Home MusikCD-Rezensionen Die Pretenders bieten auf ihrem elften Studioalbum abwechslungsreiche Stücke zwischen sanftem Rock und Punk

Die Pretenders bieten auf ihrem elften Studioalbum abwechslungsreiche Stücke zwischen sanftem Rock und Punk

Autor: Tobi

Pretenders "Hate For Sale"

Pretenders

“Hate For Sale”

(CD, BMG, 2020)

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Auch wenn die legendären Pretenders die Veröffentlichung ihres neuen, insgesamt elften Studioalbums “Hate For Sale” auf Grund der Covid-19-Pandemie-bedingten Vertriebs- und Versandbeschränkungen auf Mitte Juli 2020 verschoben, heizten sie den Appetit auf die Scheibe mit einigen Vorab-Tracks schon mächtig an.

Der als Opener des Longplayers fungierende Titelsong wurde bereits im März veröffentlicht und machte klar, dass die 1978 gegründete Band um die charismatische Frontfrau Chrissie Hynde sich musikalisch wie auch inhaltlich nicht in ruhigeren Gefilden ausruhen will. Die zweieinhalb Minuten lange Nummer rockt mächtig ab und erinnert als alte Punk-Tage. Hynde erklärt: “Nun, wir alle lieben Punk. Man könnte wohl sagen, dass man den Titelsong von ‘Hate For Sale’ als unseren Tribut an die Punkband bezeichnen könnte, die ich als die musikalischste in ihrem Genre betrachte – The Damned.”

Dass Stephen Street als Produzent hierfür optimal passen würde, der einst mit Blur “Song 2” zum Brecher machte und auch für Acts wie The Smiths, The Cranberries oder Kaiser Chiefs schon sein Können zeigte, war zu vermuten. Die nicht allzu üppigen 31 Minuten des Albums haben aber klanglich noch einiges mehr zu bieten, kommen die zehn Songs doch sehr abwechslungsreich daher.

“Junkie Walk” und das mit Folk-Einschlag versehene “I Didn’t Know When To Stop” knüpfen an punkige Momente an. Mit dem ebenfalls voraus geschickten “The Buzz” und “Maybe Love Is In NYC” gibt es melodiebetonten Midtempo-Rock, mit “You Can’t Hurt A Fool” entspannten Soft-Rock. “Turf Accountant Daddy” kommt mit einer Mischung aus progressiver Energie und Gemütlichkeit daher, und “Lightning Man” entführt mit Reggae-Vibes und Western-Gitarre in ganz andere chillige Sphären.

Alle Stücke hat Hynde zusammen mit dem 2008 in die Band eingestiegenen Gitarristen James Walbourne geschrieben. “Ich wollte schon von Anfang an mit ihm schreiben, doch unsere Terminkalender haben es einfach nicht zugelassen”, so Chrissie. “James ist super gefragt und hat mit Jerry Lee Lewis, Dave Gahan und The Rails aufgenommen, um nur ein paar zu nennen. Wir hatten ursprünglich geplant, auf Tour zu schreiben. Doch wie jeder, der in einer Band spielt bestätigen kann, ist das fast unmöglich. Auf Tour zu sein, ist das Paradies für jeden Prokrastinierer.”

Auch das als letzter Vorbote vor der Album-Veröffentlichung erschienene “Didn’t Want To Be This Lonely” wusste bereits zu überzeugen, mit seinem schmissigen Rock ‘n’ Roll ebenso wie mit seinem während des Lockdowns geschickt gezimmerten Videoclips, der wieder mal unter der Regie des langjährigen Band-Vertrauten John Minton entstand. Mit der Ballade “Crying In Public”, bei der Chrissie Hynde zu Piano und Streicherklängen singt, wird ein Album emotional abgeschlossen, das keinesfalls enttäuscht und Fans sicher wieder gut gefallen wird.

thepretenders.com
facebook.com/pretenders

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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