Home MusikKonzertberichte Bananafishbones – Kritik des Konzerts in Berlin am 24. Juli 2000

Bananafishbones – Kritik des Konzerts in Berlin am 24. Juli 2000

Autor: Tobi

Vor einiger Zeit hatten sie mit “Come To Sin” (dem Song aus der C&A-Werbung) und “Easy Day” Erfolg, dem dazugehörigen Album “Viva Con Puta” folgt nun die neue Scheibe “My Private Rainbow”. Zu Promotionzwecken hatte man am 24. Juli Presseleute und Freunde in den kleinen, unterirdischen Privat-Club im Berliner Stadtteil Kreuzberg geladen, um ganz im Sinne der Vorabsingle “Glam” einen glamourösen Showcase zu spielen. Glamourös? Am nächsten Tag standen Interviews in einer fetten Strechlimousine an, und auch an diesem Montagabend gab man sich Mühe, alles ein wenig edel aussehen zu lassen. Als Besucher bekam man bei Eintritt in den gemütlichen, mit rotem Stoff gestalteten Raum neben dem neuen Album drei Getränkebons und eine Miniatur-Discokugel in die Hand gedrückt, dazu noch ein Glas Sekt zur Begrüßung, man gab sich also edle Mühe.

Kurz nach 22 Uhr dann kamen die Bananafishbones auf die kleine Bühne. Sebastian Horn (Gesang, Bass), Bruder Peter Horn Jr. (Gitarre, Gesang, Keyboard) und Florian Rein (Drums) passten sich der auf ihrer CD und im Videoclip geprägten Kleiderordnung an und trugen (eigentlich schrecklich peinliche, irgendwie aber schon wieder fast kultige) Glitzeranzüge. Vor leuchtenden BFB-Buchstaben stehend folgte die Vorstellung der Songs vom neuen Album, wenn auch nicht ganz alle vorgetragen wurden. Dafür ließen es sich die Jungs nicht nehmen, ein Konzert in richtig anständiger Länge zu spielen, also auch mit bereits bekannten Songs wie zum Beispiel den genannten Singles angereichert.

Was blieb hängen? Dass die neuen Stücke abwechslungsreich und gut sind, von Balladen (auch mal jazzig) über Country- und Indie-Pop bis zu alternativem Rock und stimmungsvoller Speed-Polka. Dass Sebastians tiefe Stimme immernoch bemerkenswert ist, von totaler Coolness bis zu extrovertiertem Schreien zieht er alle Register. Dass Peter sich am Mikro ebenfalls nicht zu verstecken braucht, singt er doch auf der neuen CD auch zwei Lieder, und selbige sind sehr gut, vor allem “Harm”. Dass die Bananafishbones generell eine sehr gute Liveband sind, die es versteht, die Anwesenden durch Ausdruck und Songs, ohne viel Bühnenakrobatik, auf ihre Seite zu bringen. Vielleicht fehlt der neuen CD ein absoluter Hit, insgesamt aber ist sie gut, und live ist es bestimmt kein Fehler, sich die drei Bad Tölzer anzuschauen.

Related Articles