Home MusikCD-Rezensionen Die einstige ESC-Teilnehmerin Ann Sophie meldet sich mit einer guten EP zurück

Die einstige ESC-Teilnehmerin Ann Sophie meldet sich mit einer guten EP zurück

Autor: Tobi

Ann Sophie "Void!"

Ann Sophie

“Void!”

(CD-EP, Minna Music, 2019)

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Bei Ann Sophie haben die meisten bereits wieder vergessen, dass sie die Sängerin kennen – was ihr als momentane Grundvoraussetzung vielleicht sogar ganz lieb sein dürfte. Natürlich war es 2015 zunächst ein Erfolg, dass die in London geborene und in Hamburg aufgewachsene Künstlerin beim ESC-Vorentscheid “Unser Song für Österreich” Platz zwei belegte und nach dem skandalträchtigen Direkt-Rückzug von Sieger Andreas Kümmert dann sogar noch für Deutschland nach Wien fuhr. Dort belegte sie dann allerdings mit dem Song “Black Smoke” einen enttäuschenden letzten Platz und erhielt null Punkte, genauso wie der Beitrag des Gastgeberlands.

Von einem solchen Schock muss man sich erst einmal erholen – wobei die Tatsache, dass Jamie-Lee 2016 ebenfalls lediglich den hintersten Rang verbuchen konnte und Levina 2017 sowie S!sters 2019 auch nur einen Platz davor rangierten, zeigte, dass wir ein generelles ESC-Problem haben und es nicht immer nur am Teilnehmer liegt – Lichtblick Michael Schulte in 2018 mal ausgenommen.

Vier Jahre sind seitdem vergangen, und Ann Sophie startet nach einigen Aktivitäten und Coverversionen auf YouTube mit ihrer ersten EP “Void!” einen erneuten Ablauf, sich in der Musikwelt zu etablieren. Dieser hat sie generell aber ja nicht abgeschworen. Einige Jahre spielte sie Konzerte, 2018 gab sie in “Flashdance” ihr Musicaldebüt, und seit September dieses Jahres spielt sie die Hauptrolle der Indigo im “Cirque Du Soleil”-Musical “Paramour” in Hamburg.

Die fünf Pop-Songs, die wir auf den 18 Minuten von “Void!” hören, schrieb Ann Sophie in den letzten Jahren und führte diese zum Teil auch bereits live auf. Nun nahm sie die Stücke mit Produzentin Bibi Vongehr und dem Hamburger Pianisten Florian Jakob auf. Der als Single erkorene Opener “Tornado” liegt wie der Rest im sanften Elektro-Pop und weiß im Midtempo mit einigem Groove im Refrain zu gefallen, natürlich auch durch Ann Sophies stets guten, überzeugenden Gesang.

Die 29-Jährige behandelt persönliche Themen wie Fehlschläge, Irrwege oder auch den Verlust ihres geliebten Vaters, verarbeitet diese aber nicht in völliger Traurigkeit, sondern mit Kraft und Optimismus. Das schöne “Bye Boy” und das ebenfalls gute “Puzzle Pieces” kommen getragen daher, mit “Like You II” gibt es eine feine, von Piano bereicherte Ballade, und mit “Flygh” bildet eine leicht soulige, gemütliche Nummer den Abschluss. Die fünf Stücke lassen sich insgesamt gut anhören, und auch wenn ein zwingender Ohrwurm nicht auszumachen ist handelt es sich um ein durchaus gelungenes Comeback.

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Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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