Home MusikCD-Rezensionen Kadebostany zwischen Monumentalismus und Zerbrechlichkeit

Kadebostany zwischen Monumentalismus und Zerbrechlichkeit

Autor: Tobi

Kadebostany "Monumental"

Kadebostany

“Monumental”

(CD, Republic of Kadebostany, 2018)

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Bei Kadebostany ist die Normalität anscheinend der Feind – oder nur zu Vermarktungszwecken. Wie auch immer, die Formation aus der Schweiz, die verkündet, stattdessen aus der Europäischen Republik von Kadebostan zu sein, ordnet sich nicht in einen existierenden Stil ein, sie erfindet mit Imperium-Pop ihr eigenes Genre.

Nachdem das 2011er-Debüt “Songs From Kadebostany” noch eher unbeachtet blieb, erreichte der in besonderer Optik daher kommende Hofstaat aus Genf mit dem 2013 folgenden Longplayer “Pop Collection” zumindest mal die Charts, auch wenn mit Platz 55 nur ein Mittelfeld-Rang erklommen wurde. In den Charts von Kadebostan ist allerdings Platz 1 zu vermuten, auch diesmal wieder.

13 Songs findet man auf “Monumental”. Die bereits im Mai 2017 veröffentlichte, starke Single “Frozen To Death” gehört dazu – mit dieser wurde ja auch erstmals die neue Sängerin Kristina eingeführt, während bis 2015 ja Amina zu hören war. Stimmlich ändert sich nicht viel, Kristinas Gesang passt ebenfalls bestens zu den Kompositionen der Band.

Dass die 49 Minuten auch tanzbare Tracks aufbieten, verdeutlicht der Opener “Soldier Of Love”, das am clubtauglichsten abgemischte Stück der insgesamt recht gut produzierten Scheibe. Auch bei Songs wie “Mind If I Stay”, “Rising Empire” oder “Joy & Sorrow” kann man die Hüften schwingen, oder bei “Voodoo Love”, welches aber etwas langweiliger daher kommt.

Die größte Anziehungskraft aber entwickeln Kadebostany, wenn sie Atmosphäre erzeugen und getragener arrangieren, wie beim genannten “Frozen To Death”, bei “Time Bomb”, bei der neuen Single “Save Me” oder beim bombastischer angelegten “I Still Believe”. Mit “Kill The Noise” ist zudem eine feine Ballade zu finden, mit gerne mal beigefügten Streicherklängen angerichtet. Ansonsten gibt es noch etwas soundtrackartige Dramatik mit “Cathedral”, Bombast-Pop mit “Early Morning Dreams” und etwas Elektro-Exprimentelles mit “Eternal Boats”. Manchmal wirkt das Ganze – passend zur Vermarktung – zu dick aufgetragen, etwas weniger Monumentalität und mehr Fokus auf Gefühl und Melodie wären angebracht, aber insgesamt sind schon einige sehr interessante Stücke zu hören.

Im April sind Kadebostany auch auf Tour bei uns zu sehen – und einmal im Oktober:
17.04. Berlin, Lido
18.04. Hamburg, Knust
20.04. Köln, Studio 672
21.04. Dresden, Polimagie
28.10. München, Freiheiz

www.kadebostany.com
facebook.com/Kadebostany

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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