Home MusikInterviews Maximilian Hecker im Interview zu seinem zehnten Studioalbum “Neverheart” und Debütroman “Lottewelt” (01/24)

Maximilian Hecker im Interview zu seinem zehnten Studioalbum “Neverheart” und Debütroman “Lottewelt” (01/24)

Autor: Tobi

Wenn Maximilian Hecker am 19. Januar 2024 sein zehntes Studioalbum “Neverheart” digital und auf Vinyl veröffentlicht, dann beendet der 46-jährige Musiker hiermit eine längere Schaffenspause, erschien sein letzter Longplayer “Wretched Love Songs” doch bereits 2018. Unter die Autoren ist er in der Zwischenzeit mal wieder gegangen und hat kürzlich nach der 2012 erschienenen Autobiografie “The Rise and Fall of Maximilian Hecker” am 26. Oktober 2023 ein zweites Buch veröffentlicht, seinen Debütroman “Lottewelt”, in dem es den Protagonisten nach Korea zieht, wo er sich verliebt.

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Parallel arbeitete Hecker aber auch an neuen Songs. 2001 war er mit dem Album “Infinite Love Songs” vielbeachtet durchgestartet, wurde die Scheibe doch sogar von der New York Times in den zehn besten Alben des Jahres gelistet. Mit dem von Gareth Jones (Depeche Mode, Einstürzende Neubauten, Erasure) produzierten “Rose” ging es zwei Jahre später fulminant weiter, und “Lady Sleep” ebnete 2005 den Weg nach Asien, wo Maximilian bis heute Erfolge feiert. Mit den letzten Alben wurde es aber etwas ruhiger um den Liedermacher, der 2010 nach Zeiten bei Labels wie Kitty-yo und V2 Records seine eigene Plattenfirma Blue Soldier Records gründete, wo seitdem fast alle seiner Alben erschienen, so wie nun auch das neue “Neverheart”, das seinen Fans sicher wieder gut gefallen wird – lies unsere Rezension zum neuen Album hier.

Wir nutzten die Chance, dem sympathischen Musiker Fragen zum neuen Longplayer und natürlich auch zum Debütroman zu stellen:

Maximilian Hecker (© Julija Goyd)

(© Julija Goyd)

“Meine Kunst ist vollständig ironiefrei, da ein Kind (und das ist ja meine künstlerische Stimme) zu Ironie ja nicht fähig ist.”

MUM: Glückwunsch zu einem weiteren guten Album. Stilistisch kommt dieses noch ruhiger daher mit getragenen, teilweise sphärischen Songs und sanftem Gesang, von Piano als Begleitung dominiert und meist nur minimalistisch zusätzlichen Klängen unterlegt – und nur ganz selten wird es mal lauter wie in der zweiten Hälfte von “Fall In Love, Fall Apart”. Wo siehst du die größten Unterschiede zu vorigen Veröffentlichungen?

MH: Danke erst einmal! Die Grundhaltung meiner Lieder ist seit jeher die gleiche: Das Sehnen und mitunter Flehen eines Kindes beziehungsweise Kindgebliebenen im Gewand des Wohlklanges, des bittersüßen Wiegenliedes. Zeitlosigkeit des Werks und hundertprozentige (persönliche) Identifikation mit diesem zählt für mich schon immer mehr als der Wettbewerb mit der Konkurrenz oder Plattenverkäufe. Allerdings orientierte sich meine Musik lange Zeit an britischen Vorbildern, wie zum Beispiel Radiohead. Inspiriert durch meinen Produzenten Johannes Feige fing ich dann 2014 aber an, meine Alben sozusagen genreunabhängig zu instrumentieren und produzieren; nicht zuletzt durch das Ersetzen der “Schießbude”, also des herkömmlich gespielten Schlagzeugs, durch Orchesterpercussion. Diese Herangehensweise kommt meinem Ideal sehr entgegen, zeitlose Musik oder auch (wenngleich das zunächst widersprüchlich klingen mag) “erwachsene” Musik zu schaffen. Ein Unterschied in Jem Seiferts Mix, der allerdings einen großen Effekt auf den Gesamteindruck von NEVERHEART hat, ist das sehr geringe Equalising der Stimme; diese klingt also auf der Platte deutlich wärmer und »grundtoniger« als bei vorangegangenen Produktionen.

