Home Film “Glass” – der Abschluss von Shyamalans Thriller-Trilogie gerät wieder etwas zu übersinnlich

“Glass” – der Abschluss von Shyamalans Thriller-Trilogie gerät wieder etwas zu übersinnlich

Autor: Mick

"Glass" Filmplakat (© Universal Pictures)

Glass

Darsteller: James McAvoy, Bruce Willis, Sarah Paulson, Samuel L. Jackson
Regie: M. Night Shyamalan
Dauer: 132 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Facebook: facebook.com/GlassderFilm


Nach “Unbreakable – Unzerbrechlich” (2000) und “Split” (2016) komplettiert Horror-Ikone M. Night Shyamalan (“The Sixth Sense”) nun mit “Glass” nach 18 Jahren endlich seine schon von vornherein als Trilogie angelegte Reihe. Dieses Unternehmen geht er mit seinen Hauptdarstellern der Vorgänger Bruce Willis, Samuel L. Jackson und James McAvoy tatsächlich erstmals auch mit voller Kapelle an, nachdem “Split” noch eher lose an “Unbreakable – Unzerbrechlich” angelehnt war.

Der machte uns damals ja mit David Dunn (Bruce Willis) bekannt, dessen buchstäbliche Unverletzlichkeit vom mit der Glasknochenkrankheit geschlagenen Comic-Enthusiasten Elijah Price (Samuel L. Jackson) auf eine harte Probe gestellt wurde. Anschließend präsentierte uns Shyamalan den Psychopathen Kevin (James McAvoy), der mit seinen multiplen Persönlichkeiten inklusive dem übernatürlichen Biest im Sequel “Split” bei der Entführung einiger Mädchen erst durch die empathische Intervention des schlauen Opfers Casey (Anya Taylor-Joy) zu bändigen war.

Jetzt also führt er sie alle in einem Plot zusammen, schickt den unverwundbaren David auf die Jagd nach dem irren Kidnapper Kevin, dem immer noch in regelmäßigen Abständen Mädchen zum Opfer fallen. Doch kaum hat David ein paar unschuldige Cheerleader aus dessen Gewalt befreit, findet er sich auch schon gemeinsam mit Kevin und Elijah in einer psychiatrischen Einrichtung wieder, in der sie alle, durch ihre individuellen Schwachstellen in ihren Zellen gehalten, von der Psychologin Ellie Staple (Sarah Paulson) betreut werden. Das aber soll kein Dauerzustand sein, hat doch Elijah als superintelligenter “Mr. Glass” – so hat der Regisseur nun auch jedem seiner drei außergewöhnlichen Charaktere einen Filmtitel gewidmet – übergeordnet für die beiden anderen ein ganz anderes Szenario vorgesehen.

"Glass" Szenenbild (Foto: © Universal Pictures / Jessica Kourkounis)

(© Universal Pictures / Jessica Kourkounis)

Shyamalan legt seinen Serienabschluss wie den Vorgänger zunächst ganz bodenständig an, setzt außer Davids seherischen Fähigkeiten erstmal voll auf behutsamen, realistischen Spannungsaufbau, ehe er sich auch hier wieder die übernatürlichen Kräfte ihre Bahnen brechen lässt. Schon “Split” drehte ja nach grundsolidem Start zum Ende hin gewaltig ins Übersinnliche ab, was dem Film nicht unbedingt gutgetan hat. Allerdings liegt der Story ja die im ersten Teil detailreich installierte Comic-Passion des Masterminds Elijah zugrunde, der dann auch jetzt konsequenterweise wieder Rechnung getragen wird.

So sind die Charaktere eben stark an Comicfiguren angelehnt, deren Fähigkeiten sich nicht immer mit der realen Welt vereinbaren lassen. Das wirkte im ansonsten hyperrealistischen “Split” ein wenig aufgesetzt, zumal die Verweise auf das Comicuniversum des “Mr. Glass” nahezu komplett verlorengingen. Hier aber stellt Shyamalan den Zusammenhang wieder her und macht den wieder etwas abgehobenen Showdown so zumindest nachvollziehbar.

Da die Schauspieler voll in ihren Rollen aufgehen – vor allem McAvoy verdient wieder größten Respekt – und noch dazu ein intelligenter Twist in der Handlung auf einen wartet, wird der ein bisschen zu lang geratene Streifen zu einem unterhaltsamen Abschluss der Trilogie mit philosophischem Unterton.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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