Home MusikKonzertberichte Bottom 12 – Kritik des Konzerts in Berlin am 21. April 1999

Bottom 12 – Kritik des Konzerts in Berlin am 21. April 1999

Autor: Tobi

Bottom 12 zählen zu den Bands, die mich beim ersten Konzert total überzeugt haben und es seither schwer haben, diesen Eindruck noch einmal zu wiederholen, obwohl sie immer wieder gut sind. Diesmal traten sie im Tacheles auf, einem anständigen, nicht allzu großen Raum, dessen Bühne allerdings für sechs Mann schon ziemlich eng ist. Egal, Platz ist in der kleinsten Hütte, sagten sich wohl auch die Jungs aus Los Angeles, und starteten ihre Hardcore-Show, wobei der Bläseranteil inzwischen doch stark zurückgegangen ist, damals standen da mal drei Mann, heute ist es einer, und der bedient auch noch das Keyboard (außerdem wurde seine Trompete nicht laut genug verstärkt). Power ist dennoch viel zu verspüren, von Bass und Gitarrenriffs sowieso, noch mehr aber vom Drumgewitter der beiden Schlagwerker, teilweise sogar noch vom auf eine Tonne einprügelnden Frontmann John Beeloo ergänzt.

Wie schon in den vorherigen beiden von mir besuchten Gigs der Combo ist klar zu sehen, daß die Jungs das Publikum mehr und mehr in den Griff bekommen. Anfangs gehen vorne zwei, drei Gesellen gut ab, in der Mitte wippt man vielleicht mal mit dem Fuß, hinten steht man still und schaut. Später dann ist irgendwann jeder in Bewegung, erfasst von der Kraft, die in der Musik von Bottom 12 steckt. Leider wird das Konzert dann nach einer Stunde gestoppt, da sich die Freunde und Helfer der Polizei dank einiger Lärmbelästigungsbeschwerden (von wem denn, da wohnt doch keiner???) sehen lassen und mit dem Anrollen einer Hundertschaft drohen, wenn das Konzert nicht beendet wird. John Beeloo macht klar, daß man weiterspielen will und dies auch noch gut lange tu würde. Die Chefin des Schuppens ist aber unerbittlich und untersagt dies. Das Publikum ist frustriert und fordert eine Fortsetzung. Die Chefin sagt: “Nein, tut mir leid!”. Das Publikum gibt nicht auf. Die Chefin erlaubt einen Song als Zugabe. Mit einem Lächeln kündigt John den letzten Song an und läßt ein fast 20-minütiges Hardcore-Medley folgen, das noch einmal gut Zunder macht. dann ist wirklich Schluß. Schade. Wieder nicht so grandios wie beim ersten Mal, aber wieder richtig gut.

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