Am 26. Januar 2023 veröffentlicht EuroVideo “Hot Seat” mit Kevin Dillon und Mel Gibson auf DVD und Blu-ray.
Verleih: EuroVideo Medien GmbH
Facebook: facebook.com/eurovideo.de
Filmlänge: 99 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Handlung:
Der ehemalige Hacker Orlando Friar (Kevin Dillon) versucht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, als er aus dem Nichts von einem anonymen Anrufer bedroht wird, der unter seinem Stuhl eine Bombe befestigt hat. Um sein Leben und seine Familie zu schützen, muss Friar den Forderungen des Unbekannten Folge leisten. Was als normaler Arbeitstag begann, entwickelt sich zu einer spannungsgeladenen Achterbahnfahrt, die Friar wieder in zwielichtige technische Manöver zwingt, um einen Cyberraub zu begehen. Als Friar auch noch gedrängt wird, sich für einen Bombenanschlag zu bekennen, wird der erfahrene Bombentechniker Wallace Reed (Mel Gibson) auf ihn angesetzt…
Hintergrund (Presseinformationen):
“Hot Seat” ist ein explosiver und nervenzerreißender Echtzeit-Cyber-Thriller von den Produzenten von “The Irishman”, hochkarätig besetzt mit Kevin Dillon, Mel Gibson und Shannen Doherty.
Kritik:
Beim Titel “Hot Seat” könnte man zwar an die psychotherapeutische Technik des “Heißen Stuhls” denken und auf Tiefgang hoffen, bei Anblick des Covers allerdings wird schnell klar, dass es sich hier eher um Thrill und Action handeln muss – oder auch nicht.
Gleich zu Beginn wird unmissverständlich verdeutlicht, dass das Budget des Streifens von James Cullen Bressack, der für B-Movies in den Genres Action und Horror mehr oder weniger bekannt ist, klein gewesen sein dürfte – denn optisch reichlich dürftig umgesetzt wird einem hier die Explosion einer Autobombe verabreicht, bei der ein Mann ums Leben kommt.
Orlando Friar (Kevin Dillon) bekommt diese ein paar Blöcke weiter nur beim Joggen mit. Bei ihm zu Hause platzt dann aber auch gleich eine Bombe, wenn ihm seine Frau (Lydia Hull) die Scheidungspapiere in die Hand drückt – und das am Geburtstag von Tochter Zoey. Da ist es fast schon eine willkommene Ablenkung, dass Orlando zum Dienst berufen wurde, da ein Kollege sich krank gemeldet hat und die Technologie-Firma, für die er am Service-Telefon arbeitet, für Kunden immer erreichbar sein muss – also startet er mit seinem Kollegen Enzo (Michael Welch) den Arbeitstag.
Als Orlando direkt einer alten Dame bei ihren Problemen mit dem Internet-Router helfen kann, indem er sich – zwar illegal, aber wirksam – in ihr System einklinkt, wird im folgenden Dialog mit Enzo verdeutlicht, dass er früher als angesehener Hacker Red Knight aktiv war. Als Enzo kurz abhaut, um sich über sein geliefertes Pastrami-Sandwich zu beschweren, erreicht ihn dann ein mysteriöser Anruf. Auch mysteriös laut durch den ganzen Raum schallend wird ihm klar gemacht, dass sich unter seinem Stuhl eine Bombe befindet und diese ausgelöst werden würde, sobald er aufsteht. Zudem wird er über die Überwachungskamera beobachtet, hat also keinen Spielraum, den Bedroher auszutricksen.
Dieser fordert, dass sich Orlando zuerst in das Meeting der Bänker zwei Stockwerke über ihnen einhackt, um Geld zu transferieren – später dann geht es um Investment-Anleihen und noch mehr Kohle. Der Weg zu dieser ist allerdings durch mehrere Firewalls versperrt, also braucht es Zeit, auch wenn Orlando nach erstem Widerstand loshackt, als ihm klar gemacht wird, dass auch seine Familie in Gefahr ist. Beobachtet nicht nur vom Anrufer, sondern auch von der Blondine Ava (Kate Katzman), die in das Büro platzte und sich nun an ein Regal anketten muss, kommt es dann zu einer Szene, die klar macht, dass hier nicht gescherzt wird, als der zurückkehrende Enzo fliehen will und mit dem Fahrstuhl abstürzt.
Das gibt einen gewaltigen Bums, und nach der Explosion vom Morgen sensibilisiert rückt daher auch eine Bombeneinheit in Form von Wallace (Mel Gibson) und Jackson (Eddie Steeples) an, um das von Chief Pam Connelly (Shannen Doherty) geleitete S.W.A.T.-Team zu unterstützen. Bald sind diese der Überzeugung, Orlando sei der Übeltäter, was rasch in den Medien landet – und auch der Anrufer fordert ihn auf, ein Bekennervideo zu drehen…
Die Handlung von “Hot Seat” mag spannend klingen, sie ist es aber nur sehr limitiert. Zu aufgesetzt wirkt hier alles, ob bei den anfänglichen Familienproblemen oder dann im bedrohlichen Geschehen – und wenn der beste Spezialeffekt schon ist, dass Orlando als Hacking-Wunderwaffe eine bunt leuchtende Gaming-Tastatur aus seinem Rucksack zaubert, dann gute Nacht. Bei jeglichen anderen Explosionsmomenten hält man sich besser die Augen zu – nicht weil sie brutal oder zu aufwühlend sind, nein, sie sehen einfach äußerst mies aus.
Mel Gibson kann einem durchaus leid tun, sehen wir ihn nach der durchaus anständigen Heimkino-Veröffentlichung “On The Line” (lies unsere Filmkritik hier) hier doch wieder in einem dürftigen Streifen, wobei er noch solide spielt. Seine Einsatzzeit ist allerdings nicht sonderlich groß, fokussiert sich doch alles auf den von Kevin Dillon mittelprächtig gegebenen Orlando – womit er aber noch weit besser spielt als die Kaugummi kauend und böse dreinschauend mächtig hart wirkende Shannen Doherty, Kate Katzman als dümmliche Blondine oder Lydia Hull als scheidungswillige, dann sich doch sorgende Ehefrau.
Kein Genuss, dieser Film, dessen Grundidee der Bombe unter dem Gesäß an die deutsche Produktion “Steig. Nicht. Aus!” erinnert und dessen Finalauflösung man durchaus auch schon lange voraussehen kann. In puncto Inszenierung hat James Cullen Bressack zwar aus dem beschränkten Spielraum – fast alles spielt sich im und um ein Hochhaus ab und hier zumeist nur im Büro – noch einiges heraus geholt und serviert mal abgesehen von der Tastatur-Nummer auch die Hacking-Szenen noch recht ansprechend, insgesamt hat der Streifen aber doch zu viele Schwachstellen, um einen fesseln zu können.
Bonus-Material:
Extras findet man keine.
Trailer:
Bewertung: 3 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 26. Januar 2023
Bildformat: 16:9 (2,39:1)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 5.1
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