Home MusikCD-Rezensionen Fougue versaut sich vernünftige Songs mit miesen Klängen

Fougue versaut sich vernünftige Songs mit miesen Klängen

Autor: Tobi

Fougue "A Primo"

Fougue

“A Primo”

(CD, record JET, 2018)

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Fougue veröffentlicht mit “A Primo” sein Debütalbum – und kann von diesem sehr gut lernen, hat er doch enorm viel falsch gemacht. Florian, wie er eigentlich heißt, wuchs in der Schweiz am Lac de la Gruyère in der Nähe von Bern auf, fing hierbei bereits mit drei Jahren an, Piano zu spielen. Mit 17 zog es ihn in die weite Welt, um ein Jahr in Neuseeland zu leben.

Soweit ist alles in Ordnung, und auch die Songs, die der heute 27-Jährige in den letzten Jahren geschrieben hat, haben durchaus Potenzial. Dieses aber wird durch eine Produktion verhunzt, die Fougue nicht Florian mit all seinen Stärken sein lässt, sondern dauerhaft versucht, ihn in den Mainstream zu drücken.

Man braucht sich nur die drei solo am Piano live in Schweden vorgetragenen Stücke auf Fougues YouTube-Kanal anzuschauen, wie das hier eingebundene “Time Machine”, da die Nummer auch auf dem Album enthalten ist. In diesen drei Mitschnitten sieht man, was für ein starker Musiker Fougue ist. Hört man “Time Machine” auf dem Album, dann entwickelt sich aus der schönen Piano-Ballade eine aufgeblasene Soul-Pop-Nummer mit dürftigen Rhythmen.

Die anderen Stücke des Albums sind ebenfalls auf der krampfhaften Suche nach Hitpotenzial, was sie sicher weit mehr hätten, wären sie nicht mit billigen Sounds und klanglich schlechten Ideen versehen. Die Single “Believe Again”, von der Melodie her gar nicht mal übel, ist das beste Beispiel, wird sie doch in ein Schlager-artiges Dance-Korsett geschnürt, welches ihr viel zu klein ist und welches auch absolut nicht zur eigentlich ansprechenden Stimme Florians passt.

“But I” klingt nach dem Versuch, Rag ‘n’ Bone Man mit Alvaro Soler zu kreuzen, “Beyond Your Eyes” ist mit kitschigem Hintergrund-Menschengezirpe versehen, “I Love You So Much” plätschert ideenlos dahin, “Angelina” und “Voler” klingen einfach nur anbiedernd, und “Rules Of The Game” mischt Bombast-Orchester mit Billig-Pop.

Die einzigen Stücke, die vernünftig arrangiert und produziert wurden, sind das locker flockige “On My Way”, das chansonett-poppige “Ma Chambre”, die soulige Piano-Nummer “Proud” und das ausdrucksstarke “Little Bird”, auch wenn hier klanglich gegen Ende wieder übertrieben wird. Schade, in Fougue steckt so viel Potenzial, aber mit diesen Produktionen wirft er es weg.

www.fouguemusic.com
facebook.com/FOUGUEmusic

Bewertung: 3 von 10 Punkten

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