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“Wuff” – Detlev Buck ist auf den Hund gekommen

Autor: Tobi

"Wuff" Filmplakat (© DCM)

Wuff

Darsteller: Kostja Ullmann, Emily Cox, Marie Burchard, Johanna Wokalek
Regie: Detlev Buck
Dauer: 114 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: dcmworld.com/portfolio/wuff
Facebook: facebook.com/wuff.film


Nachdem Detlev Buck zwischen 2014 und 2017 bei gleich vier erfolgreichen “Bibi & Tina-Filmen Regie führte, widmet er sich – bevor er den Kinderstoff für Amazon Prime als Serie angeht, wie kürzlich verkündet wurde – wieder einmal dem Erwachsenenfilm. Mit dem in der Berliner Unterwelt angesiedelten Gangsterfilm “Asphaltgorillas” (lies unsere Filmkritik) kam Ende August hier ein erster Streifen in unsere Kinos. Dieser konnte allerdings nicht wirklich überzeugen – und das ist leider auch bei “Wuff” nicht anders, Bucks neuer Alltagskomödie, in der Hunde dem Titel gerecht eine wichtige Rolle spielen.

Als Episodenfilm nimmt uns “Wuff” mit in den das Leben von vier Freundinnen, denen es gerade sehr unterschiedlich ergeht, und stets spielt ein Hund eine Rolle. Als Journalistin Ella (Emily Cox) von ihrem Freund verlassen wird, der ihr zudem auch noch einen anvisierten Job vor der Nase wegschnappt, nimmt sie Mischlingshund Bozer aus dem Tierheim bei sich auf, um Trost zu finden. Cecile (Johanna Wokalek) ist noch verheiratet, jedoch kriselt es in ihrer Ehe mächtig, weil Hund Simpson ihren Mann, den Konzertpianisten Max (Urs Jucker), ständig ohne Grund attackiert – und doch brauchen sie Simpson so sehr als engen Vertrauten für ihren vom Down-Syndrom betroffenen Sohn Nico. Astrologin Lulu (Maite Kelly) ist Katzenliebhaberin und erschrocken, als beim Blind Date plötzlich mit Dr. Seligmann (Bastian Reiber) ein Hundebesitzer an ihrem Tisch landet. Bleibt noch Silke (Marie Burchard), die beruflich als Hundetrainerin ständig Vierbeiner um sich hat.

Wie man sich denken kann, spielen noch andere Charaktere mit und wirbeln das Quartett durcheinander. Da wäre Ex-Fußballer und Zocker Olli (Frederick Lau), der sich eher wider Willen während eines Krankenhausaufhalts seiner Nachbarin Frau Klein (Katharina Thalbach) um deren Hundedame Elfriede kümmert und dadurch auf die Idee kommt, als Hundesitter Geld zu verdienen – womit er Silke die Kundschaft streitig macht. Oder Förster Daniel (Kostja Ullmann), der eines Tages mit Bozer an der Hand da steht, als dieser Ella bei einer Cabrio-Fahrt aus dem Auto springt und in den Wald entschwindet. So kommen sie alle irgendwie auf den Hund, und ab und an führt dieser sie dann eben auch zusammen.

"Wuff" Szenenbild (© DCM - Oliver Vaccaro)

Frederick Lau, Marie Burchard, Emily Cox (© DCM – Oliver Vaccaro)

“Wuff” ist ganz nett gedacht, weiß den Zuschauer aber nicht wirklich sonderlich zu unterhalten. Zu zusammengeskriptet muten die Geschichten an, die auch in den witzig gedachten Momenten selten zum Lachen bringen und bei denen die Hunde mit Betonung ihrer Funktionen als treue Begleiter und Stützen in schlechten Momenten noch ansprechender daher kommen als viele der menschlichen Charaktere.

Ob Kostja Ullmann als viel zu glattgebügelter Förster-Schönling, Frederick Lau als rauer, aber liebevoller Einzelgänger, Model Stefanie Giesinger als – was sonst – schöne Frau oder Maite Kelly als unnötig überdrehte Hobby-Wahrsagerin – viele der Rollen wirken schlicht konstruiert und der viel zu lang geratene Film hält nicht genug Substanz für sie bereit.

Zum Glück gibt es mit Emily Cox als frustrierte Neu-Krislerin, Johanna Wokalek im Zwiespalt zwischen Mann, Kind und Hund oder Marie Burchard als trockene Realistin auch Lichtblicke im Film. Die wahren Highlights aber sind – neben den Vierbeinern – der älteren Generation vorbehalten, spielen Judy Winter als Ellas erfrischend frotzelige Mutter und Katharina Thalbach als kränkelndes Symbol für Lebensfreude doch ganz wunderbar. Dies hilft dem Film aber nicht, aus dem Mittelmaß heraus zu kommen.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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