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“John Carpenter Collector’s Edition” – sieben Filme des Regisseurs in einer Box

Autor: Tobi

Am 28. November 2019 veröffentlichte StudioCanal in der “John Carpenter Collector’s Edition” gleich sieben größtenteils gruselige Filme des vor allem für seine Horrorfilme bekannten Regisseurs.

"John Carpenter Collector's Edition" (© Studiocanal GmbH)

Verleih: StudioCanal
Facebook: facebook.com/STUDIOCANAL.GERMANY
Spieldauer: 681 Minuten insgesamt
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
FSK: freigegeben ab 18 Jahren

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Hintergrund:

Er ist der Haudegen des unabhängigen Genrekinos, dessen Bilder und Klänge aus dem Kino der 80er-Jahre nicht wegzudenken sind: John Carpenter. Vielen gilt er als Erfinder des neuzeitlichen Horrorfilms, der mit “Halloween – Die Nacht des Grauens” (1978) den Slasherfilm als neues Subgenre etablierte. In den 40 Jahren seiner Schaffenszeit seit seinem Durchbruch schuf Carpenter einige der intensivsten, fantasievollsten und bedeutendsten und erfolgreichsten Filme des Genres.

Der Sohn eines Musikers ist selbst schöpferischer Musikliebhaber und komponierte als solcher für fast alle seine Filme eigenhändig den Soundtrack. Regiegrößen wie Guillermo del Toro, Quentin Tarantino, Nicholas Winding Refn und James Cameron zählen zu seinen Verehrern. Ein gnadenloser Spannungsaufbau, treibende Synthie-Soundtracks und nicht zuletzt Carpenters unverwechselbar lakonische Handschrift machen seine Filme zu Kultklassikern mit endlosem Wiederschauwert. In Cannes wurde John Carpenter jüngst mit der Carosse d’Or für seine außergewöhnliche Regietätigkeit ausgezeichnet.

Die “John Carpenter Collector’s Edition” bietet auf sieben Discs sieben seiner Filme:

  • Halloween – Die Nacht des Grauens (1978)
  • The Fog – Nebel des Grauens (1980)
  • Die Klapperschlange (1981)
  • Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
  • Die Fürsten der Dunkelheit (1987)
  • Sie leben (1988)
  • Vampire (1998)

Die Filme in dieser Edition:

Halloween – Die Nacht des Grauens (1978)

Darsteller: Donald Pleasence, Jamie Lee Curtis, Nick Castle, Sandy Johnson
Länge: 91 Minuten

Handlung:
Der 6-jährige Michael Meyers, hinter einer Maske verborgen, ersticht seine Schwester Judy. Es ist Halloween, die Nacht, in der Spaß und Grauen verschmelzen. 15 Jahre später: Psychiater Sam Loomis fährt in die Klinik, um eine lebenslange Sicherheitsverwahrung für den unheilbaren Meyers einzuleiten. Doch es ist zu spät. Michael ist ausgebrochen. Wieder ist Halloween. Michael Meyers irrt durch die Stadt. Der Horror beginnt erneut.

Kritik:
“Halloween – Die Nacht des Grauens” ist ein absoluter Horror-Kultfilm, den die meisten natürlich schon mindestens einmal gesehen haben. Wenn Michael Meyers maskiert durch seine Heimatstadt Haddonfield zieht und mordet, kommt jede Menge Spannung auf. Jamie Lee Curtis spielte als sich resolut wehrendes potentielles Opfer so gut, dass sie die Rolle nie wieder los wurde und heute noch in den vielen Fortsetzungen zu sehen ist. Ein Slasher-Klassiker, den man kennen muss und dessen musikalisches Thema von John Carpenter auch legendär für Horror steht.

Trailer:


The Fog – Nebel des Grauens (1980)

Darsteller: Adrienne Barbeau, Jamie Lee Curtis, Janet Leigh, Hal Holbrook
Länge: 90 Minuten

Handlung:
Zum 100. Geburtstag der Küstenstadt Antonio Bay in Kalifornien ist eine Feier geplant, um der Stadtgründer zu gedenken. Durch ein Tagebuch aber, das Pater Malone (Hal Holbrook) einen Tag vorher in seiner Kirche entdeckt, erfährt er von der blutigen Geschichte der Stadtgründung, denn damals wurde ein Schiff mit Kranken absichtlich gegen die Felsen gelenkt, um den Bau einer nahen Siedlung zu verhindern, und die sechs Gründerväter der Stadt machten als Schuldige nicht nur dichten Nebel für das Schiffsunglück verantwortlich, sie nahmen in diesem Zusammenhang auch noch jede Menge Gold zu Unrecht an sich.

