitlich aufgelöste Formation aus London stilistisch dem treu, was man zuletzt von ihr kannte.
Zusammen mit Leadgitarrist Chris Traynor (seit 2002), Bassist Corey Britz (seit 2010) und Drummer Nik Hughes, der den im Unfrieden ausgeschiedenen Robin Goodridge seit 2019 ersetzt, beschert der somit als einziges Gründungsmitglied verbliebene Frontmann und Rhythmusgitarrist Rossdale griffigen Rock, der von knackigen Riffs ebenso geprägt ist wie von ordentlichen Melodien, vor allem aber von seiner nach wie vor starken Stimme.

(© Chapman Baehler)
Leider zu selten orientieren sich Bush an ihren erfolgreichen Anfängen im Grunge, als sie vor allem mit ihrem zweiten Album “Razorblade Suitcase” 1996 weltweit abräumen konnten. “The Science Of Things driftete dann 1999 mit mehr eingeflossenen elektronischen Klängen schon mehr in Richtung Alternative Rock, verkaufte sich aber noch solide, wirklich große Erfolge wollten sich aber danach nicht mehr einstellen.
Trotzdem bleiben die Jungs um Gavin ihrem eingeschlagenen Weg mit den zwölf neuen Tracks auf 47 Minuten treu – immerhin mit einigen Highlights. Mit dem treibend und eingängig abrockenden “The Land Of Milk And Honey” gab es im Juni einen zweiten, starken Vorboten als deutliche Protestnote gegen fadenscheinige Freiheit in einer fremdbestimmt dominierten Welt. Der Song wurde wie auch alle anderen auf der Scheibe von Gavin Rossdale und Erik Ron (u.a. Godsmack, Bad Omens, Panic! At The Disco) produziert, und der Sound weiß zu gefallen.
Die Stücke auf “I Beat Loneliness”, das der 59-jährige Rossdale seiner Anfang des Jahres verstorbenen Mutter Barabara gewidmet hat, drehen sich um mentale Gesundheit, Widerstandskraft und dem Titel entsprechend das Ankämpfen gegen Einsamkeit. Textlich wissen sie allerdings nicht immer zu überzeugen, und auch in puncto Melodien hat man Bush schon eingängiger erlebt.
Weitere gute Songs sind das gut abgehende “I Am Here To Save Your Life”, der atmosphärisch pulsierende Opener “Scars”, das mit fettem Bass bedrohlich ins Ohr kriechende “Love Me Till The Pain Fades” und das mit guter Melodie ruhig angerichtete “Don’t Be Afraid”.
Die anderen Tracks werden wohl eher nicht im Gedächtnis bleiben, sei es der Kopfnicker-Titeltrack, das im April als erste Single gebotene “60 Ways To Forget People”, das rockig angerichtete, aber melodisch limitiert beeindruckende “We’re All The Same On The Inside”, das ereignislos plätschernde “Everyone Is Broken” oder das verhalten abschließende “Rebel With A Cause”. Diese lassen sich zwar allesamt anhören ohne weh zu tun, zu packen wissen sie aber nicht, was dann hierdurch auch für das Album als Gesamtheit gilt, das trotz der genannten guten Stücke nur im Mittelmaß angesiedelt ist, vor allem wenn man es mit den spannenden, mitreißenden Anfängen der Band vergleicht.
Rund um die Veröffentlichung von “I Beat Loneliness” sind Bush auf großer Welttournee, erst durch Nordamerika, bevor sie ab dem 18. September als Support von Volbeat für eine Reihe von Shows durch Europa und das Vereinigte Königreich ziehen. Hier sind sie in diesem Rahmen bei uns zu erleben:
26.09. Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle
27.09. Köln, Lanxess Arena
28.09. Oberhausen, Rudolf-Weber-Arena
30.09. A-Wien, Stadthalle
01.10. A-Wien, Stadthalle
04.10. Berlin, Uber Arena
06.10. München, Olympiahalle
07.10. München, Olympiahalle
08.10. Frankfurt, Festhalle
10.10. Leipzig, Quarterback Immobilien Arena
11.10. Hamburg, Barclays Arena
21.10. Hannover, ZAG Arena
25.10. CH-Zürich, Hallenstadion
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Bewertung: 6 von 10 Punkten
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