Home MusikKonzertberichte The Hellacopters & Zen Guerilla – Kritik des Konzerts in Berlin am 26. Oktober 1999

The Hellacopters & Zen Guerilla – Kritik des Konzerts in Berlin am 26. Oktober 1999

Autor: Tobi

Na mal wieder typisch. In jeder Zeitschrift steht eine andere Anfangszeit für die drei Konzerte des Abends, hmm, also entscheide ich mich für 21 Uhr, solide Hallenbetrittszeit. Ah, die Hydromatics aus Schweden spielen bereits, klingt gar nicht so übel. Oh, war wohl schon ihr letzter Song, grmpf, na toll!

Na gut, hauptsächlich bin ich ja hier, um mir Zen Guerilla anzuschauen. Diese folgen dann auch nach einigen Minuten Umbaupause und schicken ihre Mixtur aus Blues, Rock und Punkrock in den Saal. Irgendwie fällt mir auf, daß die Musik zwar nicht schlecht ist, mich aber in keiner Weise mitreißt, ich stehe einfach da und ergötze mich mehr am Anblick des Sängers mit seiner Sportbrille über den Wuschelhaaren und seinen metergroßen Händen, verstehen tut man ihn sowieso kaum, ist der Gesang doch viel zu leise ausgepegelt. Auch zwischen den Stücken versteht man ihn nicht, da der hierfür nicht weggedrehte Halleffekt die Worte eher als Space-Brei in den Raum wirft, paßt aber irgendwie fast zum Bild, so richtig nüchtern kommen mir die Jungs ja auch nicht vor, wohl mit Harald Juhnke einen picheln gewesen, wie?!? Ich kann mich da natürlich auch irren (und sie waren ohne Juhnke einen heben, ha, ha), egal. Na ja, wie gesagt nicht so meine Musik im Endeffekt.

Den Hauptact des Abends bestreiten The Hellacopters. Die langhaarigen Jungs spielen eine solide Mischung aus schnellem Rock ‘n’ Roll und Punkrock, nicht so schlecht, aber – ich will ja kein Miesmacher sein – mich haut auch dies nicht vom Kocker bzw. aus dem leicht wippenden Stand in der hinteren Hallenhälfte. Dem Publikum, das sich doch noch recht zahlreich angesammelt hat, gefallen die Hellacopters aber anscheinend, wenigestens vorne wird mitgetanzt. Am besten finde ich noch die mit “this is from our first record” angekündigten Stücke, die viel punkiger sind als der Rest. Na ja, ein Abend mit netter Musik, aber eben keine Party für mich.

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