Home Fun & Events Das schöne Familienmusical „Der Geist der Weihnacht“ läuft auch 2025 wieder in Oberhausen – Bericht zur Premiere am 30. November

Das schöne Familienmusical „Der Geist der Weihnacht“ läuft auch 2025 wieder in Oberhausen – Bericht zur Premiere am 30. November

Autor: Tobi

"Der Geist der Weihnacht" Logo (© Limelight Live Entertainment)

Geschichte des Musicals

Details zum Musical

>> Kritik zur Premiere am 30. November 2025

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"Der Geist der Weihnacht" (© Benedikt Siegert)

(© Benedikt Siegert)

Kritik zur Premiere am 30. November 2025

Dass das Metronom Theater als eines der besten Musical-Theater Deutschlands Ende 2024 nach der Übernahme durch Semmel Concerts wiedereröffnet wurde, ist sehr schön für die Region rund um Oberhausen mit ihrem großen Einzugsgebiet. Aussehen, Ambiente, Licht- und Tontechnik und vor allem der Bühnenbereich und die damit verbundenen Möglichkeiten des Bühnenbilds wissen hier schon immer zu überzeugen – und als Besucher fühlt man sich wohl, vom kostenlosen Parken in einem der CentrO-Parkhäuser über das schicke Foyer bis zu den Sitzplätzen, die nach wie vor etwas Arena-artig anmuten, von denen man aber wohl überall gut sehen und hören kann und die auch ausreichend Beinfreiheit bieten.

"Der Geist der Weihnacht" (© Harald Hempel)

(© Harald Hempel)

„Vom Geist der Weihnacht“ basiert auf dem berühmten „Weihnachtslied“ von Charles Dickens, die Handlung wurde jedoch in einigen Punkten für die Bühne verändert – z.B. gibt es nur einen „Weihnachtsgeist“, hier als Engel, und der Blick in die Zukunft sieht auch anderes. Die Kernaussage aber ist die Gleiche geblieben, und darauf kommt es ja hierbei an, und sie macht das warmherzige Stück auch so passend für die Weihnachtszeit, wobei mehr Nächstenliebe anstatt Egoismus ja immer löblich ist.

In der Neuinszenierung stellt Regisseur Benjamin Sahler dem vorher bekannten Musical eine Eröffnungsszene voran, die das Endresultat des Folgenden schon vorweg nimmt – aber dieses kennen ja sowieso wohl die meisten. Der nicht mehr griesgrämige und geizige Scrooge besucht hier nämlich zum Weihnachtsfest nicht zum ersten Mal ein Waisenhaus, wird sehnlichst erwartet, verteilt wie gewohnt Geschenke und erzählt den Kindern die Geschichte seiner Läuterung, die wir nun im Rückblick geboten bekommen.

"Der Geist der Weihnacht" (© Harald Hempel)

(© Harald Hempel)

Neben diesem Intro gibt es noch ein kleines zusätzliches erstes Lied vom Engel der Weihnacht, ansonsten bleibt „Der Geist der Weihnacht“ sehr nah an „Vom Geist der Weihnacht“ – so soll es aber ja auch sein.

Die Besetzung weiß zu überzeugen. Chris Murray glänzt als Ebeneezer Scrooge, den er stark singt und auch mit viel Ausdruck spricht, mal düster in seinen knurrigen Momenten, mal aber auch humorvoll, und immer passend. Mit ihm genauso gekonnt durch das Musical geht Martin Mulders, der sich vom letztjährigen Engagement als junger Scrooge zum verstorbenen Ex-Partner und nun Geist Marley hochgespielt hat, den er bestens ausfüllt.

Auch wenn Sandy Mölling ja vor allem als Mitglied der No Angels bekannt ist, spielt sie den Engel der Weihnacht, der seine wahre Identität erst später offenbart, ganz hervorragend, und dass sie toll singen kann, das wissen wir ja – was auch für Marie Wegener gelten sollte, die etwa bei der Hälfte der Shows diese Rolle übernimmt, durch ihre Verkörperung des Engels in 2024 sicher routiniert.

Neben den HauptdarstellerInnen fallen Andre Naujoks als junger Scrooge mit starker Stimme und die sich nicht umsonst auch Powersopran nennende Anja Wessel als Mrs. Fezziwi mit ihrer Rap-artigen, mitreißenden Vorstellung des aufgetischten Schmauses auf. Auch Maico Claßen als vor Mr. Scrooge unterwürfig kuschender und trotzdem dankbarer Mr. Cratchit sowie Dominik Tiefgraber als sein laufeingeschränkter, aber munterer und optimistischer Sohn Timmy stechen heraus aus einem insgesamt starkem Ensemble, zu dem auch mehrere Kinder gehören, die alle ihre Sache gut machten.

"Der Geist der Weihnacht" (© Harald Hempel)

(© Harald Hempel)

Dass „Der Geist der Weihnacht“ zum erfolgreichsten Weihnachtsmusical im deutschsprachigen Raum avanciert ist, das verwundert nicht, handelt es sich doch um ein gelungenes, schönes Werk für die ganze Familie, das an die richtigen Werte appelliert und einfach hervorragend in die besinnliche Weihnachtszeit passt – gespickt mit guten, abwechslungsreichen Liedern von schönen Balladen bis zu flotten, ausgelassenen Momenten. Viele der Melodien bleiben im Ohr und die Kompositionen von Dirk Michael Steffan untermalen bei vielen Fans des Stücks sicher auch zu Hause die Weihnachtszeit.

Mit einigen starken Choreografien wartet das Musical zudem auf, und auch in puncto Bühnenbild weiß die Inszenierung zu gefallen, die hier diverse Kulissen sehr gut bietet und zudem durch eine neue, große digitale Leinwand technisch noch aufgepeppt wurde. Der einzige Wermutstropfen ist somit, dass die den Gesang untermalende Musik vom Band kommt und kein großes Liveorchester spielt, aber bei einer Laufzeit von nur vier Wochen ist dies verständlich. Und auch so wird man ja inkl. Pause fast drei Stunden lang sehr gut unterhalten von einer zwar altbekannten, aber immer wieder schönen und ob ihrer gelungenen Interpretationen mit tollen Liedern, Wortwitz und optischen Leckerbissen reizvollen Geschichte. Nicht umsonst wurde die Premiere mit Standing Ovations gebührend gefeiert.

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