Home MusikKonzertberichte Chris de Burgh – Kritik des Konzerts in Bonn am 19. Juli 2005

Chris de Burgh – Kritik des Konzerts in Bonn am 19. Juli 2005

Autor: Tobi

Letztes Frühjahr bereits ließ Chris de Burgh seinem gut gelungenen Album “The Road To Freedom” eine Tournee folgen, auf der er solo ohne Band Abend für Abend das Publikum begeisterte. Mehr als Gitarre und Piano plus seiner Stimme braucht der irische Songwriter auch nicht, um ein Konzert gut zu gestalten – was er auch im Open Air Sommer 2005 erneut beweisen wollte, unter anderem auf dem Bonner Museumsplatz.

Dieser war nicht voll, aber doch gut gefüllt, als Chris de Burgh um 19.15 Uhr sein Set eröffnete. Neue Songs waren im Vergleich zum letzten Jahr nicht zu hören, nach wie vor befindet sich der kleine Sänger als auf der Tournee zu “The Road To Freedom”, von dem er folgerichtig auch viele Songs spielte. Zwischendurch wandte sich Chris de Burgh immer wieder in sehr sympathischer Art und Weise ans Publikum und erzählte etwas zu seinen Songs oder auch seinem Leben, ob es nun um den verregneten Grillabend zuvor in Dublin ging oder voller Stolz um seine hübsche Tochter Rosanna Davison, die bekannterweise ja letztes Jahr zur Miss World gekürt worden ist und der er “Here For You” gewidmet hat. Er erzählte über die an Krebs verstorbene Sängerin Eva Cassidy, für die er “Songbird” schrieb, oder wies bei “Last Night” auf die Grausamkeit des Krieges in jeder Form hin, auch im Zusammenhang der Terroranschläge von London.

Ein erstes richtiges Highlight setzte der in Buenos Aires geborene Ire mit “Save Me”, bei dem er nach einer kurzen Veräppelung von Playback-Sternchen wie Britney Spears mit Gitarre durch das Publikum wandelte und so ganz nah bei seinen Fans sang – netterweise besonders lange bei den Rollstuhlfahrern verweilte. Nach seinen Stücken winkte de Burgh oftmals so ins Publikum, als wolle er sich schon verabschieden, jedoch war dem nicht so, er blieb auf der Bühne – nach einer Stunde, nach 90 Minuten, auch nach zwei Stunden. Inzwischen hatte er bereits begonnen, seine Klassiker auszupacken, natürlich gefeiert vom wieder einmal begeisterten Publikum. Bei “A Spaceman Came Travelling”, “The Lady In Red” und “Don`t Pay The Ferryman” war die Stimmung bestens, und de Burgh verstand es stets, mit kurzen Gitarrenschlägen die flotten Songs anzuheizen, während er mit langsameren Gitarrenakkorden und Piano seine vielen Balladen passend begleitete. Zum Schluss ging de Burg dann nach 145 Minuten doch noch von der Bühne, um für vier Zugaben zurück zu kehren, darunter “High On Emotion” und die abschließenden Coverversionen “Pretty Woman” und “Hey Jude”. Auch nach 31 Jahren Musikbusiness ist Chris de Burgh sein Eintrittsgeld immer noch wert und weiß, wie er einen Abend mit einem langen Konzert optimal gestalten kann.

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Links:
Website von Chris de Burgh
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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