Home MusikInterviews Drew Sycamore im Interview zu ihrem dritten Album “Superfaith” (03/23)

Drew Sycamore im Interview zu ihrem dritten Album “Superfaith” (03/23)

Autor: Tobi
Drew Sycamore (© Kia Hartelius)

(© Kia Hartelius)

Drew Sycamore ist in ihrer dänischen Heimat längst eine bestens bekannte Künstlerin. Sie wurde zum meistgespielten Artist im dänischen Radio des Jahres 2021 und hatte die Ehre, die legendäre Orange Stage beim renommierten Roskilde Festival 2022 nach der Corona-Pause wieder zu eröffnen.

Nun bietet die dänisch-walisische Sängerin, die gerade erst als Support von Lukas Graham bei uns auf Tour zu erleben war, auch auf ihrem dritten Album “Superfaith” wieder melodischen, tanzbaren Pop, nachdem sie mit dem Vorgänger “Sycamore” auf Platz 7 der Charts klettern konnte. Wie schon auf den ersten beiden Alben zeichnet Drew Sycamore sowohl für Text als auch Melodie der acht Songs verantwortlich, um Produktion und Sound kümmerte sich derweil das Producer-Duo der Brüder Fridolin und Frederik Nordsø.

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Über das neue Album und einiges mehr führten wir ein Interview mit Drew.

“Wenn du gerade untröstlich oder ängstlich bist, dann brauchst du manchmal etwas, das dich von diesen Gefühlen abbringt, dir Hoffnung und Lachen bringt, um die Welt zu vergessen.”

MUM: Dein Album “Superfaith” wurde Mitte Februar veröffentlicht. Wie sind die Reaktionen bisher?

DS: Ich denke, sie sind gut. Ich orientiere mich aber nicht zu sehr an den Reaktionen, wenn ein Album erst einmal erschienen ist.

MUM: In Dänemark bist du bestens bekannt, erreichst viel Airplay, hast bereits einige Charterfolge erzielt und auch Auszeichnungen abgeräumt. Was würdest du als deinen größten Erfolg bislang bezeichnen?

DS: Dass ich auf dem Weg nicht aufgegeben habe. Ich denke oft daran, wie viele Male ich den Teufel auf meiner Schulter gespürt habe während des mühsamen Aufstiegs, der mir riet, meine Sachen zu packen und einen realen Job zu suchen, ha ha. Letzten Sommer dann, als ich beim Roskilde Festival auf der Orange Stage stand, fühlte ich mich wie auf meinem Surfboard auf einer riesigen Welle, die ich ohne Probleme reite. Das war wirklich ein gutes Gefühl.

MUM: Beim Roskilde Festival auf der legendären Orange Stage zu stehen, das muss wahrlich ein großartiges Gefühl gewesen sein.

DS: Es war das allerbeste Gefühl. Ich war genau dort, wo ich hin wollte, und das Gefühl, eine Mission wie diese erfüllt zu haben, war außergewöhnlich. Ich habe daran festgehalten und hatte mir das jahrelang vorgestellt, also habe ich es genossen, dort oben zu stehen und in die Menge zu schauen. Das erste, was ich gesagt habe, als ich von der Bühne kam, war “Ich werde das noch einmal tun!”.

MUM: Ich würde “Superfaith” als modernen Dance-Pop mit funky Groove, aber auch etwas 80er-Charme bezeichnen. Siehst du diesen 80er-Vibe auch, oder wie würdest du die Scheibe beschreiben?

DS: Ich weiß nicht, ob ich mich so viel in den 80ern sehe, da ich denke, es besitzt den Sound der heutigen Popmusik. Da ist noch dieses trockene French Disco Element zu finden, woran mich jemand erinnert hat. Ich habe so viel von Kylie, Janet, Mariah und weiteren wie möglich kanalisiert und wollte wirklich diese frechen 90er-RnB-Texte in der Musik haben, weil ich mit dem Traum aufgewachsen bin, eine dieser Diven zu sein – während ich vor dem Spiegel in meine Haarbürste gesungen habe.

MUM: Die Songs wirken optimistisch und dafür gemacht, Spaß zu haben. Hast du diesen Fokus bewusst gewählt, weil die Zeiten heute schon hart genug sind?