100 Jahre später sendet Radiomoderatorin Stevie Wayne (Adrienne Barbeau) wie so oft allein vom nahgelegenen Leuchtturm, als sich plötzlich wie aus dem Nichts eine mysteriös leuchtende Nebelbank der Bucht nähert. Auch wenn Stevie per Radio warnt, wird ein Boot eingeschlossen und die drei Fischer werden von Geistern der damals Ertrunkenen ermordet. Am nächsten Morgen finden Elizabeth Solley (Jamie Lee Curtis) und Nick Castle (Tom Atkins) eine der Leichen, doch der getötete Fischer erwacht im Krankenhaus als Zombie wieder zum Leben und greift an. Zwar kann er ausgeschaltet werden, aber es ist völlig klar – die Taten von damals sollen nun gerächt werden, das Böse ist da, und der nächste Nebel kommt bestimmt. So ist es dann auch, und zwar während der Feier, die von Kathy Williams (Janet Leigh) mitorganisiert wird, deren Mann zu den beiden verschollenen Fischern gehört. Ein Kampf ums Überleben beginnt.

Kritik:
John Carpenter hatte damals eine absolute Glanzzeit. Zwischen “Halloween” und dem großartigen Dystopie-Thriller “Die Klapperschlange” (1981) erschuf er mit “The Fog – Nebel des Grauens” einen Horror-Streifen, der trotz seiner Einfachheit zu schocken wusste.

Auch durch den starken, bedrohliche Stimmung aufbauenden Soundtrack, den Carpenter als Sohn eines Musikers wie schon bei “Halloween” selbst erschuf, wird Spannung erzeugt, und so wirkt der heran kriechende Nebel umso mehr auf die Psyche. Die aus heutiger Sicht technisch natürlich etwas dürftig wirkenden Schockeffekte wurden gut eingesetzt und die Atmosphäre des Films ist genauso dicht wie der Nebel – der Streifen funktioniert also auch heute noch.

Trailer:


Die Klapperschlange (1981)

Darsteller: Kurt Russell, Lee Van Cleef, Ernest Borgnine, Donald Pleasence
Länge: 99 Minuten

Handlung:
New York im Jahr 1997. Reinzugehen ist verrückt, auszubrechen unmöglich. Ganz Manhattan ist ein Hochsicherheitsgefängnis, in dem drei Millionen Mörder, Räuber, Vergewaltiger und gefährliche Durchgedrehte ohne Wärter eingesperrt sind. Es herrscht reine Anarchie und das Recht des Stärkeren. Mitten in dieses Chaos, in Mid Town Manhattan, stürzt Air Force One, die Maschine des Präsidenten. Jemand muss in diese Hölle rein… und wieder raus… um das Leben des Präsidenten zu retten.

Die Wahl für dieses Wahnsinnsunternehmen fällt auf Snake Plissken, einen hochdekorierten Ex-Lieutnat, der wegen seiner Verbrechen im Zivilleben selbst zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Bei Erfolg kann er seine Weste reinwaschen. Um sicherzustellen, dass Plissken seine Mission auch erfüllt, werden ihm kleine Sprengkörper implantiert. Snake hat weniger als 24 Stunden Zeit, den Präsidenten und sich selbst zu retten, danach explodieren die Ladungen…

Kritik:
Im Gegensatz zum ansonsten ja eher üblichen Horror-Genre schuf John Carpenter mit “Die Klapperschlange” einen Action-Thriller, der voll zu überzeugen wusste. In einem dystopischen New York – welches wie wir inzwischen wissen 1997 glücklicherweise nicht so aussehen sollte – entwickelt sich eine äußerst spannende Handlung, in deren Mittelpunkt natürlich Snake Plissken steht.

