Home MusikKonzertberichte Youssou N’Dour – Kritik des Konzerts in Köln am 6. April 2000

Youssou N’Dour – Kritik des Konzerts in Köln am 6. April 2000

Autor: Thomas Kenzler

Es war schon ein aussergewöhlicher Abend, der sich einem am Donnerstag bot. Gut 1000 Leute feierten am 6. April Youssou N’Dour im Kölner “E-Werk”. Schaut man sich an diesem Abend einmal um, im E-Werk, da begegnen einem Fans in bunten Gewändern (und das bei diesen Temperaturen), oder z.B. die Altersspanne, sie ist an diesem Abend doch schon beachtlich, denn sie reicht von 15 – 50 Jahre, was einen sicherlich verwundert, denn diese Spanne kennt man eigentlich nur von anderen Bands. Der Hauch einer großen Familie wehte durch die Halle, noch bevor N’Dour überhaupt mit seinem Konzert begonnen hatte, man wurde das Gefühl nicht los, das Köln die größte senegalesische Gemeinde hat. So kam es halt, dass das Publikum bunt gemischt war (von den Nationalitäten her). Der Auftritt von N’Dour verschob sich etwas nach hinten, denn es gab ja noch eine Vorband. Es waren drei Senegalesen, die uns Hip Hopp bzw. Rap aus ihrer Heimat präsentierten. Jeder in der Halle war sichtlich gespannt, was denn da so kommen würde, weil so richtig passte das Ganze nicht zusammen: Senegal und Hipp Hopp. Zur Überraschung der Fans passte dieses sogar prima zusammen, die drei gaben sich richtig viel Mühe, und sie verstanden es schon nach dem ersten Titel, das Publikum mit einzubeziehen (nur weiter so!). Doch dann gab es kein Halten für die gut 1000 Fans, denn endlich kam N’Dour auf die Bühne. Da stand er nun, in weiß gekleidet, ein starker Kontrast zu seiner dunkeln Hautfarbe. N’Dour verstand es von Anfang an das Publikum in seinen Bann zu ziehen, denn wenn er auf der Bühne steht, verbreitet er dieses gewisse etwas, was die Leute sofort ansteckt und mitreisst. Ebenso wie N’Dour verstand es auch die Band (die durch ihr tolles Zusammenspiel begeisterte), eine tolle Stimmung zu verbreiten. Man erlebte auf der Bühne einen Youssou N’Dour der mit Lebensfreude, Spass und vor allem mit Herz dort seine Musik vortrug. Wer holt schon einige Leute aus dem Publikum auf die Bühne um mit ihnen zu Tanzen oder zu Singen (wieso steckten sie Ihm hinterher Geld zu ?). Zum Schluss des ersten Teiles, legten der Schlagzeuger und der Perccussionist ein ca. 5 minütiges Solo hin, das man so noch nicht erlebt hat. Nach einigen Zugaben, die sich N’Dour auch nicht nehmen ließ, ging auch dieser schöne und ausgefallene Abend zu Ende, es hat wieder einmal Spass gemacht, einen Künstler zu sehen, der es Verstand, ohne großen Technik-Aufwand (Licht, Pyro) seine Lieder so vorzutragen.

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