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“Ian Gillan And The Javelins” bieten einen gutgelaunten Ausflug in die 60er

Autor: Tobi

"Ian Gillan And The Javelins"

Ian Gillan

“Ian Gillan And The Javelins”

(CD, earMusic, 2018)

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Auf den 45 Minuten von “Ian Gillan And The Javelins” findet man etwas, das man jetzt so vermutlich gar nicht erwartet hätte – mit Betonung auf “jetzt”. Ian Gillan kennt man als Sänger der legendären Hard-Rocker von Deep Purple, ansonsten hat er mit Episode Six einige Alben aufgenommen, sogar mal eines mit Black Sabbath, und viele auch solo oder mit seiner eigenen Band.

Noch bevor all dies passiert, war Ian Gillan ein Musiker, der sich zwischen Rock’n’Roll, Blues und Soul auslebte und dort auch seine stimmlichen Qualitäten entwickelte, und das bei der Formation The Javelins. In den 60ern gegründet wurden sie von Pop-, Soul-, Country-, Jazz- und Blues-Künstlern aus Amerika beeinflusst und mit deren Songs zu lokalen Größen, ohne je eine Platte aufzunehmen.

Ganz neu ist diese Geschichte nicht, veröffentlichten die Javelins zusammen mit Gillan doch 1994 schließlich mit “Sole Agency And Representation” doch noch ein Album mit Rock’n’Roll-Coverversionen, als sie sich kurz mal wiedervereinten. Falls jemand ansonsten noch die Scheibe “Raving With Ian Gillan & The Javelins” aus dem Jahr 2000 findet – hierbei handelt es sich lediglich um eine Neuveröffentlichung des 1994er-Longplayers unter anderem Titel.

Dass die Formation so 2018 noch einmal zusammen gekommen ist, überrascht aber durchaus. Auf dem neuen Album “Ian Gillan And The Javelins” findet man 16 Songs, die nicht neu komponiert wurden, sondern ganz weit zurück gehen. Gillan erklärt: “Diese zeitgenössischen Aufnahmen von The Javelins stammen aus unserer Setlist von ca. 1963, als ich etwa 18 Jahre alt war. Nun, ein paar Jahre später, habe ich das Privileg und die Freude mit meinen alten Kumpels aus der originalen Gruppe Gordon Fairminer (Lead Gitarre), Tony Tacon (Rhythmus Gitarre), Tony Whitfield (Bass) und Keith Roach (Schlagzeug) zusammenzuarbeiten, indem wir eine lange überfällige LP aufnehmen.”

Wenn Gillan das neue Album als “Kollektion einprägsamer Rhythmen und feel-good Melodien” umschreibt, dann liegt er hiermit völlig richtig. Zu hören sind Coverversionen von oftmals bestens bekannten Stücken wie “Save The Last Dance For Me” (The Drifters), “Do You Love Me” (The Contours), “Dream Baby (How Long Must I Dream)” (Roy Orbison), “High School Confidential” (Jerry Lee Lewis), “Rock and Roll Music” und “Memphis, Tennessee” (Chuck Berry), “Smokestack Lightnin'” (Howlin’ Wolf), “It’s So Easy!” (Buddy Holly), “Hallelujah I Love Her So” (Ray Charles) oder “Mona (I Need You Baby)” (Bo Diddley).

Vier Tage gingen die alten Freunde im März 2018 zusammen in Hamburg in die Chameleon Studios, als Gast hatten sie noch Don Airey am Piano dabei, und das Ergebnis macht durchaus Laune. Für große Fans von Ian Gillan ist das Ganze natürlich interessant, aber eigentlich auch für jeden Anhänger von 60er-Jahre-Musik, auch wenn die in die Jahre gekommenen Herren den Stücken nicht zwingend ihren eigenen Stempel aufdrücken und sie eher stilgetreu interpretieren. Aber so waren sie halt damals, daher ist die Scheibe durchaus authentisch und klingt nach Spielfreude.

www.gillan.com
facebook.com/iangillanofficial

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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