Home Film “Dünnes Blut” – nach steinigem Entstehungsprozess erscheint Mehrdad Taheris ansehnliches Langfilm-Regie-Debüt im Heimkino

“Dünnes Blut” – nach steinigem Entstehungsprozess erscheint Mehrdad Taheris ansehnliches Langfilm-Regie-Debüt im Heimkino

Autor: Tobi

Am 6. August 2020 veröffentlicht EuroVideo den Crime-Thriller “Dünnes Blut” als DVD, Blu-ray sowie digital

"Dünnes Blut" (© EuroVideo Medien)

Verleih: EuroVideo Medien GmbH
Facebook: facebook.com/duennesblut
Filmlänge: 95 Minuten
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren

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Hintergrund (Presseinformation):

Welche Entscheidung muss man treffen, um seine Autonomie zu erlangen? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die Regisseur und Hauptdarsteller Mehrdad Taheri sich und dem Zuschauer in “Dünnes Blut” stellt. Ein intensiver Crime-Thriller mit prominenter Besetzung, der Fragen nach richtig und falsch, nach Gut und Böse aufwirft.

Mehrdad Taheri erklärt: “Der besondere Reiz liegt für mich darin, dem Zuschauer den Gedanken nahe zu bringen, dass es nicht darauf ankommt, ob man ein gesellschaftlich angepasstes Leben führt oder sich als Außenseiter durchs Leben kämpft. Solange man ehrlich zu sich selbst ist und seine eigenen Entscheidungen trifft, ist man ein freier Mensch.”

Neben den Hauptdarstellern Kida Khodr Ramadan (“4 Blocks”, “Nur Gott kann mich richten”), Mehrdad Taheri (“Deckname Jenny”, “Heiße Luft”), Simon Licht (“Der Kriminalist”, “Elser”) und Burak Yigit (“Familye”, “Victoria”) sind ebenfalls Jenny Eichin (“Jefferson”, “Emilia”) und Top-5-Rapper FARD (“Bellum et pax”, “Ego”) zu sehen.

Handlung:

Alexander Bischoff ist elternlos aufgewachsen. Eine eigene Familie oder gar eigene Kinder hat er nie gehabt. Von Beruf ist er Kriminalkommissar in einer Abteilung für besondere Aufgaben. Bischoff hat seinen Beruf nach eigener Aussage gewählt, weil er Teil von etwas Gutem sein wollte. Doch nach 25-jähriger Berufstätigkeit ist er desillusioniert. Als er auf einen Fall im Zusammenhang mit einer arabischen Groß-Familie angesetzt wird, vermischen sich für ihn die Grenzen zwischen Gut und Böse zunehmend und nichts wird mehr so sein, wie es war.

Kritik:

Mit “Dünnes Blut” legt Mehrdad Taheri keinen Meilenstein des deutschen Films vor, aber doch einen sehr solides Langfilm-Regie-Debüt, vor allem wenn man beachtet, wie steinig der Weg zur Realisierung des Films für ihn war. Das Drehbuch über einen ins Gangstermilieu geratenen, ehemalig aufstrebenden Boxer, der nicht nur durch die Schwangerschaft seiner Freundin aussteigen will, dann aber umso mehr zwischen die Fronten eines Brutalität nicht scheuenden Clans und eines korrupten Polizeiapparats gerät, hatte Taheri schon seit vielen Jahren fertig.

Das Thema stieß dann leider nicht nur auf wenig Interesse, sondern eher auf gar keines. Keine Produktionsfirma wollte sich des Stoffs annehmen, da kein Markt für deutsche Gangsterfilme vermutet wurde – was inzwischen durch Streifen wie “Nur Gott kann mich richten” oder auch den großen Erfolg der TV-Serie “4 Blocks” widerlegt wurde. Statt die Idee zu begraben, kämpfte Taheri aber für den Film und machte ihn umso mehr zu seinem Baby, als er eher ungeplant nicht nur eine der Hauptrollen übernahm, sondern auch die des Regisseurs und Produzenten. Mit Hilfe von Crowdfunding, privaten Einlagen und lokalen Unterstützern gelang es schließlich, den Streifen zu realisieren. Für einen Kinostart hat es im Endeffekt vor allem auf Grund der Coronavirus-Pandemie leider nicht gereicht, aber nun ist “Dünnes Blut” zumindest für das Heimkino verfügbar.

Mit Simon Licht, Burak Yigit oder Jenny Eichin konnte Taheri ein gutes Ensemble gewinnen, und mit Kida Khodr Ramadan als Highlight zudem das momentane Aushänge-Gesicht des deutschen Gangstergenres, der den Clan-Boss Murat Kaplan großartig verkörpert, wenn auch nicht mit übermäßiger Spielzeit. Nicht zu vergessen ist Mehrdad Taheri selbst, der den Ex-Boxer Gabriel Stark auch gut darstellt, wobei er sich im Laufe des Films deutlich steigert.

Das gilt aber generell für den Streifen, der zunächst etwas braucht, um in Schwung zu kommen. Dann aber gewinnt er mehr und mehr an atmosphärischer Dichte, unterstützt durch starke Kameraarbeit von Patrizio Guerras und gute musikalische Untermalung von Sam Kužel. Auch die Handlung gewinnt zunehmend an Tiefe durch eingeflochtene Erinnerungen an früher und durch die Parallelen zwischen dem in einer ebenso verzwickten Situation steckenden Polizisten Alexander Bischoff (Simon Licht) und Gabriel.

Mit größerem Budget wären sicher noch einige Action-Szenen oder Ausstattungsmerkmale mehr möglich gewesen, aber der Film funktioniert auch so gut und braucht sich keinesfalls zu verstecken, hier sehen wir in Deutschland doch oftmals weit teurere Produktionen mit viel weniger Gehalt.

Bonus-Material:

Extras findet man keine.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 6. August 2020
Bildformat: 16:9 (2,39:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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