Home Film “Mystify: Michael Hutchence” – eine interessante Doku über den viel zu früh verstorbenen INXS-Frontmann

“Mystify: Michael Hutchence” – eine interessante Doku über den viel zu früh verstorbenen INXS-Frontmann

Autor: Tobi

"Mystify: Michael Hutchence"

Mystify: Michael Hutchence

Dokumentarfilm
Regie: Richard Lowenstein
Dauer: 102 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: happy-entertainment.de/mystify-michael-hutchence
Facebook: facebook.com/HappyEntert


Am 22. Januar 2020 wäre Michael Hutchence 60 Jahre alt geworden – wenn er sich nicht mit 37 Jahren das Leben genommen hätte. Da passt es nur allzu gut, wenn uns der mit ihm befreundete Regisseur Richard Lowenstein den ehemaligen Sänger der Band INXS in seinem Dokumentarfilm “Mystify: Michael Hutchence” noch einmal nahe bringt.

Wer älter als 40 Jahre ist, dürfte Michael Hutchence als charismatischen Frontmann und Songschreiber der australischen Erfolgsband, die zwischen 1987 und 1990 mit Hits wie “Need You Tonight”, “Devil Inside”, “Never Tear Us Apart” oder “Suicide Blonde” ihre größten Erfolge verbuchen konnte, noch gut in Erinnerung haben. Mit seiner tollen Stimme und starken Songs wurde Michael zum Musik-Star, mit seinen langen Haaren und gutem Aussehen zum Sexsymbol.

Der Film beleuchtet anhand von Archivbildern und diversen Interviews, wie es mit der Band mehr und mehr bergauf ging bis zum großen internationalen Durchbruch, und wie die weitere Karriere der Jungs verlief, fokussiert sich hierbei aber natürlich auf Hutchence. Nachdem dieser anfänglich noch fast scheu und vor Konzerten sogar ängstlich agierte, nahm er die Rolle im Rampenlicht bald an – und aus diesem kam er dann kaum noch heraus, auch auf Grund der für die Klatschblätter dankbaren Beziehungen zum Topmodel Helena Christensen, zur Pop-Prinzessin Kylie Minogue oder zur britischen Moderatorin Paula Yates, die er mehr oder weniger ihrem damaligen Ehemann Bob Geldof ausspannte.

Richard Lowenstein hatte nicht nur einige Musikvideos für INXS inszeniert, Hutchence spielte 1986 auch die Hauptrolle des Sam in seinem Spielfilm “Dogs in Space”, für dessen Soundtrack dann auch gleich noch einige Songs beigesteuert wurden. Der Regisseur blickt also nicht distanziert einfach nur auf einen Musiker zurück, sondern mit jeder Menge persönlicher Erinnerungen, und an denen lässt er uns bestens teilhaben.

Es ist interessant zu sehen, wie INXS immer bekannter wurden und Michael als ihr Aushängeschild die Medien beherrschte, wobei er stets versuchte, sein Privatleben auch etwas privat zu lassen. Der Film macht deutlich, wie wissbegierig der Sänger war, der Bücher verschlang und sich mit philosophischen Theorien beschäftigte. Die Liebe spielte hierbei immer eine große Rolle, wobei er nie der Draufgänger war, den viele ihm nachsagten, denn wenn er verliebt war, dann mit voller Hingabe in nur eine Person zu dieser Zeit.

Als Hutchence am 22. November 1997 erhängt in einem Hotel in Sydney aufgefunden wurde, da waren viele sicher, sein ausschweifendes Leben wäre ausschlaggebend gewesen. Der Film macht hingegen noch einmal klar deutlich, dass es vor allem ein Unfall 1992 war, der sein Dasein zum Negativen verändert hatte. Der vorher so lebensfrohe Michael veränderte sein Wesen, zog sich immer mehr zurück, verfiel in Depressionen und litt fortan an Angststörungen.

Neben Zeitgenossen und Ex-Freundinnen wie Helena Christensen und Kylie Minogue kommen auch Familienangehörige wie Michaels Geschwister und natürlich die Bandkumpels in Interviews zu Wort und teilen ihre Erinnerungen. Gepaart mit den zahlreichen, oftmals bislang unveröffentlichten Aufnahmen aus diversen Privatarchiven und natürlich auch Ausschnitten aus Liveauftritten mit INXS ist so ein sehr interessantes Porträt über einen der schillerndsten Musiker der 80er- und 90er-Jahre entstanden. Für Fans ein Muss, diese Doku.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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