Elio
Animation
Regie: Madeline Sharafian, Domee Shi, Adrian Molina
Dauer: 98 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.disney.de/filme/elio
Facebook: facebook.com/disneydeutschland
Instagram: instagram.com/disneydeutschland
Kinostart: 19. Juni 2025
Während und nach der Pandemie durchschritten Disney und die seit 2006 zum Konzern gehörenden Pixar Animation Studios mit den Filmen der für optische Qualität und gute Einfälle stehenden Animationsschmiede stürmische Zeiten, als einige Streifen nicht in Kinos laufen konnten, sich dann das eigentlich gute Spin-Off “Lightyear” (2022) als Flop entpuppte und schließlich der weit unspektakulärere “Elemental” (2023) nur mühsam noch die Kurve zu einem dann schon fast überraschenden finanziellen Erfolg kratzte. Dann kam 2024 die grandiose, weltweit gefeierte Fortsetzung “Alles steht Kopf 2“, die massig Spaß bereitete und sich mit einem überragenden Einspielergebnis von fast 1,9 Milliaren US-Dollar in die Top Ten der erfolgreichsten Filme aller Zeiten katapultierte. Nachdem im Mutterkonzern Walt Disney Company das fotorealistische Animations-Sequel-Prequel “Mufasa: Der König der Löwen” ebenfalls zu einem soliden Erfolg wurde und sich das charmante Live-Action-Remake von “Lilo & Stitch” aktuell zu einem noch weit deutlicheren Hit entwickelt hat, läuft es bei Disney in Sachen Kino also wieder ganz gut, auch wenn hier das überflüssige, vieldiskutierte Live-Action-Remake von “Schneewittchen” kürzlich als zwischenzeitlicher Flop verbucht werden musste.
Nun schicken die Pixar Animation Studios ihr nächstes filmisches Pferd ins Rennen, in Gestalt von “Elio”, bei dem es sich nicht um einen Vierbeiner handelt, sondern um einen elfjährigen Jungen, der nach dem traurigen Verlust seiner Eltern bei seiner im Raumfahrtzentrum arbeitenden Tante Olga aufwächst. Diese ist zwar geduldig, aber auch überfordert, wenn Elio zum Beispiel in eine Rauferei mit den älteren Bryce und Caleb gerät. Als der Junge dann bei ihr auf Arbeit eine Besprechung mit dem nerdigen Wissenschaftler Gunther Melmac belauscht, der meint, einen Beweis für die Existenz von Aliens gefunden zu haben, dem aber niemand glauben möchte, da schnappt er sich heimlich dessen Mikrofon und schickt eine Nachricht ins All, dass er gerne entführt werden möchte – interessiert er sich doch schon für die Raumfahrt und die Weiten über uns, seit er vor Jahren ein Modell der Voyager im Museum sah.
Nachdem Elio dann von seiner Tante, die deswegen fast ihren Job verlor, in ein Camp geschickt wird und dort erneut auf Bryce und Caleb trifft, wird er tatsächlich ins All gezogen und landet im Kommuniversum, wo Vertreter verschiedenster Galaxien zusammenkommen, um ihr Wissen auszutauschen. Sie halten Elio für den abgesandten Vertreter der Erde, und damit auf dieser niemand sein Verschwinden merkt wird ein Klon erzeugt und zurückbefördert. Dieser verhält sich zur Freude von Tante Olga weit problemloser, während Elio damit konfrontiert wird, dass er auserkoren ist, den angreifenden Grigon zu besiegen oder zu Frieden zu bewegen. Doch wie soll der Junge dies tun? Durch Zufall gerät Grigons Sohn Glordon an seine Seite, der nun als Druckmittel benutzt werden kann, während er und Elio sich anfreunden.

(© Disney. All Rights Reserved.)
Wenn oben Madeline Sharafian (Kurzfilm “Burrow”), Domee Shi (“Rot”, Kurzfilm “Bao”) und Adrian Molina (Co-Drehbuchautor und Co-Regisseur von “Coco – Lebendiger als das Leben!”) als Regie-Trio genannt sind, dann stimmt dies zwar, jedoch war “Elio” keine wirklich gemeinschaftliche Arbeit. Zuerst sollte der Film von Molina alleine inszeniert werden, er stieg dann aber nach Jahren aus dem von Verzögerungen betroffenen Projekt aus, um sich – erneut mit Lee Unkrich – der für 2029 angedachten Fortsetzung von “Coco” zu widmen. An seiner Stelle übernahmen dann Sharafian und Shi – und das Gute ist, dass man dem kurzweiligen Streifen diese Hürden in der Produktion absolut nicht ansieht, denn auch wenn er wenig Innovatives bietet, wissen die Story doch zu gefallen und der Film gut zu unterhalten.
Man könnte sich anfangs zwar fragen, warum Elios Eltern nun zwingend tot sein müssen und somit ein melancholischer Einstieg in den Film verabreicht wird, hiermit wollten die beiden Regisseurinnen und die DrehbuchschreiberInnen Julia Cho, Mark Hammer und Mike Jones aber wohl verständlicher machen, dass der Junge sich so nach einer Entführung ins All sehnt, die er schon seit Jahren sehr charmant mit großflächigen Sandzeichnungen am Strand auch optisch reizvoll anbietet. Zunächst war sogar noch ein Aufwachsen bei der Mutter eingeplant und America Ferrera als deren Stimme, da sie aber ebenfalls ausstieg und Kinder sich zudem wohl viel mehr fragen würden, wie man als Kind denn den Wunsch haben kann, von der Mutter getrennt zu werden, ist es nun also die Tante, die ihre Mühe mit Elio hat und dann vom Klon positiv überrascht wird.
Als Elio im Kommuniversum landet, wird es bunt und schrill mit den so unterschiedlichen Aliens, wobei deren Charaktere zumeist nur umrissen werden, was dann bei dem vermeintlich herzlos harten Grigon und seinem verspielten, freundlichen Sohn Glordon ganz anders ist. So sehen wir eine kleine Coming-of-Age-Story mit amtlichem Weltraumabenteuer, ein paar witzigen Sidekicks und der wenig überraschenden Moral, dass Zusammenhalt wichtig ist und man versuchen sollte, hinter die Fassade zu schauen, bevor man jemanden verurteilt. An die hintergründige Intelligenz und den ganz großen Spaß von “Alles steht Kopf 2” kommen die Pixar Animation Studios hiermit zwar nicht heran, der Film lässt sich aber sehr gut anschauen, für Klein und Groß.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten


(© Disney. All Rights Reserved.)
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