Home Film “Talk To Me” – der packendste Horror-Schocker seit langem

“Talk To Me” – der packendste Horror-Schocker seit langem

Autor: Tobi

"Talk To Me" Filmplakat (© capelight pictures)

Talk To Me

Darsteller: Nico Marischka, Anna Lucia Gualano, Pelle Staacken, Katharina Schüttler
Regie: Hanno Olderdissen
Dauer: 92 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.capelight.de/talk-to-me
Facebook: facebook.com/capelightpictures



Nachdem “Talk To Me” beim diesjährigen Sundance Film Festival uraufgeführt wurde und seine Europapremiere bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Sektion Berlinale Special feierte, kommt das Spielfilmdebüt der beiden australischen YouTube-Stars Danny und Michael Philippou nun in unsere Kinos. Dass der Streifen den Brüdern direkt einen Vertrag mit dem Erfolgsstudio und -vertrieb A24 (“Hereditary – Das Vermächtnis”, “Midsommar”, “Everything Everywhere All At Once”, “The Whale”) einbrachte, kann als Gütesiegel gesehen werden – und er erfüllt die hohe Erwartungshaltung durchaus.

In einer australischen Kleinstadt machen Videos die Runde, die zeigen, wie diverse SchülerInnen nach Handschlag mit einer mysteriösen Hand-Skulptur völlig aus der Realität gerissen agieren und mit Toten in Kontakt zu kommen scheinen, die nur sie sehen, bis sie durch gesteuerte Beendigung des Rituals wieder in die Wirklichkeit zurück geholt werden, der sie ziemlich fertig, aber auch beglückt voller Adrenalin begegnen.

Diesen Zustand der Trance zu erreichen scheint ebenso gefährlich wie reizvoll, und so sind die besten Freundinnen Mia (Sophie Wilde) und Jade (Alexandra Jensen) neugierig und beschließen, selbst an einer Séance teilzunehmen. Für die 17-jährige Mia hat das Ganze noch eine ganz besondere Note, denn nachdem ihre geliebte Mutter Rhea (Alexandria Steffensen) vor zwei Jahren verstarb, ist einige Dunkelheit in ihr Leben eingezogen, und vielleicht bietet sich ja die Gelegenheit, so sogar Kontakt mit der Mutter aufzunehmen.

"Talk To Me" Szenenbild (© capelight pictures)

Talk to me: Mit der mysteriösen Skulptur einer Hand nehmen die Jugendlichen Kontakt zum Reich der Toten auf.
(© capelight pictures)

Zusammen mit Jade und ihrem Freund Daniel (Otis Dhanji) – mit dem sie einst selbst zusammen war, was sie aber inzwischen akzeptiert – begibt sich Mia zu einer der Sessions. Hier erklärt der normalerweise abwertend fies auftretende Hayley (Zoe Terakes), der nun von Drogen besänftigt aber freundlicher agiert, als leicht großkotziger Besitzer des kürzlich gefundenen Artefakts die Regeln des “Spiels”: Eine Kerze wird angezündet, man ergreift die Hand, sagt “Sprich mit mir” und tritt so in Kontakt mit dem Jenseits. Wenn man zudem noch “Ich lasse dich hinein” sagt, wird man vom Geist besessen und macht merkwürdige Grimassen und Gestiken, die auf die Zusehenden ebenso belustigend wie erschreckend wirken, bis das ganze durch Auspusten der Kerze und Loslassen der Hand nach maximal 90 Sekunden beendet werden muss.

Mia nimmt teil und denkt, tatsächlich in Kontakt mit der toten Mutter gekommen zu sein. Sie hat allerdings noch offene Fragen an sie, zu einigen Punkten wie auch den Umständen ihres anscheinenden Selbstmords, und so wird die nächste Sitzung bei Jade angesetzt, als deren strenge Mutter (Miranda Otto) nicht zu Hause ist. Hier aber gerät das Ganze außer Kontrolle, da Mia sich nicht an die vorgegebene Zeit halten möchte und sich zudem Jades 13-jähriger Bruder Riley (Joe Bird) nicht abschütteln lässt und das gruselige Erlebnis am bestens auch selbst haben möchte.

Danny und Michael Philippou ist mit “Talk To Me” ein hervorragendes Debüt gelungen. Der Film, mit dem die erfahrenen YouTuber den aktuellen Hype um in Social Media Netzwerken geteilte Videos aufgreifen, bietet vielleicht nicht die innovativste Handlung, er ist aber so gut inszeniert, dass er zu packen und auch mächtig zu schocken weiß – so wie schon lange kein Horrorfilm mehr, und hier haben wir ja einige ganz große Produktionen verabreicht bekommen, die mit dieser Indie-Perle aber nicht mithalten können, der der auch die größtenteils unbekannte Riege der DarstellerInnen überzeugt.

Trailer:

Bewertung: 9 von 10 Punkten

 

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