DS: Ich habe das nicht bewusst so gemacht. Ich denke nur, dass ich mich nicht danach gefühlt habe, über etwas wie persönlichen Herzschmerz zu schreiben. Ich weiß nicht, ich habe einfach das geschrieben, was ich gerade gefühlt habe, und wollte nicht alles zu ernst sehen, weil immer alles so ernst ist. Ich wollte es schwebender angehen, und ich denke, die Musik spiegelt das wider. Ich habe kein Problem damit, auch mal herum zu blödeln, oberflächlich oder künstlich zu sein. Ich finde, alles hat seinen Platz und hat Gewicht im richtigen Kontext. Wenn du gerade untröstlich oder ängstlich bist, dann brauchst du manchmal etwas, das dich von diesen Gefühlen abbringt, dir Hoffnung und Lachen bringt, um die Welt zu vergessen. Aber noch einmal, das alles ist wohl erst später klar geworden, denn ich mache Dinge im Moment selbst, und da kommt dann ein Song bei heraus. Ich hinterfrage das Universum und seine Intentionen nicht.

MUM: Wenn du die Scheibe mit deinen früheren Alben vergleichst, wo siehst du die größten Unterschiede?

DS: Beim Haarschnitt – ha ha. Und meiner Stimme, sie hat sich weiterentwickelt. Ich weiß nicht, ob irgendjemand außer mir das hören kann, aber für mich ist das ziemlich deutlich. Die Songs sind auch anders aufgesetzt. Ich wollte weg vom großen unüberhörbaren Song auf “Superfaith”, ich wollte wirklich sehen, was ich mit weniger erreichen kann.

MUM: Welcher der Songs auf “Superfaith” ist dein Favorit, und warum?

DS: Ich denke, ich kann hier keinen herauspicken, das wäre gemein gegenüber den anderen. Aber ich liebe “Destiny”. Er gibt mir so eine Stimmung, und ihn live zu spielen macht mich ungemein froh.

MUM: Du warst vor kurzem als Support von Lukas Graham in Deutschland zu sehen. kanntet ihr euch schon vorher, da ihr ja alle aus Dänemark seid?

DS: Ja, wir haben uns schon ein paar Male getroffen. Lukas hat mich im letzten Sommer persönlich gefragt, ob ich mit ihm auf Tour kommen würde, und ich war total begeistert. Er ist ein großartiger Typ, sehr ambitioniert, grundehrlich und extrem nett. Es war eine Freude, diese Tour zu machen.

MUM: Ich habe dich in Köln gesehen und du schienst viel Spaß auf der Bühne zu haben – und obwohl die Fans von Lukas Graham ja vor allem auf melodische Singer/Songwriter-Stücken stehen hast du es geschafft, die Menge in Bewegung zu bringen und gutes Feedback zu bekommen. Wie haben dir diese Support-Gigs gefallen?

DS: Ich liebe Support-Gigs, weil ich da raus gehe und arbeiten muss, verstehst du? Keiner kennt dich und du musst die Leute davon überzeugen, wer du bist und dass sie sich zur Musik bewegen sollen. Ich habe immer das Gefühl, die Menschen bis zum Ende des Sets gewonnen zu haben, und das fühlt sich toll an. Ich war etwas unsicher, ob die Besucher meine Sachen mögen würden, da sie ja ihr Geld für Lukas Graham ausgegeben haben, aber es hat sich so angefühlt, als hätten die Leute eine gute Zeit gehabt, und alle waren so liebevoll und aufmerksam bei all diesen Shows.

MUM: Wenn du dir drei KünstlerInnen aussuchen könntest, um mit ihnen zu touren, wer wäre dies?

DS: Lady Gaga, Miley Cyrus und Harry Styles … wir sehen uns!

MUM: Was sind deine Pläne für 2023, was kommt als nächstes?

DS: Ich arbeite an etwas, aber mehr kann ich noch nicht sagen.

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DS: Drew Sycamore
MUM: Mucke und mehr

Mehr Informationen über Drew Sycamore findet man auf www.drewsycamore.com und facebook.com/drewmusicsite.

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