Home MusikKonzertberichte Live & Muse – Kritik des Konzerts in Berlin am 15. Dezember 1999

Live & Muse – Kritik des Konzerts in Berlin am 15. Dezember 1999

Autor: Tobi

Mal wieder so ein Konzert, auf das ich mich wirklich freue. Neun Tage vor Weihnachten, die Berliner Columbiahalle ist gut gefüllt, ich bin also anscheinend nicht der Einzige, der so denkt. Der Unterschied zwischen den meisten anderen Besuchern und mir ist sicher aber der, dass ich mich vor allem auf Muse freue, den Support-Act. Kurz nach 21 Uhr ist es soweit und die drei Jungs betreten die Bühne. Ich weiß gar nicht, ob es nun 30 oder 45 Minuten sind, die Muse spielen, in jedem Fall aber tun sie dies prima. Von ihrem Album “Showbiz”, das für mich zu den besten des Jahres gehört, stellen sie die besten Tracks vor, wobei diese Formulierung Quatsch ist, da die Scheibe nur beste Songs enthält. Also anders: Muse spielen eine Auswahl der großartigen Songs ihres Albums. Natürlich fehlt die Single “Muscle Museum” nicht, ist klar. Der Sound ist prima (übrigens sehr laut im Vergleich zu anderen Konzerten in der Halle) und die drei Jungs bringen ihre stilistisch doch nicht wenig an Radiohead erinnernden (aber keinesfalls als Plagiat abzuwertenden) Stücke gekonnt auf die Bühne. Ein starker Gig, der die Zuschauer auch mehr und mehr in den Bann zieht. Mit Sicherheit haben sich Muse heute neue Fans erspielt.

Es folgen Live, die natürlich von der ersten Minute an gefeiert werden. Der Sound schallt immer noch sehr laut aus den Boxen, so dass nicht nur mein Kumpel Franze sich die Hörorgane schützt, mit Kügelchen aus (unbenutztem) Klopapier. Die Band spielt ein gutes Konzert mit den besten Songs aus ihren Alben, die Stimmung ist durchweg gut. Klasse Rockmusik, die hier geboten wird, mit einem charismatischen Frontmann, dessen Stimme auch live überzeugt (was übrigens ebenfalls für Muse galt). Nach etwa eineinhalb Stunden ist der gute Gig vorüber und ich bin bester Laune, was zwei Gründe hat. Erstens habe ich zwei überzeugende Auftritte von starken Bands gesehen, zweitens hat beim letzten Song jemand auf der Empore sein Bier wohl nicht mehr geschafft und dieses daher einfach nach unten gekippt, wo es exakt auf Franzes nun pitschnassem Kopf landete (ohne Becher, nur die Flüssigkeit), für mich sehr erheiternd.

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