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“Safari – Match Me If You Can” – gelungene Komödie über mobiles Dating

Autor: Tobi

"Safari - Match Me If You Can" Filmplakat

Safari – Match Me If You Can

Darsteller: Justus von Dohnányi, Sunnyi Melles, Elisa Schlott, Juliane Köhler
Regie: Rudi Gaul
Dauer: 109 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.Safari-derFilm.de
Facebook: facebook.com/Safari.derFilm


Wenn man dem Autor und Regisseur Rudi Gaul eines mit Sicherheit nicht vorwerfen kann, dann ist es Festlegung auf ein Genre. Nach dem Drama “Das Zimmer im Spiegel” (2009), dem Dokumentarfilm “Wader Wecker Vater Land” (2011) und dem Psychothriller “Das Hotelzimmer” (2014) legt er mit seinem neuen Streifen “Safari – Match Me If You Can”, für den er zusammen mit Friederike Klingholz auch das Drehbuch geschrieben hat, eine leicht und doch dem Tiefsinn nicht abgeneigte Komödie vor.

Im Mittelpunkt des Films steht keine Person, sondern die mobile App Safari. Offensichtlich angelehnt an existierende Dating-Apps wie Tinder ist hier der Beischlaf als Ziel eines Kennenlernens den Nutzern völlig klar. Die Vielfalt der Nutzergruppen verdeutlicht der Streifen anhand einer Reihe von völlig unterschiedlichen Charakteren, denen wir dabei zuschauen, wie sie Safari nutzen und in welche Situationen sie die App bringt – mal gewollt, mal eher nicht.

Wer jetzt denkt, dass nur jüngeres Publikum hier die Libido bedient, der irrt, ist doch Pilot Harry (Justus von Dohnányi) in fortgeschrittenem Alter auf der Suche nach jüngeren Verehrerinnen oder die 48-jährige Mona (Juliane Köhler) als Dauersingle in der Hoffnung aktiv, vielleicht doch einen festen Partner zu finden. So landet Harry, dessen Ehefrau Aurelie (Sunnyi Melles) natürlich nichts von seinen sexuellen Ausflügen weiß, mit dem angesagten Social-Media-Sternchen Lara (Elisa Schlott) im Bett, die andererseits aber auch beim Coolheit simulierenden David (Max Mauff) landet, der in Wahrheit noch auf sein erstes Mal wartet. Zu den Hauptfiguren gehören zudem der alleinerziehende Life (Sebastian Bezzel), die überzeugte Vegetarierin Fanny (Friederike Kempter) und der Aufreißer Arif (Patrick Abozen). Wie man sich denken kann, kreuzen sich die Pfade dieser Personen nicht nur im Bett, so dass neben Liebeleien auch einiges an Chaos entsteht.

"Safari - Match Me If You Can" (Foto: © 2018 Concorde Filmverleih GmbH / Marc Reimann)

David (Max Mauff) sucht bei “Safari” irgendwas zwischen Sex und Liebe (Foto: © 2018 Concorde Filmverleih GmbH / Marc Reimann)

“Safari – Match Me If You Can” besitzt von diesem Grundgerüst her zwar das Potenzial, eine nervige, von Slapstick und schlechten Dialogen bestimmte Komödie zu sein, Rudi Gaul ist es aber gelungen, genau diese zu vermeiden. Auch wenn die Charaktere gnadenlos überzeichnet daher kommen, macht der Film weit mehr Spaß als erwartet, gerade weil auf dümmlichen Slapstick größtenteils verzichtet wird und das Drehbuch zwar leichte, aber durchaus unterhaltsame Handlung ermöglicht hat.

In Zeiten von vergleichbaren Apps vermeidet es der Film als Komödie zwar, hier moralisch zu appellieren, die gezeigten Situationen verdeutlichen aber natürlich auch die misslichen Lagen, in die man sich bringen kann, wenn man mit quasi Fremden ins Bett hüpft, deren Profil dann auch nicht immer der Realität entspricht. Somit wird neben einigen guten Lachern also auch etwas verborgener Tiefsinn mit vermittelt, und in der Summe ergibt dies einen durchaus ansprechenden Streifen.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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