Home MusikCD-Rezensionen Zu Ehren der verstorbenen Tina Turner bietet “Queen of Rock ‘n’ Roll” all ihre 55 Solo-Singles

Zu Ehren der verstorbenen Tina Turner bietet “Queen of Rock ‘n’ Roll” all ihre 55 Solo-Singles

Autor: Tobi

Tina Turner "Queen of Rock ‘n’ Roll"

Tina Turner

“Queen of Rock ‘n’ Roll”

(3CD, Warner Music, 2023)

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Man muss kein großer Fan von Tina Turner sein, um anzuerkennen, dass die im Mai dieses Jahres verstorbene Künstlerin in ihrer Karriere viel erreicht hat. Als Beleg hierfür erscheint nun mit “Queen of Rock ‘n’ Roll” eine Sammlung all ihrer Singles, die zwischen 1975 und 2023 erschienen sind, und von den in chronologischer Reihenfolge auf einer Dreifach-CD- oder einem 5LP-Vinyl-Set gebotenen 55 Songs kennt man schon viele – und eine 12-Track-Vinyl gibt es als Auslese zudem noch, welche aber weit weniger Wert hat.

Mit einem Vorwort von Bryan Adams als langjährigem Freund und Kreativpartner kommt die neue Anthologie daher, die sich rein auf die Solo-Karriere von Tina Turner beschränkt – Hits wie “Proud Mary” oder “Nutbush City Limits”, die in den 60er-Jahren mit ihrem damaligen Mann Ike Turner als Duo entstanden, sind also nicht zu hören. Wie man vermutlich weiß ist die Zeit nach der Scheidung von ihrem gewalttätigen Mann aber auch die weit glücklichere für die Sängerin, die vor allem in den 80er-Jahren riesige Erfolge feierte.

Die fast vier Stunden (!) von “Queen of Rock ‘n’ Roll” werden von Tinas Coverversion von Led Zeppelins “Whole Lotta Love” aus dem Jahr 1975 eröffnet und bescheren dann noch keine Erfolge bedeutende Singles wie die Rock’n’Roll und Soul fusionierenden “Acid Queen” (1976) und “Root, Toot, Undisputable Rock ‘n Roller” (1978) sowie das Disco-Groove aufgreifende “Viva La Money” (1978). Auch Tinas eindringliche Coverversion des erst balladesk daher kommenden, dann energetischeren “Sometimes When We Touch” von Dan Hill oder eine fette Funk-Soul-Nummer wie “Music Keeps Me Dancin'” (beide 1979) sollten – so gut sie sich rückblickend anhören lassen – nur den Weg in die 80er ebnen.

1983 dann startete Tina Turner so richtig durch mit ihrer Solo-Karriere, als die Single Ohrwurm-Single “Let’s Stay Together”, nun weit moderner produziert, auf Platz 6 der britischen Charts kletterte. Mit dem pop-souligen “What’s Love Got To Do With It” ging es ein Jahr später noch weiter nach oben, in UK auf Rang 3, in den USA sogar an die Spitze der Charts. Tina war plötzlich mit guten Kompositionen, eingängigen Melodien, starken Produktionen und ihrer besonderen, tollen Stimme total angesagt und feierte mit Löwenmähne als Markenzeichen weitere Erfolge. “Private Dancer” (1984) und “I Can’t Stand The Rain” (1985) bohrten sich im Ohr fest, und “We Don’t Need Another Hero (Thunderdome)” aus dem Soundtrack des Films “Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel”, in dem sie an der Seite von Mel Gibson auch mitspielte, wurde 1985 ein noch größerer Hit.

Mit den Singles aus ihrem 1986er-Album “Break Every Rule” wurde es zwar wieder etwas ruhiger um Tina, aber auch diese wurden oft gehört, und “Typical Male” erreicht einen stolzen Platz 2 in den USA, wo das Album auf Rang 4 chartete, in UK auf 2, bei uns in Deutschland sogar auf 1. Nach der Livescheibe “Tina Live In Europe” 1988 und Singles aus dieser ging es wieder sehr erfolgreich weiter, als “The Best” aus dem Longplayer “Foreign Affair” Tina 1989 noch einmal nach oben in die Ranglisten und auch in all die Radios der Welt katapultierte.

In den 90ern ging es in puncto Singles nicht ganz so hoch kletternd weiter, aber Songs wie “I Don’t Wanna Fight” (1993) und der James Bond Titelsong “GoldenEye” (1995) sorgten für einige Furore. Im neuen Jahrtausend wurde es dann tatsächlich ruhiger um Tina Turner, die allerdings auch nicht mehr viel veröffentlichte und in der finalen Phase ihres Lebens auch mit Darmkrebs, Schlaganfall und Nierenproblemen zu kämpfen hatte. 2020 groovte sich der Remix von “What’s Love Got To Do With It” mit Kygo noch einmal in die Ranglisten und auf die Club-Tanzflachen, eine große Karriere aber neigte sich nun klar ihrem Ende zu. “Something Beautiful” schließt als neue 2023er-Version des 1996er-Titels “Something Beautiful Remains” eine lohnenswerte Sammlung von Singles ab, die sich sehr gut anhören lassen und die noch einmal verdeutlichen, was für eine tolle Künstlerin im Alter von 83 Jahren von uns gegangen ist.

Die gesamte Tracklist:

Whole Lotta Love
Acid Queen
Root, Toot Undisputable Rock ‘n’ Roller
Viva La Money
Sometimes When We Touch
Music Keeps Me Dancin’
Let’s Stay Together
Help
What’s Love Got To Do With It
Better Be Good To Me
Private Dancer
I Can’t Stand The Rain
Show Some Respect
We Don’t Need Another Hero (Thunderdome)
One Of The Living
It’s Only Love (with Bryan Adams)
Typical Male
Two People
What You Get Is What You See
Girls
Break Every Rule
Paradise Is Here
Afterglow
Tearing Us Apart (with Eric Clapton)
Addicted to Love (Live in Europe)
A Change is Gonna Come (Live in Europe)
Tonight (with David Bowie) (Live in Europe)
River Deep, Mountain High (Live in Europe)
The Best (Edit)
Steamy Windows
I Don’t Wanna Lose You
Look Me In The Heart
Foreign Affair
Be Tender With Me Baby
It Takes Two (with Rod Stewart)
Nutbush City Limits (The 90’s Version)
Love Thing
Way Of The World
I Want You Near Me
I Don’t Wanna Fight
Disco Inferno
Why Must We Wait Until Tonight?
Proud Mary
Goldeneye
Whatever You Want
On Silent Wings
Missing You
In Your Wildest Dreams (with Barry White)
Cose della Vita (with Eros Ramazzotti)
When The Heartache Is Over
Whatever You Need
Open Arms
Teach Me Again (with Elisa)
What’s Love Got to Do With It (Kygo remix)
Something Beautiful (2023 Version)

www.thetinaturner.com
facebook.com/TinaTurner

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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