Home MusikInterviews Bleeker über ihr Album “Erase You” und einiges mehr (03/17)

Bleeker über ihr Album “Erase You” und einiges mehr (03/17)

Autor: Tobi

Bleeker, bisher unter dem Namen Bleeker Ridge aktiv, bescheren uns auf den 37 Minuten ihres neuen Albums “Erase You” gut produzierten, melodischen Alternative Rock. Die elf Songs kommen abwechslungsreich daher, mal trocken mit effektbehangenem Gesang (“Highway”, “Still Got Love”, “Where’s Your Money”), mal punkrockig (“Free”, “Radio Radio”, “Every Time You Call”), mal groovig mit Rock ‘n’ Roll-Note (“Getting Out”), mal getragener (“Erase You”, “Close My Eyes”), mal ruhiger und sanfter (“I’m Not Laughing Now”, “Emergency”). Die Kanadier haben keinen absoluten Ohrwurm im Gepäck, aber die Songs lassen sich alle gut anhören. Sänger Taylor Perkins, Bruder und Gitarrist Cole Perkins und Bassist Mike Vandyk haben es geschafft, den Ausstieg der Brüder Dan and Dustin Steinke musikalisch gut zu verkraften – und doch hat man das Gefühl, dass sie ihr Potenzial noch nicht komplett ausgereizt haben. Wir stellten Frontmann Taylor einige Fragen zum Album:

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“Wir versuchen einfach, gute Songs zu schreiben, unabhängig davon, in welches Genre sie passen.”

MUM: Ich vermute, ihr habt euren Bandnamen von Bleeker Ridge auf Bleeker gekürzt, weil die Steinke-Brüder die Band verlassen hatten, die den Ridge-Teil des Namens ausmachten mit dem Namen der Straße, in der sie lebten. War das für euch der logische Schritt oder hattet ihr hierüber viele Diskussionen, weil die Leute euren alten Namen ja schon eine Weile kannten?

B: Das fühlte sich logisch und nahtlos an. Die Band hat einen völlig andere Atmosphäre erhalten und der Namenswechsel lief ohne großen Aufwand, zumindest für uns. Wir haben weiterhin Bleeker Ridge Fans, die die Änderungen zu lieben scheinen und die uns weiterhin so unterstützen wie immer. Tolle Leute!

MUM: Hat Dustin die Band verlassen, weil er größere musikalische Identifikation bei Sixx:A.M. fand, oder war eure Freundschaft irgendwie beschädigt? Und wie war es mit Dan, warum ging er?

B: Wir sind immer noch große Freunde ohne jegliche Animositäten. Es war einfach ein natürlicher Weg, zu gehen – jeder machte, was für ihn am besten erschien. Ich würde das auch im Nachhinein nicht ändern wollen. Dustin spielt Drums in einer tollen Band und Dan lebt in Mexiko, wo er jeden Tag surft und Skydiving macht. Alles gut auf allen Seiten!

MUM: Wer spielt denn jetzt bei Bleeker die Drums? Schaut ihr nach einem neuen Schlagzeuger als viertes Bandmitglied?

B: Wir haben einen Drummer namens Chris Dimas, der schon mindestens ein Jahr mit uns tourt. Wir lieben ihn und würden es toll finden, wenn er das vierte Bleeker-Mitglied werden würde. Vielleicht zur nächsten Scheibe. Er ist einer der besten Drummer, die ich je sah, und eine noch tollere Person.

MUM: Ihr habt 2010 ein Album bei Roadrunner Records veröffentlicht. Warum endete die Beziehung zum Label so rasch, und wo sind die größten Unterschiede jetzt bei Five Seven Music?

B: Roadrunner hat uns nie außerhalb von Kanada gefördert, wo wir damals groß rauskamen. Rose Slanic, die 2010 bei Roadrunner arbeitete, ist dort weg gegangen und hat uns im Endeffekt mit zu Five Seven genommen. Wir sind so froh, sie zu haben, sie ist der Grundstein unseres Erfolgs. Five Seven ist eine wunderbare Firma und das ganze Team dort ist das beste im Musikbusiness. Wir haben nichts zu bemängeln.

MUM: Kommen wir zum neuen Album. In Kanada und in den USA wurde es bereits im Oktober veröffentlicht. Wie waren die Reaktionen von der Presse und den Fans bislang?

B: Sehr gut. Wir hatten keine negativen Kritiken, aber wir würden auch gerne mal solche lesen. Wir nehmen uns nicht zu ernst, und ich denke, daher haben wir auch so viel Spaß und darum sind wir so glücklich. Aber ja, wir hatten tolle Reaktionen auf das Album und auch unsere Konzerte.

MUM: Ich finde am Album am besten, dass es so abwechslungsreich ist, vom trockeneren Rock bis Punkrock, von groovigen Songs wie “Getting Out” bis zu langsameren, relaxten Stücken. War Abwechslungsreichtum für euch wichtig, als ihr die Songs geschrieben habt, oder ist resultiert er aus verschiedenen Themen und Stimmungen während der Songerarbeitung?

B: Wir versuchen einfach, gute Songs zu schreiben, unabhängig davon, in welches Genre sie passen. Ich denke, der Abwechslungsreichtum kommt davon, sich einfach nicht zu viele Gedanken zu machen. Und er kommt von den verschiedenen Zeiten, wann die Stücke geschrieben wurden, und was für Musik wir da gerade gehört haben. Ich denke, der älteste der Songs ist schon rund fünf Jahre alt, während wir den neuesten während der Zeit im Studio schrieben.

MUM: Wo siehst du die größten Unterschiede zu den früheren Alben? Wie haben sich die Änderungen im Line-Up ausgewirkt?

B: Ich denke, der größte Unterschied ist, dass einige der Songs seit Jahren schon existierten und wir so viel Zeit hatten, sie immer wieder leicht zu verändern. Aus irgendeinem Grund existierten sie schon lange auf dem Computer, oder dem iPod, und wir haben die besten Elemente aus all diesen alten Songs genommen und um sie herum die finalen Songs erschaffen.

MUM: Welcher ist dein Lieblingssong auf der Scheibe, und warum?

B: “I’m Not Laughing Now”. Das ist ein verhältnismäßig schlichter, fast Schlaflied-artiger Song, mit einer bitteren Note im Text. Es ist einer der älteren Songs, die ich über Jahre geliebt habe, und es war toll, ihn endlich wirklich aufzunehmen. Wir haben sogar Samples aus dem schrecklichen alten Demo von mir verwendet. So kannst du noch hören, wie ich auf meine Badewanne gehauen habe für eine Bassdrum und eine Cheerios-Packung als Snare Drum verwendet habe.

MUM: Wie würdest du eure Musik in wenigen Worten beschreiben?

B: Rockmusik ohne Regeln.

MUM: Welche Bands haben dich beeinflusst?

B: The Beatles, Audioslave, Barenaked Ladies, Led Zeppelin, Cat Stevens.

MUM: Wenn du dir drei Bands aussuchen könntet, die mit euch auf Tour gehen – welche wären dies?

B: Audioslave, John Mayer und Queens of the Stone Age.

MUM: Welche Frage wolltest du schon immer mal gestellt bekommen, und wie wäre die Antwort?

B: Liebst du deine Mutter und meinst du, sie ist die beste Mutter der Welt? Die Anwort lautet: Ja!

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MUM: Mucke und mehr
B: Taylor von Bleeker

Mehr Informationen zu den Bleeker findet man auf www.bleekerofficial.com und www.facebook.com/BleekerOfficial.

 

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