Home MusikCD-Rezensionen Babymetal bleiben mit ihrem Mädchengesang zu Death Metal skurril und spaßig

Babymetal bleiben mit ihrem Mädchengesang zu Death Metal skurril und spaßig

Autor: Tobi

Babymetal "Metal Galaxy"

Babymetal

“Metal Galaxy”

(CD, earMUSIC, 2019)

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Babymetal spalten die Metal-Welt in zwei Lager – und so ist es auch beim neuen Longplayer “Metal Galaxy”, denn mit diesem bleibt sich die japanische Formation treu. Die skurrile Mischung aus völlig unschuldig aussehenden, niedlichen, japanischen Mädchen mit hohen Gesangsmelodien und der begleitenden Death-Metal-Band geht also weiter, und während viele Metalheads den Kopf mal aus Headbang-Richtung bringen und ihn waagerecht schütteln, haben andere weiter ihren Spaß am erfolgreichen Konstrukt.

2014 erschien das erste Album “Babymetal” (zumindest in der japanischen Heimat, in Europa 2015), ein Jahr später folgte “Metal Resistance”, mit dem sie erneut auf Platz 2 der heimischen Charts klettern konnten und bei uns bereits in die Top 40 vorstoßen konnten. Nun also geht es in der “Metal Galaxy” weiter, und das wohl auch erfolgreich, woraufhin erste Zahlen hindeuten.

Die Frage ist wohl, ob man das Projekt komplett ernst nimmt oder nicht. Da man als Normaldeutscher der japanischen Sprache eh nicht mächtig ist, kann man doch das Stirnrunzeln vielleicht einfach mal glattbügeln und Spaß an der Sache haben. Und das funktioniert, werden zu amtlichen Metalklängen mit fetten Riffs und Double-Bassdrums doch nette Gesangsmelodien verabreicht, was vor allem live dank guter Choreografien der Mädels Freude bereitet.

Aus dem Frontgirl-Trio ist ein Duo geworden, nachdem YuiMetal letztes Jahr ausgestiegen ist. So sind es nun also Leadsängerin Su-Metal und MoaMetal, die für den Gesang sorgen und die inzwischen auch mit 21 und 20 Jahren den Kindesschuhen entwachsen sind, auch wenn man ihnen dies nicht anhört. Den Schulmädchencharme (samt Kleidung) haben sie aber doch gegen Lederkluft eingetauscht, und damit das bestehende Bild samt Choreos nicht gestört wird, sind live auch immer noch wechselnde Ersatztänzerinnen anstelle von YuiMetal mit am Start.

Auch die 53 Minuten des neuen Albums fusionieren also wieder hohen Gesang im J-Idol-Stil mit bretterndem Metal, auch gerne immer mal durch elektronische Elemente ergänzt. Das Ganze kommt wieder recht abwechslungsreich daher, vom eher auf Atmosphäre setzenden Opener “Future Metal” und dem etwas ruhiger angesetzten “Kagerou” über mit Streichern und Akustikgitarre versetztes Midtempo a la “Shine” bis zu flotten Brechern wie “Da Da Dance” (feat. Tak Matsumoto), “Arkadia” oder “Distortion” (feat. Alissa White-Gluz von Arch Enemy).

Auch Stücke mit fremden Einflüssen sind zu hören, wenn “Shanti Shanti Shanti” mit Seemannslieder-Hymnik daher kommt, “Oh! MAJINAI” mit Joakim Brodén von Sabaton im Folk-Metal angesiedelt ist oder “Night Night Burn!” zwischendurch sporadisch mit Latino-Wärme aufwartet. Man sieht bereits, dass auch viele Gäste dazu beitragen, dass es nicht langweilig wird, und so kommt zusätzlich “Pa Pa Ya!” mit Flows von Thai-Rapper F.HERO daher. Wenn man nicht zu ernsthaftig heran geht, kann man doch durchaus weiter Spaß an Babymetal haben, selbst wenn der erste Überraschungseffekt längst verflogen ist.

Im Februar sind Babymetal bei uns live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):

08.02.2020, Hamburg – Große Freiheit 36
13.02.2020, Köln – Carlswerk Victoria
14.02.2020, Berlin – Huxleys Neue Welt

www.babymetal.com
facebook.com/BABYMETAL.jp

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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