Home MusikInterviews Gitane DeMone zu ihrem Album “Stars Of Trash” (01/00)

Gitane DeMone zu ihrem Album “Stars Of Trash” (01/00)

Autor: Tobi

Gitane DeMone blickt auf einige Jahre im Musikbusiness zurück. Von 1983 bis 1989 war sie als Background-Sängerin, Keyboarderin und teilweise auch Songwriterin für Christian Death tätig. Danach startete die amerikanische Künstlerin eine Solokarriere, in der sie immer wieder überraschen konnte. Neben Fusionen aus Elektronik, Hard Rock und Blues widmete sie sich auch dem Jazz, kein Wunder, ist doch Billie Holliday ihr größtes gesangliches Vorbild. Auch in die S/M-Szene machte sie Ausflüge, musikalisch wie auch darbietungstechnisch.

Neben ihren Solo-Veröffentlichungen nahm sie auch an verschiedenen Projekten, wie beispielsweise Demonix mit Mark Ickx, teil. Zweieinhalb Jahre nach ihrem letzten Album “Am I Wrong?” erscheint nun der Nachfolger “Stars Of Trash”, in Berlin mit Hilfe der Dreadful Shadows aufgenommen. Deren Sänger Sven Friedrich ist auf einem der Tracks als zweite Stimme zu hören. Zu dieser Kooperation, dem neuen Album und ihrem Dark Rock generell führten wir ein Interview mit Gitane DeMone.

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“Ich will die Wahrheit entdecken, die die Musik erzählt, und der Text muss ehrlich sein.”

MUM: Wo siehst du die größten Unterschiede zwischen deinem letzten Album “Am I Wrong?” und dem neuen “Stars Of Trash”?

G: “Am I Wrong?” ist mit sehr wenig Aufwand aufgenommen worden, so dass die Unterschiede vor allem in Arrangement und Produktion liegen, es gibt große klangliche Differenzen. Aber auch die neuen Stücke zeigen eine Weiterentwicklung im Songwriting, einige Tracks auf “Am I Wrong?”, wie “Alien” oder “Despairiosity”, sind nur Riffs, auf “Stars Of Trash” gibt es viel mehr Struktur in den Stücken, was beabsichtigt ist.

MUM: Drehen sich alle Texte um Geschichten, die dir passiert sind?

G: Ja, alle Songs verarbeiten persönliche Erfahrungen oder Ideale. Das Konzept der CD ist das Leben in der künstlerischen Untergrund-Subkultur.

MUM: Wie würdest du deine Musik denn jemandem beschreiben, der dich noch nie gehört hat?

G: Es ist Gitane-Musik.

MUM: Was ist dir am wichtigsten, wenn du einen Song schreibst?

G: Ich will die Wahrheit entdecken, die die Musik erzählt, und der Text muss ehrlich sein.

MUM: Du warst ja vor vielen Jahren mal Mitglied von Christian Death, hattest dann verschiedene Projekte am Start. Gibt es auch jetzt noch andere Projekte neben deiner Solo-Karriere?

G: Ich habe ein Seitenprojekt mit Paris (Exp, Shadow Project, Rozz Williams), welches elektronisch und experimentell ist. Außerdem gibt es noch ein Psychedelic Trip-Hop Projekt namens “Bis Ende”, aber da gibt es gerade eine längere Pause.

MUM: Du hast nicht nur “Solitary War” mit Sven Friedrich von den Dreadful Shadows aufgenommen, du hast mit ihnen auch das ganze Album in Berlin erarbeitet. Wie kam es zu dieser Verbindung, kanntest du die Jungs vorher schon?

G: Ich habe die Dreadful Shadows im April 1999 kennengelernt, als sie mich baten, die Backing Vocals für den Song “The Cycle” zu singen. Wir hatten uns vorher nie getroffen, hatten dann aber ein sehr gutes Verhältnis. Sven hat mir dann angeboten, auf meinem neuen Album mit zu singen.

MUM: Welcher Song ist dein Favorit auf “Stars Of Trash”?

G: Das wechselt, aber momentan ist es “Kill The Censor”.

MUM: Wenn du dir drei Bands oder Künstler aussuchen könntest, mit denen du auf Tour gehst, welche wären das?

G: David Bowie, David Bowie und David Bowie.

MUM: Was hörst du zuhause so für Musik?

G: Wirklich alles mögliche. Momentan stehe ich total auf Tuxedomoon, Sopor Aeternus und LTNO.

MUM: Was willst du dem Hörer mit deiner Musik mitteilen?

G: Einfach meine Erfahrungen.

MUM: Meine typische Schlussfrage. Welche Frage wolltest du schon immer mal gestellt bekommen, und wie würde die Antwort lauten?

G: Frage: “Was ist der Sinn deines Lebens?”, Antwort: “Träume wahr werden lassen.”

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MUM: Mucke und mehr
G: Gitane DeMone

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