Clown in a Cornfield
Darsteller: Katie Douglas, Carson McCormack, Aaron Abrams, Vincent Muller
Regie: Eli Craig
Dauer: 96 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: constantin.film/kino/clown-in-a-cornfield
Facebook: facebook.com/constantinfilm
Instagram: instagram.com/constantinfilm
Kinostart: 29. Mai 2025
Schon mit dem schwarzen Humor seines Überraschungserfolgs-Slashers „Tucker & Dale vs Evil“, in dem er augenzwinkernd das Blut nur so spritzen ließ, setzte Regisseur Eli Craig vor zehn Jahren erfrischend Akzente. Nach einem Abstecher auf Netflix-Pfade knüpft er mit seinem neuen Streich, der Romanverfilmung „Clown in a Cornfield“, nun fast nahtlos daran an, wenn er eine Gruppe Jugendlicher mal wieder überaus ansehnlich reduziert.
Einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen wir bereits in seinem Prolog, wo Anfang der 90er Jahre eine feuchtfröhliche Party der Landjugend von einem äußerst gewalttätigen Clown fachmännisch gecrasht wird. Die Mistgabel kommt effektvoll zum Einsatz, als die feierfreudigen, hedonistischen Kids in die Schranken gewiesen werden, und vor allem ist die gelungene Figur des fiesen Bösewichts im Clownskostüm schon mal eingeführt. Die gewinnt zwar keinen Innovationspreis mehr, hat hier jedoch einen logischen Hintergrund, verkörpert sie doch Frendo, das kinderfreundliche Maskottchen und Logo des ortsansässigen Maissirupherstellers, das jetzt zum Leben erwacht scheint.
Gut dreißig Jahre später befinden wir uns im Kettle Springs der Gegenwart irgendwo im Nirgendwo Missouris, und die Maissirupfabrik ist vor kurzem unter mysteriösen Umständen abgebrannt, was die davon abhängige Bevölkerung nicht nur in Existenzängste stürzt, sondern die allgemeine Stimmung in der Stadt nicht gerade aufhellt. Nicht der beste Zeitpunkt also für die 17-jährige Quinn (Katie Douglas), mit ihrem Vater (Aaron Abrams) dorthin zu ziehen, der nach dem Tod von Quinns Mutter den vakanten Posten des Dorfarztes übernommen hat. Doch auf die vorprogrammierten Eingewöhnungsschwierigkeiten verzichtet der recht konservative Plot hier Gott sei Dank und lässt die hübsche Quinn augenblicklich Aufnahme in die Clique rund um den populären Bürgermeister-Sohn Cole (Carson McCormack) finden. Die macht sich seit einiger Zeit einen Spaß daraus, angelehnt an die bekannten Vorkommnisse der 90er ihren YouTube-Kanal mit gestellten Frendo-Metzelvideos zu füttern und generiert damit regelmäßig eine Menge Clicks.

Clown Frendo hat es auf die verdorbene Jugend von Kettle Springs abgesehen.
(© Constantin Film Verleih GmbH)
Offensichtlich zumindest für Regisseur und Drehbuchautor Craig Grund genug, Frendo zu reaktivieren und Jagd auf die übermütigen Jugendlichen machen zu lassen. Bildet da noch die angedeutete, allzu offensichtlich auf Identifikation mit den Kids ausgelegte Quinn-Cole-Romanze noch Handlung von der Stange, so ist die Videoaktivität der Gruppe ein wirklich gelungener Kniff für den Einstieg in die anstehende Slasher-Thematik. Die deutet Craig erst dezent mit dem Auftauchen des echten Frendo im Hintergrund eines der Clips an, nur um den Clown sich nur kurze Zeit später eindrucksvoll erste Opfer unter den noch immer recht unbedarften Jugendlichen suchen zu lassen.
Das ist flott inszeniert, mit seiner Mischung aus bösem Splatter und Sarkasmus nicht ganz ernst zu nehmen und gerade deshalb in den blutigen Szenen immer wieder unheimlich unterhaltsam. Da rollen buchstäblich die Köpfe, und die nach Erklärungen suchenden, wehrhaften Kids sehen sich schon bald einer ganzen Meute von Frendos gegenüber, die sich noch dazu in guter alter Tradition eines bunten Arsenals publikumswirksamer Werkzeuge bedient. Bei aller Kurzweil der Jagdsequenzen, die weitaus mehr zu bieten haben als ausgereizte Jumpscares und nicht nur mit ihren attraktiven Kills wiederholt für Situationskomik sorgen, hat die Story beim genaueren Betrachten jedoch auch einen ganz ernsten Hintergrund.
Wirtschaftskrise trifft hier auf Generationenkonflikt und Traditionalismus auf Strukturwandel, was am Rande des lustigen Gemetzels durchaus zu erkennen ist, wenn sich der konservative Clown Frendo als Repräsentant der örtlichen Landwirtschaftsindustrie gerade die den Sozialen Medien verschriebene Jugend als Zielscheibe aussucht. Und nicht zuletzt bekommen wir zum Schluss auch noch eine unübliche Queerthematik geboten, mit der der so konventionell startende, amüsante Slasher endgültig in der Progressivität ankommt.
Trailer (ab 16 Jahren):
Bewertung: 7 von 10 Punkten

Wir verlosen 2×2 Kino-Freikarten (in Deutschland einlösbar) für den Film. Zur Teilnahme – ab 16 Jahren – einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2025, damit die digitalen Tickets zum Ausrucken Mitte der Kinostartwoche bei den GewinnerInnen ankommen. Viel Glück!
P.S.: Um keine unserer Verlosungen zu verpassen, folge uns auf Instagram sowie X und werde Fan unserer Facebook-Seite.