MUM: Wenn ich deine Musik beschreibe, dann immer mit Adjektiven wie “schön”, “ruhig”, “entspannend” – oft “melancholisch”, aber auch mal “optimistisch”. Wie würdest du deinen Stil selbst in wenigen Worten umreißen?

MH: Wiegenlieder für Erwachsene. Waking Dreampop.

MUM: Gibt es auf “Neverheart” ein Kernthema? Gibt es etwas, was du mit dem Album aussagen möchtest, oder besondere Erlebnisse, die dich beim Schreiben der neuen Stücke besonders beeinflusst haben?

MH: Gefühlsabwesehnheit und Gefühlsambivalenz. Liebesunfähigkeit. Bindungsphobisches Verhalten. Das Nimmerherz des Protagonisten schreit “Zuwendung” und lebt Abwendung, die jeweiligen besungenen Gespielen spiegeln diese Gefühlsambivalenz, sagen “weiß” und handeln schwarz. Der Besitzer des Nimmerherzens scheint unter einem Fluch zu stehen, hängt wie eine Marionette an Schicksalsfäden und ist somit zu aktiver Schicksalsveränderung unfähig, sein Lebens- und Liebesweg scheint bereits beschlossen beziehungsweise von seiner (traumatischen) Vergangenheit geprägt zu sein. Das Ende seiner Liebesunfähigkeitsgeschichte steht bereits fest: Liebe? Vergiss es … Bitte weitergehen, hier gibt’s nichts zu sehen … Pech gehabt, Arschloch. Eine offenbar ständige Reinszenierung einer frühkindlichen Verletzung. Der Typ mit dem Nimmerherz, der sich bloß Begleiter mit ihrerseits Nimmerherzen sucht. Eine Art Kaffeekränzchen der tormented Kids, der grauen Herren oder vielmehr der grauen Kindgebliebenen aus “Momo”. Doch es findet auch eine Akzeptanz mit der scheinbar ausweglosen, verfluchten Situation statt; im Lied NEVERHEART klingt doch in gewisser Weise der gemachte Frieden mit dem Nimmerherzschmerz an.

MUM: Welcher Song ist dein Favorit auf dem Album, und warum?

MH: NEVERHEART. Vielleicht der beste Song, den ich je geschrieben habe. Ein Wiegenlied, Volkslied, wie auch KASTRUP, UNTOUCHABLE, HENNIGSDORF, SEA OF SILENCE (PART II) oder LADY SLEEP. Je simpler, allgemein verständlicher, also wiegenlied- und volksliedartiger ein Lied, desto besser. Je näher überdies an der Grenze zum Kitsch – ohne diese jedoch jemals zu überschreiten, das ist das Entscheidende! – desto leichter macht man es dem Hörer, sich seinen Gefühlen und versteckten Sehnsüchten zu nähern. Der Text von NEVERHEART sagt: Ich verlasse mein Zuhause für immer. Die Musik sagt: Ich komme nach Hause. Der Text sagt: Jedes Mal, wenn du zu lieben versuchst, fällst du. Die Musik sagt: Du wirst geliebt. Ich bin, wie man sieht, großer Freund des Oxymorons und der ständigen Wiederholung, inklusive leichter Abänderung des Wiederholten. Bei NEVERHEART beginnen die Strophen stets ähnlich und der Tenor wandelt sich langsam aber sicher von Hoffnung zu Aussichtslosigkeit: “I’m leaving for your motherland and for your mother’s heart ––– I’m leaving for your broken land and for your broken heart ––– I’m leaving for your neverland and for your neverheart.”

MUM: Von “Two-Toned Love (Part I)” hast du kürzlich einen Remix veröffentlicht, der immer noch ruhig ist, aber durch sanfte Rhythmen bereichert wird, die es sonst auf dem Album ja fast nirgendwo gibt. Wie kam es hierzu?

MH: Ich wollte einfach mal sehen, was so passiert, wenn ich einen meiner neuen Songs moderner arrangiere und produziere. Außerdem wollte ich sozusagen Jem Seiferts Radio-Pop-Potenzial ausschöpfen, hatte er sich doch bei der Albumproduktion bewusst zurückgehalten mit allem, was NEVERHEART einen zeitgenössischen Charakter gegeben hätte.

MUM: Seit “Wretched Love Songs” sind fünf Jahre vergangen. Gab es neben der Pandemie und schriftstellerischer Arbeit, zu der ich gleich komme, noch einen weiteren Grund für die verhältnismäßig lange Pause?

MH: Nein.

