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“Der kleine Drache Kokosnuss – Auf in den Dschungel!” – Animation für kleinere Kinder

Autor: Tobi

"Der kleine Drache Kokosnuss - Auf in den Dschungel!" Filmplakat

Der kleine Drache Kokosnuss – Auf in den Dschungel!

Animation
Regie: Anthony Power
Dauer: 80 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.derkleinedrachekokosnuss-film.de
Facebook: facebook.com/kokosnuss.derfilm


Nachdem “Der kleine Drache Kokosnuss – Feuerfeste Freunde” als erster Film nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Ingo Siegner, die in 23 Sprachen übersetzt wurden, um die 800.000 Besucher ins Kino lockte, kommt nun am 27. Dezember 2018 pünktlich zu den Weihnachtsferien ein zweiter Streifen um den orangenen Drachenjungen auf die große Leinwand. “Der kleine Drache Kokosnuss – Auf in den Dschungel!” richtet sich hierbei auch ganz klar an die Zielgruppe kleiner Kinder.

Mittlerweile sind bereits 25 Kokosnuss-Bücher im cbj Verlag erschienen, Stoff gab es also genug. Die Macher der Münchner Caligari Film, die hinter Family-Entertainment-Erfolgen wie “Ritter Rost”, “Prinzessin Lillifee” und “Der Mondbär” stehen und somit auch klar auf die ganz jungen Kinobesucher ausgerichtet sind, entschlossen sich, den beliebten Drachen und seine Freunde in den Dschungel zu schicken.

Dort steht das Sommer-Ferienlager an, und Kokosnuss freut sich zwar auf dieses, ist aber auch traurig, dass seine Freundin Matilda als Stachelschwein nicht mitkommen darf – schließlich ist der Ausflug nur Feuerdrachen und Fressdrachen vorbehalten die in einer Art Teambuilding näher zusammen rücken sollen. Anstatt lange zu trauern heckt Kokosnuss mit seinem besten Freund Oskar einen Plan aus und Matilda geht als blinde Passagierin in einer Vorratskiste mit an Bord des Schiffes, das zu den Dschungelinseln aufbricht.

Natürlich müssen sie hierbei vorsichtig sein, denn neben der strengen Feuerdrachenlehrerin Proselinde und dem gemütlichen aber energischen Fressdrachen-Chefkoch ist auch Kokosnuss’ Vater Magnus als Betreuer mit dabei. Dann wird es abenteuerlich, denn das Schiff fährt gegen einen Felsen und sinkt. Zwar können sich alle an Land retten, nun aber müssen sie zu Fuß durch den Dschungel Richtung Feriencamp marschieren, und das ist natürlich nicht ungefährlich. Hier treffen sie auf geheimnisvolle, blaue Wasserdrachen, die ihnen nicht sonderlich wohlgesonnen sind, und fleischfressende Pflanzen gibt es auch noch.

"Der kleine Drache Kokosnuss - Auf in den Dschungel!" Szenenbild (© Universum Film)

Der kleine Drache Kokosnuss freundet sich mit dem Wasserdrachen Wokki an und bringt ihn mit Feuergras zum Leuchten. (© Universum Film)

Wie schon der Vorgänger ist “Der kleine Drache Kokosnuss – Auf in den Dschungel!” deutlich für eine Zielgruppe zwischen drei und acht Jahren gemacht, und irgendwie auch nur für diese. Heutzutage gibt es ja zahlreiche Kinderfilme, die auch den Eltern Spaß bereiten mit extra für diese geschickt eingebauten Gags oder einfach einer so tollen Animation oder Handlung, dass auch ältere Semester Spaß haben – hier aber ist das eher nicht so.

Dass die CGI-Computeranimation der Caligari-Film-Tochter Traffix Entertainment sich äußerst glattgebügelt auf Fernseh-Kindersender-Niveau bewegt und hier nicht mit den großen Animationsfilmen namhafter Studios mithalten kann, das war abzusehen. Schade aber ist, dass die Handlung sehr einfach gestrickt ist und es hierbei nicht schafft, wirkliche Spannung aufzubauen. So ist das Ganze vielleicht für die Kleinen als unkritischem Publikum ganz nett anzuschauen, und mit drei eingeflochtenen Liedchen gewürzt gibt es auch ein wenig Stimmung.

Ältere Besucher aber sind nicht nur gelangweilt, man ärgert sich regelrecht über einige Szenen, in denen man die vorhandene Unlogik recht simpel hätte vermeiden können. Beispiele hierfür ist das Betreten eines absolut trockenen Raums durch eine Tür im gesunkenen und somit gefluteten Schiff, die lange Zeit völlig problemlose Nutzung eines Gummiboots durch Stachelschwein Matilda oder das Senkrechthalten einen Tellers mit Suppe, ohne dass auch nur ein Tröpfchen abperlt. Das fällt Kleinkindaugen vielleicht nicht auf, muss doch aber nicht sein, wenn man auch die Eltern als Zuschauer respektiert. Aber hier wurde anscheinend mehr Fokus darauf gelegt, auf jeden Fall auch nicht auf Lacher durch Pups- und Rülps-Humor zu verzichten – lacht da noch jemand?

Okay, ein Genuss ist er also nicht zwingend, dieser Film, schauen wir also doch mal auf Positives. Mit 80 Minuten hat man genau die richtige Länge für kleinere Kinder gewählt, das passt. Die Sprecher wie Max von der Groeben als Kokosnuss und Carolin Kebekus als Matilda machen ihre Sache wieder sehr ordentlich, und auch wenn Dustin Semmelrogges Stimme als Oskar sicher weiter nicht jedermanns Hörgeschmack trifft, hat man mit Gudo Hoegel als Chefkoch hier noch ein erfreuliches Highlight zu vermelden.

Auch die Handlung besitzt trotz mangelnder Spannung einige sehr nette Momente, wie die Annäherung mit den Wasserdrachen durch den auch gegenüber Fremden offenen kleinen Wokki, die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft des auf den ersten Blick Furcht einflößenden Meeresdrachen Amadeus, den generellen Zusammenhalt der Freunde um Kokosnuss und die finale Metapher, dass man das Übel an der Wurzel packen muss. Na immerhin!

Trailer:

Bewertung: 4 von 10 Punkten

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