Home MusikCD-Rezensionen Kylie Minogue bietet moderne Disco-Songs mit 70er- und 80er-Jahre-Flair

Kylie Minogue bietet moderne Disco-Songs mit 70er- und 80er-Jahre-Flair

Autor: Tobi

Kylie Minogue "Disco"

Kylie

“Disco”

(CD, BMG Rights Management, 2020)

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Die Mittelalten und Älteren unter uns denken beim Namen Kylie Minogue als allererstes ans Ende der 80er-Jahre, als die Australierin nach ihrer Zeit als TV-Soap-Schauspielerin mit leichtverdaulichen und ungemein eingängigen Hits wie “I Should Be So Lucky” oder “The Loco-Motion” weltweit die Charts stürmte – vom englischen Produzententrio Stock Aitken Waterman voll auf Kommerz gebürstet, was damals nicht nur bei ihr bestens funktionierte. Auch die für viele Ohren spätestens im Nachhinein schmerzhaften Erinnerungen an die kitschige Duett-Ballade “Especially For You” mit ihrem “Neighbours”-Serienkollegen Jason Donovan wollen wir an dieser Stelle nicht unterschlagen.

Auch wenn es nicht überall genauso erfolgreich weiter ging, folgten mit Songs wie “Hand On Your Heart” (1989), “Tears On My Pillow” (1990) und “Better The Devil You Know” (1990) noch weitere Stücke, die sich in der Heimat und auch in UK sehr gut verkauften, bevor es ab 1991 erst einmal etwas weniger weit nach oben ging in den Charts, mit ganz wenigen Ausnahmen wie “Confide In Me” (1994).

Mit der Jahrtausendwende fuhr Kylie dann auf der Erfolgsachterbahn plötzlich wieder weit nach oben, und nach “Spinning Around” und “On A Night Like This”, die sich in Australien und UK 2000 wieder an der Spitze platzieren konnten, haute Kylie ein Jahr später mit “Can’t Get You Out Of My Head” noch einmal einen Welthit raus, der dann auch bei uns wieder auf Platz 1 landete. Ihr Image hatte sie inzwischen ebenso verändert wie ihren Sound – aus dem netten Mädchen mit einfacherem Pop war längst eine mit sexy Optik auf Verführungscharme setzende Frau mit topmodernen Klängen geworden.

Mit den anschließenden Singles “In Your Eyes” und “Love At First Sight” ging es recht erfolgreich weiter, und auch “Slow” (2003) platzierte sich gut, bevor es dann wieder jahrelang ruhiger um Kylie wurde. 2005 kam ein privater Schicksalsschlag dazu, als bei Kylie Brustkrebs diagnostiziert wurde, den sie mit einer Chemotherapie zum Glück erfolgreich besiegen konnte. Musikalisch schaffte Minogue allerdings seither selten die Rückkehr ins ganz helle Rampenlicht – am ehesten noch mit der Single “All The Lovers” (2010).

Nach ein paar Jahren beim Label Roc Nation unterschrieb Kylie 2017 bei der BMG, wo allerdings zunächst auch weiter keine Single-Erfolge verbucht werden konnten. Ihr 2018er-Album “Golden”, auf dem die Stücke viel Country-Einfluss enthielten, erreichte zwar genauso wie die Vorgänger “Aphrodite” (2010) und “Kiss Me Once” (2014) – das wenig beachtete Weihnachtsalbum “Kylie Christmas” (2015) klammern wir mal aus – Top-Platzierungen in Australien und UK sowie einen Rang in den Top Ten bei uns, die Verkaufszahlen hatte man aber sicher weit größer erhofft.

Mit den 42 Minuten ihres mittlerweile 15. Albums “Disco” kehrt Kylie, die schon seit ihrem dritten Longplayer “Rhythm Of Love” im Jahr 1990 ihren Nachnamen nicht mehr auf den Frontcovern abbildet, zum Dance-Pop zurück. Dass sie dies gut macht, davon konnten wir uns schon anhand der Vorab-Singles “Say Something” und “Magic” überzeugen.

Dem Titel entsprechend beschert uns Kylie tanzbare Pop-Songs mit jeder Menge 70er- und 80er-Disco-Flair, das aber in modernem Klanggewand. Hierfür arbeitete sie mit einer Reihe neuer als auch bereits bekannter Namen zusammen. Sky Adams wirkte gleich an sechs Songs des Albums mit, und neben ihm steuerten unter anderem Teemu Brunila, Biff Stannard, Lisle Campbell, Jon Green, Troy Miller und Ph. D kreativen Input zum Album bei.

Songs wie “Miss A Thing”, “Dance Floor Darling” und “I Love It” kommen mit viel Gemütlichkeit und Wärme daher, “Real Groove”, “Where Does The DJ Go?”, “Unstoppable” und “Last Chance” grooven gut ab, “Monday Blues” und “Celebrate You” leben von Schwung und Fröhlichkeit, und “Supernova” ist eine treibende Club-Nummer.

Insgesamt ist “Disco” keine Offenbarung, lässt sich mit seinen melodischen und gut produzierten Tracks aber bestens durchhören bzw. durchtanzen. Das Ganze ist als Standard-Album, Deluxe-CD und Vinyl in einer exklusiven klaren oder einer schwarzen Version sowie digital erhältlich, und in einer exklusiven transparenten blauen Kassettenversion.

www.kylie.com
facebook.com/kylieminogue

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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