Home MusikKonzertberichte Oomph! – Kritik des Konzerts in Köln am 25. April 2004

Oomph! – Kritik des Konzerts in Köln am 25. April 2004

Autor: Tobi

Oomph! live 2004Eigentlich war das Konzert von Oomph! in der Live Music Hall angesetzt. Nach ihrem Nummer 1 Hit “Augen auf” jedoch zog man ins größere Palladium um, welches dann zwar noch eine Nummer zu groß für ein “ausverkauft” war, aber es waren schon deutlich mehr Zuschauer gekommen als in den Jahren zuvor. Angeheizt wurde der Saal von zwei Formationen, die jeweils harte Musik mit Frauenpower am Mikro verbinden. Velcra aus Finnland machten den Auftakt und wussten zu gefallen, bei Exilia aus Italien war dies nicht anders. Nach gutem Auftakt kamen bei Letzteren vor einem starken Finish zwar auch etwas langweiligere Nummern, aber vor allem Sängerin Masha verfügt über eine starke Rockröhre. Die Single “Stop Playing God” hat sicherlich Chancen, in die Charts zu kommen. Für das letzte Stück holten Exilia den “In Extremo” Sänger Micha auf die Bühne und schmetterten ein kraftvolles, gutes “I Guess You Know” zusammen.

Als Oomph! dann die Bühne betraten, wurde aus guter Stimmung sofort begeisterte. Wie zuletzt live eigentlich immer wurden Dero, Flux und Crap von einem zweiten Gitarristen und einem Drummer zum Quintett verstärkt, was für vollen Sound sorgte. Einige vor allem elektronische Klänge kamen vom Band, ansonsten aber wurde live abgerockt, was das Zeug hält. Optisch waren die Jungs in komplettem Weiß gekleidet, ließen sich aber von einer anständigen Lichtshow in grüne, blaue und andere Farbmeere tauchen.

Oomph! live 2004

Neben den Songs des aktuellen Hit-Albums “Wahrheit oder Pflicht” spielten Oomph! natürlich auch wieder viele Stücke aus ihrer Karriere, gingen hierbei zurück bis zum Klassiker “Feiert das Kreuz” vom zweiten Album “Sperm”. Aus jeder der Folgescheiben waren Stücke zu hören. Im Saal konnte man hierbei dann doch deutlich die alten Fans von neu gewonnenen unterscheiden, die hauptsächlich die aktuellen Songs mitsingen konnten, während treue Wegbegleiter das gesamte Repertoire feierten. “Gekreuzigt”, “Das weiße Licht”, “Supernova”, “Die Maske”, “Keine Luft mehr”, “Mitten ins Herz” und “Fieber” sind nur einige der älteren Songs, die gespielt wurden. Oftmals hat es ein neues Album in Konzerten schwerer, hier war dem nicht so, denn auf Grund der Klasse und Verkaufsmasse von “Wahrheit oder Pflicht” gingen alle Zuschauer bei den Songs der Scheibe prima mit.

Die Jungs auf der Bühne hatten sichtlich Spaß, hüpften herum, drehten sich bei Instrumentalpassagen allesamt um die eigene Achse (der Drummer nicht – ha ha) – und Dero sprang ab und an auch mal ins Publikum und ließ sich auf Händen tragen. Wie immer sehr stark, was Oomph! boten – voller Power wurden tolle Songs in den Saal geblasen. Sänger Dero hatte die Fans durch sein Auftreten und seine Stimme klar in der Hand, aber auch Flux und Crap ließen ihre Blicke wirken und waren weit mehr als eine Begleitband. Zum Schluss erreichte die Stimmung ihren Siedepunkt, als der Hit “Augen auf” und die neue Single “Brennende Liebe” als Zugaben erklangen. Abgeschlossen wurde das Konzert wie gewohnt mit einem Teil von “Mein Herz” a capella. Als einziger kleiner Kritikpunkt wäre zu nennen, dass Oomph! es versäumt haben, live diejenigen zu überraschen, die ihre Konzerte schon seit Jahren besuchen. Es wäre klasse, wenn sie auf jeder Tour mal zwei schon lange nicht mehr gespielte Klassiker oder Albumtracks aus alter Zeit wieder aus der Schublade holen würden. Aber was will man groß meckern – Oomph! sind live einfach klasse.

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