Home MusikCD-Rezensionen The Glorious Sons aus Kanada überzeugen weiter mit eingängigem, abwechslungsreichem Rock

The Glorious Sons aus Kanada überzeugen weiter mit eingängigem, abwechslungsreichem Rock

Autor: Tobi


The Glorious Sons "Glory"

The Glorious Sons

“Glory”

(CD, TGS Music, 2023)

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Da The Glorious Sons auf ihren drei bisherigen Studioalben “The Union” (2014), “Young Beauties And Fools” (2017) und “A War On Everything” (2019) eingängigen, mitreißenden Rock mit vielen Facetten bescherten und auch immer wieder ihren Ruf als großartige Liveband untermauerten (lies unseren Konzertbericht aus Köln 2018), ist es kein Wunder, dass sie in Nordamerika und besonders ihrer Heimat Kanada, wo sie bereits zweimal mit Platin und sechsmal mit Gold dekoriert wurden, längst keine Unbekannten mehr sind.

2018 und 2020 wurden die Mannen aus Kingston in Ontario mit dem Juno Award in der Kategorie “Best Rock Album” ausgezeichnet, haben um die 300 Millionen Streams mit ihren Songs erzielen können – aber der internationale Durchbruch in Übersee blieb bislang aus. Mit dem neuen Album “Glory” könnten sie diesem näher kommen, liefern Frontmann Brett Emmons (Gesang, Gitarre, Harmonica, Keyboards), sein Bruder Jay (Gitarre), Chris Koster (Gitarre), Peter van Helvoort (Bass), Josh Hewson (Piano, Gitarre) und Adam Paquette (Schlagzeug) doch erneut starke Songs ab.

The Glorious Sons (© Matt Barnes)

(© Matt Barnes)

Exakt zehn von ihnen sind es, die man auf den 39 Minuten des neuen Longplayers findet. Über das Album sagt Brett Emmons: “Was ich von ‘Glory’ halte? Ich bin froh, dass es fertig ist. Und ich bin froh, dass ich die Songs immer noch mag. Es war einer dieser klassischen Momente in der Karriere einer Band, wo man die schwierige Wahl hat, entweder loszulassen oder so fest wie möglich daran festzuhalten. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Jedes Detail auf diesem Album war mir wichtig – und obwohl ich nicht kontrollieren kann, wie die Leute es aufnehmen werden, habe ich mein Bestes getan, um zu kontrollieren, wie freundlich ich auf die Musik und den Prozess zurückblicke. Das war dieses Mal das Wichtigste. Wie reagierst du auf Dinge, die dir nicht leicht fallen? Wir waren knallhart und haben uns so wahrhaftig wie möglich präsentiert. Ich schätze, das ist alles nur eine lange Form, um das Wachstum zu beschreiben. Da hast du es also. Für mich klingt das nach Wachstum.”

Mit “Glory” eröffnet das Titelstück die Scheibe und holt einen direkt mit warmen, leicht von Country beeinflussten Rockklängen ab, die sich durch Streicher bereichert und dank feiner Melodie im Ohr festsetzen, in der zweiten Hälfte energetischer und immer hymnischer werdend.

Mit “Mercy Mercy” als Reflektion über die Kämpfe, denen man sich stellen muss, folgt ein etwas trockeneres, aber auch treibenderes Stück, bei dem der Folk-Einfluss ebenfalls nicht zu überhören ist. Brett Emmons zeigt nicht nur hier, dass er von gelassener Ruhe bis zu kraftvollen Passagen am Mikro eine Bandbreite beherrscht, die bestens zu den Stücken der Band passt.

Mit jeder Menge Schwung und direkt zugänglicher Melodie geht dann das von Pianoklängen durchsetzte “Cellular” ins Ohr, und gleiches gilt später auch für das gutgelaunte “Lighting Bolt”. Mit mehr Schwere hingegen, aber nicht weniger reizvoll, kommen Stücke wie das langsam voran schleichende “Time Will Reign Down On Me” oder das starke, packende “House Lights” daher, wobei vor allem Letzteres stilistisch Erinnerungen an The War On Drugs weckt. Diese würden zwar hinten raus sicher mehr noch an instrumentalem Abgang bieten, aber es gibt sicher schlechtere Referenzen zum Vergleichen.

Weitere Highlights der Scheibe sind die im Uptempo servierte Single “Dream” als Mahnung, im Hier und Jetzt zu leben, die sich als Folk-Rock-Ohrwurm festsetzt, und das abschließende, gut dosiert abrockende “Cosmic Beam”. Aber auch das im Midtempo gut abgroovende “Speed Of Light” mit seinen wabernden Gitarren und das mit schönen Violinenlinien verzierte, zumeist voran galoppierende, aber auch mal durchatmende “You Stay Young” lassen sich bestens anhören.

The Glorious Sons werden mit ihrem von American Folk geprägten Rock vermutlich auch diesmal nicht sonderlich auf mannigfaltige Radioeinsätze oder Fernsehpräsenz bei uns setzen können, aber wer melodischen Rock mag, sollte hier unbedingt mal reinhören, es lohnt sich.

www.theglorioussons.com
facebook.com/TheGloriousSons

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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