MUM: Mit “Infinite Love Songs” bist du vor 22 Jahren vielbeachtet durchgestartet, die Scheibe wurde von der New York Times in den zehn besten Alben des Jahres 2001 gelistet. Mit dem von Gareth Jones produzierten “Rose” ging es zwei Jahre später fulminant weiter, und “Lady Sleep” ebnete 2005 den Weg nach Asien. Mit den letzten Alben scheint es etwas ruhiger geworden zu sein um deine Musik, oder täuscht das? Bist du zufrieden mit dem Verlauf deiner Karriere, oder wünschst du dir schon mal wieder mehr Präsenz in den Medien und Charts?

MH: Sicher, gerne. Aber natürlich nicht um jeden Preis. Irgendwann war dann wohl – was Europa angeht – der Wurm drin, beziehungsweise die Leute begriffen, dass Variation, Weiterentwicklung, Sich-Neuerfinden und all diese von den Beatles, David Bowie und Madonna vorgelebten angeblichen Künstlerkarriere-Notwendigkeiten mich deutlich weniger interessierten als die autistisch anmutende Widerspiegelung meiner selbst in meiner Musik, das heißt: selbstbezogenerweise stets das gleiche Lied zu schreiben, um solcherart immer wieder aufs Neue das verlorene beziehungsweise abgespaltene Gefühl heraufzubeschwören.

MUM: Mit “Lottewelt” hast du kürzlich deinen Debütroman veröffentlicht. Wie kam es zu der Idee, nach deiner 2012 erschienenen Autobiografie “The Rise and Fall of Maximilian Hecker” erneut zu schreiben? Ist diese ein Kind des Corona-Lockdowns, oder hattest du schon länger vor, noch einmal unter die Autoren zu gehen?

MH: Ich habe mit dem Schreiben bereits ein Jahr vor der Corona-Zeit begonnen, im Januar 2019. Die 2018 in Seoul erlebte und im Roman beschriebene und stilisierte/ästhetisierte Liebe zu einer koreanischen Schauspielerin hatte mich damals so bewegt und getroffen, dass ich sie unbedingt schriftlich festhalten wollte. Doch hatte ich dieses Mal den Ehrgeiz, einen Roman zu schreiben und nicht, wie zuvor so häufig, einen innerhalb kürzester Zeit runtergerotzten Erlebnisbericht für die Schublade (aus diesen Erlebnisberichten setzt sich übrigens THE RISE AND FALL OF MAXIMILIAN HECKER zusammen). Außerdem merkte ich schon bald während des Schreibens, dass es neben der Liebesgeschichte zu besagter Schauspielerin, dann dem Motiv des “Musikers on the Road” und schließlich den kuriosen Geschichten meiner Begegnungen mit Akteuren der sogenannten “koreanischen Welle” noch ein weiteres Romanthema gab, dass sich geradezu aufzudrängen schien – obwohl ich ursprünglich niemals vorgehabt hatte, darüber zu schreiben! –, und zwar mein Verhältnis zu meiner schwerstbehinderten und im jungen Alter gestorbenen Schwester (die im Roman Liselotte heißt); ein Motiv, das im Laufe der Zeit zum “Bindeglied” der verschiedenen Aspekte des Romans und zu seinem versteckten Kernthema wurde. Das alles hatte seinen Ursprung übrigens darin, dass ich ein Oxymoron aus Femme fatale und Schwester gesucht (und mit “Sœur fatale” gefunden hatte), welches das merkwürdige Gefühl zum Ausdruck bringen sollte, das man mitunter als Verliebter hat: die temporäre Aufhebung des Widerspruchs zwischen Vertrauen und Verlangen – und mir kurz darauf auffiel, dass es ja noch eine weitere “fatale Schwester”, meine leibliche nämlich, in meinem Leben gab.

MUM: Den Protagonisten des Romans zieht es nach Korea, wo er sich verliebt – und wo es ja auch den Vergnügungspark “Lotte World” gibt. In Südkorea, wo deine Platten ja auch erscheinen, bist du ja wie erwähnt schon gewesen. Was hat dich dort besonders beeindruckt, oder worin besteht deine Verbindung zu Korea, dass du dir dieses als Ort für die Handlung auserwählt hast?

