Home MusikCD-Rezensionen De/Vision bieten erneut Synthiepop zwischen Tanzbarkeit und Sorgenfalten

De/Vision bieten erneut Synthiepop zwischen Tanzbarkeit und Sorgenfalten

Autor: Tobi

De/Vision "Citybeats"

De/Vision

“Citybeats”

(CD, Popgefahr Records, 2018)

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2018 feiern De/Vision ihr 30-jähriges Bandjubiläum und veröffentlichen passend hierzu kein “Best Of”, sondern ihr 14. Album “Citybeats”. Zehn neue Songs bescheren Steffen Keth und Thomas Adam ihren Fans, und nachdem ihr letzter Longplayer “13” vor zwei Jahren mit Platz 11 die bisher beste Chartposition der Bandgeschichte zu verzeichnen hatte, hätten die beiden sicher nichts dagegen, ähnlich gute Verkäufe zu notieren – und so arbeiteten sie wieder mit dem amerikanischen Produzenten-Duo Ken Porter und Stan Cotey.

Es verwundert daher nicht, dass die zehn Songs und 50 Minuten der neuen Scheibe an den Vorgänger anknüpfen. Da dieser bereits abwechslungsreich daher kam, wird auch diesmal eine gute Bandbreite des Synthiepop verabreicht, klanglich zwischen althergebrachtem Synthie-Charme und modernen Klängen angesiedelt. Kommt der Opener “In The Still Of The Night” noch etwas schleppender und düsterer daher, lässt einen das starke “Joys Of Paradise” nach einer ruhigeren Startphase mit seiner dann treibenden Struktur in Bewegung geraten und weiß auch klanglich zu überzeugen.

So klingen De/Vision in guter Form nach 30 Jahren. Die Zeiten, in denen eher simple und doch so packende Ohrwürmer wie “Try To Forget” oder “Dinner Without Grace” einen Mitte der 90er da auffingen, wo Depeche Mode klanglich nicht mehr bleiben wollten, sind vorbei – inzwischen wird mit mehr Anspruch gesynthiepoppt, schließlich sind Steffen und Thomas ja auch erwachsen geworden.

Songs wie “Dystopia”, “The Brightest Star” und das mit Industrial-Anleihen krachiger und hypnotischer anmutende “A Storm Is Rising” setzen auf Atmosphäre, die Single “They Won’t Silence Us”, das flottere “Not In My Nature” und “A Pawn In The Game” eher auf Tanzbarkeit und Eingängigkeit. “Under Heavy Fire” kommt musikalisch zwar weniger beeindruckend daher, dafür ist es ein gutes Beispiel dafür, dass De/Vision auch thematisch einiges zu sagen haben, ob es nun um Kriege, Umweltzerstörung, staatliche Überwachung der Privatsphäre oder generelle Gesellschaftskritik geht. Hier wird kräftig die Stirn gerunzelt, aber die Hoffnung ist nicht verloren, auch wenn “Last Goodbye” als Abschluss nicht sonderlich aufbauend daher kommt.

Insgesamt ein sehr solides Album der Jungs, das man gut anhören kann, auch wenn sich keines der Stücke direkt ins Ohr wurmt. Als Limited Edition, die uns nicht vorliegt, erscheint die Scheibe zudem mit einer Bonus-CD, die neben zwei weiteren Versionen des von “They Won’t Silence Us” die Non-Album-Tracks “Reclaim Your Throne”, “I Don’t Believe In A Broken Heart” und “A Demon’s Hand, Buddha’s Heart” bietet.

Hier sind De/Vision live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).:

05.10.2018 München, Backstage
06.10.2018 Erfurt, HSD Gewerkschaftshaus
13.10.2018 Hamburg, Markthalle
20.10.2018 Rüsselsheim, Das Rind
09.11.2018 Hannover, Musikzentrum
10.11.2018 Oberhausen, Kulttempel
21.12.2018 Berlin, Columbia Theater
22.12.2018 Berlin, Columbia Theater
01.02.2019 Bischofswerda, East Club
02.02.2019 Leipzig, Werk II (Halle D)

www.devision-music.de

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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