Home MusikCD-Rezensionen Fury In The Slaughterhouse widmen sich mit guten, abwechlungsreichen Songs dem Optimismus

Fury In The Slaughterhouse widmen sich mit guten, abwechlungsreichen Songs dem Optimismus

Autor: Tobi


Fury In The Slaughterhouse "Hope"

Fury In The Slaughterhouse

“Hope”

(CD, Seven.One Starwatch, 2023)

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Nicht lange ist es her, dass Hoffnung etwas wurde, was einem half, die weltweite Pandemie zu meistern. Da es auch sonst genug Grund zur Besorgnis gibt, bei Klima, Kriegen, Gesundheit, Inflation oder weiteren die Nachrichten bestimmenden Themen, widmen sich Fury In The Slaughterhouse auf ihrem neuen Album positiver Energie und betiteln dieses nicht umsonst “Hope”.

Mit dem richtungsweisenden “Don’t Give Up” eröffnet die 1987 gegründete und nach knapp zehnjähriger Pause seit 2017 wieder aktive Band aus Hannover ihr 15. Studioalbum. Stilistisch bleiben sich Kai Wingenfelder (Gesang), sein Bruder Thorsten Wingenfelder (Gitarre), Christof Stein-Schneider (Gitarre), Rainer Schumann (Schlagzeug), Christian Decker (Bass) und Gero Drnek (Keyboard, Gitarre) treu und liefern Rocksongs, die mal geradlinig daher kommen, aber auch mal von anderen Genres wie Pop oder Folk geprägt sein können.

Fury In The Slaughterhouse (© Ronja Hartmann)

(© Ronja Hartmann)

Um Hoffnung dreht sich nicht nur das Album, parallel lancieren die Jungs auch die großangelegte Spenden- und Awareness-Kampagne #HoffnungVerändertAlles, bei der sie insgesamt 17 NGOs und gemeinnützige Organisationen in kleinen Filmen vorstellen und bei jedem Tourstopp für eine oder andere davon Spendengelder sammeln. Mehr Informationen zur Aktion gibt es unter www.fury.de/hope.

Auf den 40 Minuten des Longplayers regieren also hoffnungsvolle Töne unterschiedlichster Prägung, und diese kann man auch nach der Pandemie noch gut gebrauchen. Das Anfang Juli als vierte und letzte Vorab-Single gebotene “Don’t give up!” kommt im Midtempo getragen und hymnisch daher, stellt so einen guten Einstand für die insgesamt elf Songs dar: “When life drags you down and the storm gets stronger, then you better move on – don’t give up!”

Mutet der Opener noch etwas pathetisch an, präsentiert sich das folgende “Better Times Will Come” schmissiger, und auch wenn die Rhythmen der Strophen dem einen oder anderen etwas zu poppig gestrickt sein mögen, weiß einen der Refrain doch zu bekommen – nicht umsonst wurde diese Nummer im November 2022 bereits als erster Vorbote ins Rennen geschickt, und inhaltlich passt sie bestens zum roten Faden der Scheibe.

Kai Wingenfelder erklärt: “Die letzten Jahre waren in vielen Punkten eine sehr bedrückende Zeit. Das ging mit Corona los, dann kam noch die Ukraine obendrauf. Jetzt sind es die Türkei und Syrien. Die Lage im Mittelmeer. Man könnte die Liste endlos weiterführen. Irgendwann haben wir uns aber gedacht: Das Wichtigste, das wir machen können, ist: Den Leuten ein bisschen von dem zu geben, was man braucht, um durch solche Zeiten durchzukommen.”

Dass auch Freundschaften äußerst wichtig sind, wird im folgenden “More Than A Friend” besungen, wo es um besonders gute Freunde geht, wie man sie nur selten findet – Anfang April mit witzigem Video auch vorausgeschickt, gleichzeitig mit dem von Folk beeinflussten, gemütlichen “Always Now” über gute alte Tage, die eigentlich auch jetzt gerade stattfinden.

Zwischen den beiden Nummern hört man mit dem schönen “So Are You” eine eingängige, ruhig basierte Mitsing-Liebes-Hymne, die ebenso ins Ohr geht wie das kraftvolle “S.O.S.” als energetischstes, rockigstes Lied auf “Hope”, bei dem die Riffs dann auch mal richtig rau werden.

Auch “Why Worry” kommt etwas später treibend daher, allerdings nicht ganz so progressiv, dafür mit feiner Melodie gut eingängig, und der Song weiß: “And if life feels like November, please remind me to remember: In the end hope changes everything.” Also: “Why, why, why worry? Cause what will be will be. Why, why, why worry? If you can change it, take control, and if you can’t just let it go.”

Etwas trockener wird zwischendurch erinnert, dass man auch mal “Offline” gehen sollte, um sich vor allem nicht von Blendern in die falsche Richtung beeinflussen zu lassen in dunklen Momenten. Statt dessen schöpft man doch lieber Kraft aus einer guten Beziehung, die man wie eine “Island In The Sun” inmitten von Hurricanes empfindet – hier gitarrenpoppig fein angerichtet. Dem gut bekannte Rhythmen aufgreifenden, etwas düsteren “Ghost In The City” muss man noch begegnen, um Hilfe zu suchen, aus der Dunkelheit zu gelangen, bevor “Far Cry From Home” das Album gemütlich seinem Finale zuführt, welches vom zum gleich Track gehörenden “Who Am I” als kurze, wild freudige Folknummer geboten wird. Ein weiteres gutes, abwechslungsreiches Album von Fury In The Slaughterhouse, deren Optimismus wir nur zu gerne teilen.

Hier sind Fury In The Slaughterhouse bei ihren “Hope” Open Air Gigs live zu sehen:

28.07. Gelsenkirchen, Amphitheater (ausverkauft)
29.07. St. Goarshausen, Loreley (mit Thees Uhlmann)
10.08. Dresden, Junge Garde
11.08. Erfurt, Central Park
12.08. Berlin, Zitadelle Spandau (mit Thees Uhlmann)
18.08. Braunschweig, BraWo Bühne
19.08. Hannover, Gilde Park Bühne (ausverkauft)
26.08. Lübeck, Kulturwerft Gollan
01.09. Losheim am See, Strandbad Open Air
02.09. Gießen, Kultursommer
09.09. Stuttgart, Freilichtbühne Killesberg
10.09. Köln, Tanzbrunnen

www.fury.de
facebook.com/furyintheslaughterhouseofficial

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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