MH: Zunächst einfach das tatsächlich Erlebte. Der Roman beginnt übrigens 2017 in Wuhan. Dort verliebt sich der Held in eine als Märchenfigur gezeichnete Frau und erlebt eine seiner typischen “erbärmlichen” da projektiven Liebesgeschichten. Es wird also zunächst die Liebesunfähigkeit des Protagonisten als Motiv etabliert. Ein Jahr später in Seoul erlebt er dann – über den Umweg der wehmütigen (Selbst-)Erinnerung an ein Familienfest in der Heimat – eine Art Läuterung und Selbst(wieder)findung und sieht sich mit einem Mal in der Lage, wirklich zu lieben; zuallererst sich selbst und später dann Charlotte Lee, besagte Schauspielerin.
Am Anfang waren es die Konzerte, die mich beruflich und also “passiverweise” nach Seoul brachten, später dann eher die dort gemachten Bekanntschaften, die mich dazu animierten, Korea immer mal wieder privat zu bereisen. Mit Korea verbindet mich eine Hassliebe. Ich bin nach wie vor Opfer des Kulturschocks, den ich dort tagein tagaus erlebe. Allerdings kann ich mich (als vermeintliches Indie-Idol in Korea) nirgendwo auf der Welt so gut meiner Lieblingsbeschäftigung hingeben wie in einer ambivalenten, selbstverliebten und zugleich selbstungewissen Kultur wie Korea: Dem Nichtdazugehören beziehungsweise dem Emporgehobenwerden und alsbald Fallengelassenwerden. Ich kann in Korea nach gebrochener Herzenslust- und Herzensqual mein frühkindliches Trauma reinszenieren: Den plötzlichen Verlust der mütterlichen Aufmerksamkeit, damals, als meine Schwester totgeboren, reanimiert und daraufhin schwerstbehindert von meine Eltern gepflegt wurde und ich als Zweijähriger miterleben musste, wie es ist, vom Zentrum der mütterlichen Aufmerksamkeit an deren Rand gedrängt zu werden.

MUM: Deine Musik wird auch in Taiwan und China veröffentlicht. Was ist es deiner Meinung nach, was dich in Asien erfolgreich macht, wo du ja auch live spielst?

MH: Zunächst hatte ich das Glück, dass mein erstes Label, Kitty-yo, international arbeitete, eine Zeitlang einen gewissen Kultstatus genoss und meine drei Kitty-yo-Alben (“Infinite Love Songs”, “Rose” und “Lady Sleep”) daher eben auch in den Indie-Plattenläden in Seoul, Taipeh und Peking landeten. Ich wurde also zunächst einmal wahrgenommen am “anderen Ende der Welt” – und eines Tages dort gesigned, zunächst in Korea. Zudem sorgte meine koreanische Plattenfirma eifrig dafür, die Songs ihrer Künstler in der TV-Werbung und in K-Dramen unterzubringen. Mein Erfolg in Korea begründet sich durch die Verwendung meines Songs “I’ll Be a Virgin, I’ll Be a Mountain” im populären K-Drama “The 1st Shop of Coffee Prince”. Hinsichtlich Taiwan wiederum war es eine in Paris lebende taiwanische Promoterin, die meine Musik entdeckte und sie sämtlichen taiwanischen Indie-Popstars vorstellte, mit denen sie befreundet war. Und der Schritt nach China gelang dann über mein taiwanisches Label, dass mich einem festlandchinesischen vorstellte. Unabhängig davon glaube ich, dass meine “klassisch romantische” und somit eskapistische künstlerische und musikalische Haltung in Ostasien ein Echo findet, da Kunst dort meiner Meinung nach ebenso eher ein Mittel zum Eskapismus darstellt, als dass sie ausgeübt wird, um Gruppenzugehörigkeit zu demonstrieren oder Sozialprestige zu erlangen. Wohlklang, Träumerei, Realitätsflucht, die sogenannte “Schönheit des Kummers” (bezogen auf den Begriff “Han” in der koreanischen Kultur), diese Attribute zeichnen einen Großteil der ostasiatischen Popmusik aus – wenn man einmal vom Uptempo-K-Pop absieht. Während die Liebesballade erst die dritte oder vierte Single eines westlichen Popmusikers ist, kann es schon mal sein, dass sie bereits die erste, spätestens aber die zweite eines ostasiatischen ist. Das “Gefühlslied” hat eine ganz andere Tradition in Ostasien; man schämt sich nicht etwa wie bei uns für die heimliche Vorliebe für z.B. Richard Sandersons “Reality” oder Harry Nilssons “Without You”; im Gegenteil, man ist stolz auf seine Ergriffenheit vom tiefen und tiefsten Gefühl.

