Home MusikCD-Rezensionen Vampire Weekend melden sich nach sechs Jahren gewohnt hochklassig zurück

Vampire Weekend melden sich nach sechs Jahren gewohnt hochklassig zurück

Autor: Tobi

Vampire Weekend "Father Of The Bride"

Vampire Weekend

“Father Of The Bride”

(CD, Columbia, 2019)

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Lange sechs Jahre haben sich Vampire Weekend Zeit gelassen, um nach ihren beiden US-Nummer-Eins- und UK-Platz-3-Alben “Contra” (2010) und “Modern Vampires Of The City” (2013) einen neuen Longplayer vorzulegen. Die 58 Minuten ihres vierten Werks “Father Of The Bride” veröffentlichen sie nun nicht mehr beim Indie-Label XL Recordings, sondern beim Major Columbia/Sony Music – was aber eher nicht der Grund für die Wartezeit war.

Vampire Weekend (Foto: © Monika Mogi)

(Foto: © Monika Mogi)

“Ich weiß, fünf bzw. sechs Jahre gelten als eine lange Zeit zwischen zwei Alben. Ich persönlich denke, es ist ein angemessenes Tempo für eine Band, die bereits drei Alben in Umlauf gebracht hat, aber jeder hat da sein eigenes Zeitgefühl. Ich schwöre, dass die Zeit zwischen Album drei und vier für mich kürzer war als zwischen zwei und drei. Es kann allerdings sein, dass ich da in der Minderheit bin”, erklärt Frontmann Ezra Koenig.

Nachdem Vampire Weekend die starke, getragene und in puncto Instrumentierung facettenreiche Folk-Nummer “Harmony Hall” als erste Single des Albums mit einem 120-minütigen Loop-Video der Gitarrenparts des Songs bei YouTube ankündigten, verabreichen sie nun stolze 18 Songs, und diese wissen wieder zu überzeugen.

Auch nach dem Abgang von Keyboarder Rostam Batmanglij präsentieren sich Gitarrist/Sänger Ezra Koenig, Bassist Chris Baio und Drummer Chris Tomson noch sehr abwechslungsreich und fusionieren Folk, der immer noch nach Indie klingt, mit Pop, Rock und diversen Klängen und Elementen der Weltmusik. Die zweite Single “Sunflower”, die ebenso wie das chillige und zuerst sphärische, dann stimmungsvolle “Flower Moon” mit Steve Lacy von The Internet als Gast eingespielt wurde, überrascht hierbei dadurch, dass sie stellenweise Gitarre, Bass, Drums und inhaltslosen Gesang parallel schalten, was gewöhnungsbedürftig ist, aber einen dann doch packt.

Als weiterer Gast ist Sängerin/Gitarristin Danielle Haim vom Schwestern-Trio Haim bei gleich drei Songs vertreten. Neben dem durch Refrain-Choräle leicht spirituell anmutenden, entspannten Opener “Hold You Now” ist sie auch beim gemütlich erzählenden und melodisch greifenden “Married In A Gold Rush” und beim progressiver angerichteten “We Belong Together” mit dabei, was für schöne Duette sorgt.

Weitere Highlights einer Scheibe ohne Schwachpunkte sind das trotz einem Text über betrügerisches Leben äußerst fröhliche “This Life”, das auf tiefer Basslinie abgroovende “How Long?”, das soulig basierte, mit Streichern unterlegte “Unbearably White”, der punkige Folk-Smasher “Sympathy”, das im Midtempo packende “Stranger”, sowie die Balladen “My Mistake” und “Jerusalem, New York, Berlin”. Ein weiteres tolles Album der Band aus New York.

www.vampireweekend.com
facebook.com/VampireWeekend

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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