Home Film “JGA Jasmin. Gina. Anna.” – erzwungene Gags machen die Komödie trotz netter Charaktere eher unlustig

“JGA Jasmin. Gina. Anna.” – erzwungene Gags machen die Komödie trotz netter Charaktere eher unlustig

Autor: Tobi

JGA Jasmin. Gina. Anna.

Darsteller: Luise Heyer, Taneshia Abt, Teresa Rizos, Dimitrij Schaad
Regie: Alireza Golafshan
Dauer: 118 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.leoninedistribution.com/filme/159907/jga-jasmin-gina-anna.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios


Nachdem Regisseur Alireza Golafshan mit seinem Debütfilm “Die Goldfische” (lies unsere Filmkritik hier), zu dem er auch das Drehbuch schrieb, im Jahr 2019 eine Komödie über eine Gruppe von Menschen mit Behinderungen vorlegte, die sich gut anschauen ließ und mit Herz zu bestechen wusste, präsentiert er nun mit “JGA: Jasmin. Gina. Anna.” seinen zweiten Streifen, erneut in Zusammenarbeit mit dem Produktionsteam Wiedemann & Berg.

Wie der Titel schon vermuten lässt geht es um einen JGA, also einen Junggesellinnenabschied, und das ist mal nicht gegendert, denn es dreht sich ja um Jasmin (Luise Heyer), Gina (Taneshia Abt) und Anna (Teresa Rizos). Die Singles sind gute Freundinnen, vor allem auch von Helena (Julia Hartmann), und da deren Hochzeit bevor steht, stehen die drei in üblich farbenfroher Montur mit kitschigem Haarschmuck und aufgeblasenem Riesenpenis vor ihrer Tür. Was sie nicht wissen ist, dass Helena schwanger ist, und auch wenn sie zunächst mit ihnen in die angemietete Luxus-Limousine steigt und in den Club fährt, konfrontiert sie die Partywilligen dort dann mit den Fakten, schließlich darf sie ja nichts trinken und ihr ist eh übel.

Jasmin, Gina und Anna sind somit bald wieder zu dritt und zudem mächtig niedergeschlagen, hatten sie doch nicht nur einen lustigen Abend, sondern auch einen Überraschungstrip nach Ibiza geplant – und gebucht, was sich auch nicht mehr stornieren lässt, wie sie beim Frust-Essen im Dönerladen erfahren. Aus der Verzweiflung heraus erwacht Aufbruchsstimmung, denn nur weil Helena nicht kann, müssen sie ja nicht auf das Feiern verzichten. Also geht es spontan dann doch, noch in JGA-Einkleidung, ab zum Flughafen und auf die Insel.

Hier treffen sie nicht nur einige schlechte Entscheidungen, die sie ohne Hotel und bald auch ohne Geld dastehen lassen, sondern auch Jasmins Ex Tim (Dimitrij Schaad), dem sie auch acht Jahre nach der Trennung noch nachtrauert. Das möchte Jasmin ihm natürlich nicht sagen und erklärt, sie wäre die künftige Braut, was ja noch okay wäre, wenn es bei einem kurzen Hallo bleiben würde. Da die Mädels sich nach einer Nacht am Strand aber nach einer Dusche und auch etwas Essbarem sehnen, kontaktieren sie Tim dann noch einmal, der in einer angemieteten Villa mit Kumpels ebenfalls einen JGA feiert.

"JGA Jasmin. Gina. Anna." Szenenbild (© LEONINE Studios)

Das perfekte Selfie für die Zuhausegebliebenen darf beim Junggesellinnenabschied nicht fehlen (v.l.n.r. Teresa Rizos, Taneshia Abt, Luise Heyer).
(© LEONINE Studios)

Bei “JGA: Jasmin. Gina. Anna.” hat Regisseur Alireza Golafshan erneut auch das Drehbuch geschrieben, und dieses präsentiert uns drei nette Charaktere, die gut ausgeleuchtet werden und allesamt sympathisch daher kommen. Die bodenständige Jasmin sehnt sich nach der Liebe und bekommt Tim dabei nicht aus dem Kopf, Wirbelwind Gina ist pragmatisch und mit schlagfertigem Humor am Start, und die verträumte Anna ist zwar etwas begriffsstutzig, hat das Herz aber ebenfalls am rechten Fleck.

Die Idee, den JGA-Trip trotz Verlust der Braut stattfinden zu lassen, entsteht zwar erst aus der Information, dass die Flüge nicht mehr stornierbar sind, aber dann wächst in den noch von der Nacht berauschten Mädels rasch die Lust auf Spaß, Strand und Sonne. Letzteres beides bekommen sie, die Freude hingegen schwindet durch einige unglückliche Entscheidungen vor Ort.

Leider schwindet die Freude auch beim Anschauen des Streifens, ist der Humor hier doch sehr einfach gestrickt und basiert auf reichlich erzwungen wirkenden Gags, Missgeschicken und Dialogen. Auch wenn man die drei Protagonistinnen mag, kann man somit nur selten lachen, was doch sehr schade ist, denn aus den Figuren, der nicht sehr revolutionären Grundidee und einem sehr solide spielendem Cast hätte man weit mehr herausholen können – der Feelgood-Faktor wird somit deutlich nach unten gepegelt.

Trailer:

Bewertung: 4 von 10 Punkten

 

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