MUM: Ist ein Konzert dort anders als vor deutschem oder europäischem Publikum?

MH: Durchaus! Ich habe das Gefühl, dass mein ostasiatisches Publikum mir “glaubt”, dass es mir sozusagen an den Lippen hängt und mir jedes Wort abkauft und niemals die Aufrichtigkeit meiner Emotionen hinterfragt, während ich in Europa mitunter das Gefühl habe, mich beweisen zu müssen; nicht zuletzt, dass ich NICHT ironisch bin hinsichtlich meiner Kunst.

MUM: Vor deiner Zeit als Musiker hast du Zivildienst an einem Klinikum gemacht, dann eine Ausbildung als Krankenpfleger. Hast du aus dieser Zeit etwas mit in deine Musik genommen, was deinen Stil vielleicht sogar mitgeprägt hat?

MH: Bloß, dass ich während der damals von meinen Eltern verlangten, der Karriere als Künstler vorauszugehenden Krankenpflegeausbildung so unter dieser (beziehungsweise meinem niedrigen Status als Auszubildender im Team) litt, dass ich jeden Abend mit der Klampfe an den Hackeschen Markt rannte, um mir einen “musikalischen Ausgleich” für vormittags im Krankenhaus erlittene Demütigungen zu verschaffen.

MUM: Während du in deinen Songs sehr zurückhaltend und fast introvertiert wirkst, entpuppst du dich in Konzerten als fast schon überraschend lockerer Geselle mit witzigen Sprüchen. Spiegelt die Musik nur die nachdenkliche und sanfte Seite von dir und kannst du dir vorstellen, auch mal musikalisch etwas komplett anderes auszuprobieren?

MH: Nein, musikalisch nicht. Ich bin im Alltag – das heißt, wenn ich unter Leuten bin – fast ausschließlich der Clown und Flachwitzereißer; das war schon zu Schulzeiten so. Doch bezüglich Musik und Literatur ist es mir stets ernst und bin ich stets ernst. Meine Kunst ist vollständig ironiefrei, da ein Kind (und das ist ja meine künstlerische Stimme) zu Ironie ja nicht fähig ist.

MUM: Was sind deine nächsten Pläne?

MH: Ich habe kürzlich neue Geschäftspartner in China und Korea gefunden und werde also dort wieder einmal auf Tournee gehen nächstes Jahr. Was Deutschland angeht, bin ich immer noch auf der Suche nach einer neuen deutschen Bookingagentur, habe ich doch die Idee, eine Konzertreise mit einer musikalischen Lesung (NEVERHEART & LOTTEWELT) zu machen.

MUM: Wenn du dir drei Bands oder Acts aussuchen könntest, mit denen du auf Tour gehst, welche wären dies?

MH: Paul Buchanan, Cat Power und Rachael Yamagata.

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MH: Maximilian Hecker
MUM: Mucke und mehr

Mehr Informationen zu Maximilian Hecker findet man auf seiner Website oder seinem Facebook-Kanal.

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)


Verlosung

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Wir haben zwei Exemplare von Maximilian Heckers Debütroman “Lottewelt” verlost, der am 26. Oktober 2023 erschien. Das Buch beschreibt die Geschichte eines Mannes, dessen (Liebes-)Leben nachhaltig durch die Geburt und den frühen Tod seiner Schwester Liselotte geprägt ist. Die traumatische Vergangenheit holt ihn mit großen Schritten ein, als er sich während eines Korea-Aufenthalts in die Schauspielerin Charlotte Lee verliebt – eine Seelenverwandte, wie es scheint, wenn nicht sogar »Körperverwandte«, an die der Protagonist augenblicklich sein gebrochenes Herz verliert, obwohl oder gerade weil die junge Frau in ihm das merkwürdige Gefühl auslöst, in ihr seine »Schicksalsschwester« Liselotte wiedergefunden zu haben.

Der Titel von Maximilian Heckers Roman bezieht sich allerdings nicht nur auf die beiden Lottes im Leben des Protagonisten, denn “Lottewelt” (als Anspielung auf den Seouler Vergnügungspark Lotte World) kann darüber hinaus auch als Synonym für die koreanische Unterhaltungsindustrie (Stichwort “Hallyu”) verstanden werden, deren schillernde Akteure die gewundenen Wege des Protagonisten fortgesetzt kreuzen und ihn zur Reflexion über die koreanische Seele und die koreanische (Populär-)Kultur inspirieren.

 

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