Home Film “Maleficent: Mächte der Finsternis” – ein düsteres Mystery-Märchen mit Stärken und Schwächen

“Maleficent: Mächte der Finsternis” – ein düsteres Mystery-Märchen mit Stärken und Schwächen

Autor: Tobi
"Maleficent: Mächte der Finsternis" Filmplakat (© Disney 2019)

(© Disney 2019)

Maleficent: Mächte der Finsternis

Darsteller: Angelina Jolie, Elle Fanning, Michelle Pfeiffer, Chiwetel Ejiofor
Regie: Joachim Rønning
Dauer: 119 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: disney.de/filme/maleficent-maechte-der-finsternis
Facebook: facebook.com/disneydeutschland


Nachdem Disneys düsteres Fantasy-Abenteuer “Maleficent – Die dunkle Fee” als Realfilm-Anlehnung an den Dornröschen-Stoff aus Sicht der bösen Hexe vor fünf Jahren mehr als 750 Millionen Dollar einspielen konnte, war zu vermuten, dass man sich die Chance nicht entgehen lassen würde, eine Fortsetzung in die Kinos zu bringen. Hier ist sie nun also, und “Maleficent: Mächte der Finsternis” legte man in die Hände des norwegischen Regisseurs Joachim Rønning, der bisher zumeist zusammen mit Espen Sandberg inszenierte, wobei “Pirates of the Caribbean: Salazars Rache” 2017 ihr erster großer Kinofilm war.

Nachdem sich das nun erwachsene Menschenkind Aurora (Elle Fanning) an ihre von zauberhaften Wesen und Pflanzen geprägte Feen-Welt ebenso gewöhnt hat wie an die bestimmende, leicht reizbare und magisch mächtige Ziehmutter Maleficent (Angelina Jolie), wird die Harmonie auf eine harte Probe gestellt. Prinz Philipp (Harris Dickinson) hat sich unsterblich in Aurora verliebt und mit Erfolg um ihre Hand angehalten. Zuerst will Maleficent die Heirat verbieten, aber sie möchte ihre Tochter nicht verlieren und auch nicht kategorisch die Spielverderberin sein, den alten Zwist zwischen Menschen und dem Reich der Moore zu beenden.

So begleitet Maleficent, die sogar Höflichkeit und Lächeln geübt hat, Aurora zum festlichen Kennlern-Dinner im Königreich Ulstead. Hier haben allerdings nur Philipp und sein Vater, König John (Robert Lindsay), Gutes im Sinn, während sich Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) hingegen einiges ausgedacht hat, um die Vereinigung der Königshäuser amtlich zu sabotieren und Maleficent dann auch noch als Schuldige dastehen zu lassen.

"Maleficent: Mächte der Finsternis" Szenenbild (© Disney 2019)

(© Disney 2019)

Joachim Rønning präsentiert mit “Maleficent: Mächte der Finsternis” eine bunte, phantasievolle Fortsetzung, die in vielen Momenten vor allem optisch durchaus gut unterhält. Das Drehbuch von Linda Woolverton, die bereits am Vorgängerfilm beteiligt war und hier mit dem renommierten Autorenduo Micah Fitzerman-Blue & Noah Harpster zusammenarbeitete, liefert uns hingegen eine Story, die mal als düsteres Märchen gut funktioniert, aber auch einige Male Kopfschütteln erzeugt.

Ohne zu spoilern kann man hier nicht ins Detail gehen, aber gerade im letzten Drittel wundert man sich doch über versuchten Massenmord und einige Szenen, in denen der Film die selbst aufgebaute Logik seiner Figuren zu schlicht aushebelt, um ans Ziel zu kommen. Das würden kleinere Kinder vielleicht noch ohne Stirnrunzeln hinnehmen, diese aber dürfen den Streifen ja völlig zu Recht gar nicht sehen. Selbst für Zwölfjährige kommt er eigentlich noch zu düster daher, auch wenn die FSK ihnen den Besuch bereits erlaubt, was ja immerhin eine deutliche Hochstufung zum Vorgänger darstellt, der leicht eingekürzt mit FSK-Freigabe ab 6 Jahren im Kino zu sehen war.

Erwachsene Zuschauer oder Begleitungen bekommen sicher keine Albträume, ihnen wiederum kommt die Optik des Films vermutlich etwas zu künstlich daher, und gepaart mit den logischen Fragezeichen führt das dann doch zur Kernfrage, für welche Zielgruppe das Spektakel dann überhaupt gedacht ist.

Schauspielerisch hingegen muss weit weniger diskutiert werden, hier liefern Angelina Jolie, Elle Fanning, Sam Riley, Harris Dickinson und Chiwetel Ejiofor solide ab, wobei Michelle Pfeiffer als verschlagene Königin das Highlight darstellt. Alles in allem aber ein Film, der trotz optischen Reizen und viel Mystery nicht so richtig zu überzeugen weiß.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

Related Articles