Home MusikCD-Rezensionen Within Temptation richten ihren Symphonic Metal elektronischer an

Within Temptation richten ihren Symphonic Metal elektronischer an

Autor: Tobi

Within Temptation "Resist"

Within Temptation

“Resist”

(CD, Universal Music, 2019)

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Nachdem Within Temptation mit ihrer Single “The Reckoning” als Duett mit Papa-Roach-Frontmann Jacoby Shaddix erstmals seit “Faster” im Jahr 2011 die Spitze der deutschen Rock Airplay Charts erklimmen konnten, lassen sie nun den dazugehörigen Longplayer “Resist” folgen, fünf Jahre nach der Veröffentlichung von “Hydra”.

Auf ihrem siebten Studioalbum präsentiert sich die Symphonic Metal Band um Sängerin Sharon den Adel und Gitarrist/Sänger Robert Westerholt zwar stilgetreu und liefert erneut melodischen Bombast-Klassik-Metal ab, das Ganze ist aber weit mehr mit elektronischen Klängen durchzogen als früher. Diese ändern allerdings nicht viel an der Grundstimmung, und so wird das Album vermutlich nicht viele enttäuschen und auch wieder ein Erfolg – auch angeheizt durch weitere Singles sowie eine Europa-Tour Ende 2018 mit mehr als 125.000 Besuchern, was vor ihnen noch keine Band aus den Niederlanden schaffte. Diese war zwar eigentlich zur Veröffentlichung der Scheibe geplant, wirkte dann aber eher wie ein Appettitmacher, nachdem das Erscheinen des Longplayers auf Februar 2019 verschoben wurde.

Die Botschaft des Albums steckt direkt im Titel “Resist” – man soll also widerstehen. Sharon den Adel erklärt: “Es ist wichtig, zu widerstehen, denn in der heutigen Gesellschaft werden die Menschen durch soziale Komponenten immer weiter unterdrückt. Ein Prozess, der von Machthabern, Diktatoren, aber auch von internationalen Großkonzernen gelenkt wird. Wir müssen uns davon befreien, wenn wir uns selbst weiterentwickeln wollen, anstatt von einer höheren Macht beobachtet und kontrolliert zu werden.”

Die zehn neuen Songs auf 48 Minuten kommen wieder gewohnt eingängig und melodisch daher, und trotz mehr Elektronik sind Härte und düstere Atmosphäre ebenfalls geblieben. In ihren Refrains sind die Stücke auch wieder sehr hymnisch angelegt sind, sie liefern also viel Möglichkeit zum Mitsingen.

Sharon den Adel führt weiter aus: “‘Resist’ ist ein echter Meilenstein für uns. Ohne ‘Resist’ wäre Within Temptation nicht mehr hier. Bei diesem Album haben wir uns von moderner Musik inspirieren lassen und dem Ganzen dann ein eigenes Gesicht gegeben – ein sehr düsteres Gesicht. Manchmal hat man das Gefühl, dass der heutigen Popmusik das Rebellische fehlt. Unser wichtigstes Anliegen war es deshalb, Teile aus Musikstücken zusammenzutragen, die uns gefielen und diesen so stark wie möglich eine raue Note zu verpassen – und damit eine überraschend neue musikalische Welt zu erschaffen, die heftiger, schmutziger und futuristischer als alles ist, was wir bisher kreiert haben. ‘Resist’ ist unsere neue Interpretation von Metal: Wir wollen moderner Musik ihre rebellische Seite zurückgeben.”

Gut, Within Temptation als Retter moderner Musik zu betiteln, wäre sicherlich reichlich überzogen, aber das Album weiß in jedem Fall zu gefallen, nicht nur mit “The Reckoning”, das als Opener dient. Dies ist nicht die einzige Kollaboration, aber das weiß man schon, denn das treibend voran stampfenden “Raise Your Banner” mit Gastsänger Anders Fridén von In Flames wurde ebenso bereits vorab veröffentlicht wie das starke, atmosphärisch getragene Midtempo-Stück “Firelight”, bei dem der belgische Sänger Jasper Steverlinck noch weit mehr Eindruck macht.

Da auch die kraftvolle und härtere Midtempo-Nummer “In Vain” vorab veröffentlicht wurde, kennt man als Fan also bereits vier der Songs gut. Die anderen passen gut ins Bild, ob das mit Chorgesang unterlegte “Endless War”, die neue, deutlich elektronischer geprägte Single “Supernova”, der packende Ohrwurm “Trophy Hunter” oder die Power-Midtempo-Ballade “Mercy Mirror”.

“Holy Ground” überrascht damit, dass Sharon in den Strophen an der Grenze zum Sprechgesang wandelt, weiß insgesamt aber zu gefallen. In “Mad World” hingegen muss man sich etwas reinhören, ist das Stück doch anfangs recht poppig angerichtet, bevor es dann aber doch noch gut abgeht. Alles in allem aber in jedem Fall ein gut gelungenes Album, da haben sie schon schlechtere abgeliefert. Hier ein Album-Player:

www.resist-temptation.com
facebook.com/wtofficial

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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