Home Film “Bodies Bodies Bodies” – das blutige Treiben mit Whodunit-Würze weiß nicht zu packen

“Bodies Bodies Bodies” – das blutige Treiben mit Whodunit-Würze weiß nicht zu packen

Autor: Tobi

"Bodies Bodies Bodies" Filmplakat (© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Bodies Bodies Bodies

Darsteller: Amandla Stenberg, Maria Bakalova, Myha’la Herrold, Lee Pace
Regie: Halina Reijn
Dauer: 94 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.bodies-film.de
Facebook: facebook.com/SonyPicturesGermany


In Slasher-Filmen sieht man gerne eine Gruppe zwar bereits erwachsener, aber doch noch jüngerer Menschen, die beim Wandern ins Hinterland, bei einer abenteuerlichen Schiffstour oder sonstigen gemeinsamen Unternehmungen in Gefahr gerät, was dann – sonst wäre es nicht dieses Genre – blutig ausgeht. Mit “Bodies Bodies Bodies” legt die niederländische Regisseurin Halina Reijn (“Instinct”) ein englischsprachiges Debüt vor, in dem die Protagonisten um einiges fauler zu Werke gehen, wollen die Mittzwanziger doch eigentlich nur Feiern und Spaß haben.

Nachdem vor einem Hurrikan gewarnt wurde, denkt der selbstverliebte David (Pete Davidson) gar nicht daran, das Luxusanwesen seiner verreisten Eltern gegen den Sturm abzusichern. Vielmehr nutzt er großkotzig die Gelegenheit, eine kleine Gruppe an ebenso gutbetuchten FreundInnen in die Villa einzuladen und erst einmal eine Poolparty zu schmeißen. Die hippe Podcasterin Alice (Rachel Sennott) bringt ihren um einiges älteren, eher Hippie-affinen Freund Greg (Lee Pace) mit, die von einer Schauspielkarriere träumende Emma (Chase Sui Wonders) ist dabei, und auch die lesbische Jordan (Myha’la Herrold). Zur Überraschung von David erscheint zudem noch seine ehemalig beste Freundin Sophie (Amandla Stenberg), die nach Drogenentzug anscheinend das Event, von dem sie versehentlich über eine Chat-Gruppe erfahren hat, zur Reintegration in die Gruppe nutzen möchte – und sich umso unbeliebter macht, als sie dann auch noch ihre neue Liebhaberin Bee (Maria Bakalova) mitbringt, die in den Augen der anderen als einzige Nicht-Reiche hier ja mal so gar nichts zu suchen hat.

Wie erwartet zieht irgendwann der Sturm auf und die Szenerie verlagert sich ins Haus, wo neben weiterem Rauschmittelgenuss das Partyspiel “Bodies, Bodies, Bodies” für gute Laune sorgen soll – eine Art “Mord im Dunkeln”, wie es hierzulande gerne genannt wird, nur über mehrere Räume ausgedehnt. Als dann David mit durchgeschnittener Kehle auf dem Boden liegt, ist es mit dem Spaß vorbei, und die Frage nach dem oder der Schuldigen kommt ebenso rasch auf wie eine ordentliche Menge an Verdächtigungen, wobei so einige Befindlichkeiten ans nicht vorhandene Tageslicht kommen.

"Bodies Bodies Bodies" Szenenbild (© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Amandla Stenberg, Maria Bakalova, Chase Sui Wonders und Rachel Sennott (v.l.n.r.)
(© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Halina Reijn ist mit “Bodies Bodies Bodies” ein Streifen gelungen, der mit einigen Vorschusslorbeeren zu uns herüber schwappt und kurz vor Halloween natürlich gut terminiert in den Kinos startet. So ganz unterschreiben können wir das Lob allerdings nicht.

Dem Film glückt es zwar, seine Charaktere zunächst anständig vorzustellen, es fällt hier dann allerdings schon schwer, unter den größtenteils Blasierten Sympathieträger zu identifizieren. So nimmt man es – man weiß ja, welchen Film man schaut – recht unberührt hin, als das Spiel tödlich wird, scheint doch gerade David auch ein ziemlicher Kotzbrocken zu sein. Im Folgenden lassen einen dann die gegenseitigen Vorwürfe und die begonnene Tätersuche im gewollten Stile eines Whodunit auch einigermaßen kalt, und wie es kommen muss bleibt es auch nicht bei einer Leiche.

Der Twist am Ende ist zwar durchaus gut inszeniert, jedoch nicht komplett unerwartet, und auch wenn er das zuvor gesehene noch einmal in ein anderes Licht rückt, ändert dies nichts daran, dass es dem Film über lange Strecken nicht gelungen ist, einen zu packen.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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