Dieser bedeutete eine überragende Rolle für Kurt Russell, den man cooler nie wieder sah, weil nicht sehen konnte. Neben ihnen spielten auch Lee Van Cleef als Police Commissioner, Ernest Borgnine als Cabbie, Harry Dean Stanton als Superhirn, Disco- und Soul-Musiker Isaac Hayes als Duke von New York und Donald Pleasence als US-Präsident stark, dazu kommt Carpenters toller Soundtrack – ein großartiger Klassiker.

Trailer:


Das Ding aus einer anderen Welt (1982)

Darsteller: Kurt Russell, Wilford Brimley, T. K. Carter, David Clennon
Länge: 109 Minuten

Handlung:
Im Winter 1982 entdeckt ein zwölfköpfiges Wissenschaftlerteam in einer entlegenen Forschungsstation am Südpol einen Außerirdischen, der über 100.000 Jahre im Schnee begraben war. Als er aufgetaut ist, tritt der Alien in immer wieder neuer Gestalt auf, verbreitet Panik unter den Forschern und wird schließlich einer von ihnen…

Kritik:
Nachdem es 1951 bereits eine Verfilmung der Erzählung “Who Goes There?” von John W. Campbell Jr. gegeben hatte, nahm sich nun 31 Jahre später John Carpenter den Stoff vor. Nach den Erfolgen von “Halloween” und “Die Klapperschlange” sowie dem dazwischen liegenden, auch guten “The Fog” wurde seine Adaption allerdings zum Flop. Dies lag vor allem daran, dass statt dem subtilem Thrill und Spannung seiner vorangegangenen Filme nun eher blutige Splatter-Szenen und Spezialeffekte im Fokus standen, was allerdings eher ekelig als faszinierend wirkt. Einer der schlechteren Filme des Horror-Meisters.

Trailer:


Die Fürsten der Dunkelheit (1987)

Darsteller: Donald Pleasence, Lisa Blount, Victor Wong, Jameson Parker
Länge: 102 Minuten

Handlung:
Plötzlich auftretende Veränderungen in der Umwelt und schreckliche Naturkatastrophen verheißen für all diejenigen, die die Zeichen deuten können, nichts Gutes: Die Wiederkehr Satans steht kurz bevor. In einer zerfallenen Kirche mitten in Los Angeles, gefangen in einem gläsernen Schrein, schlummert seit Jahrhunderten das Böse. Als Wissenschaftler diesem furchtbaren Geheimnis auf den Grund gehen wollen, erwacht die dämonische Kraft eines uralten Anti-Gottes.

Mit Hilfe eines Priesters versuchen sie verzweifelt, dem Bösen zu trotzen. Doch alle Anstrengungen sind vergebens: Nach und nach werden alle Beteiligten zu Zombies. Satan hat seine Fesseln abgelegt und bereitet mit rasender Wut alles vor, um seinem Vater, dem Anti-Gott, einen würdigen Empfang zu bereiten…

Kritik:
“Die Fürsten der Dunkelheit” war der zweite Teil von Carpenters sogenannter “apokalyptischer Trilogie”, die 1982 mit “Das Ding aus einer anderen Welt” begann und 1994 mit “Die Mächte des Wahnsinns” enden sollte – welcher hier ja nicht in der Edition enthalten ist.

Im Gegensatz zum blutigen “Das Ding aus einer anderen Welt” bewegt sich Carpenter hier wieder in angestammtem Metier und bietet Horror, der auf Schockeffekte, Grauen und düstere Atmosphäre setzt, dazu auch wie zumeist bei Carpenter passend musikalisch untermalt. Sicher nicht sein bester Film, aber ein solider.

Trailer:


Sie leben (1988)

Darsteller: Roddy Piper, Keith David, Meg Foster, Peter Jason
Länge: 93 Minuten

Handlung:
Außerirdische haben die Erde besetzt. Sie benehmen sich ganz normal und sind optisch nicht von Menschen zu unterscheiden. Nur durch eine Spezialbrille betrachtet, erkennt man ihr wahres Gesicht. Der Gelegenheitsarbeiter John Nada findet eine solche Brille und ist schockiert: Alles deutet auf eine lang geplante Invasion hin, denn Millionen von Aliens bevölkern bereits die Erde. Um den Planeten ungestört ausbeuten zu können, haben sie die Menschen in Hypnose versetzt. Kaum einer kann sich ihrer Gehirnwäsche entziehen. Als sich John einer Untergrundbewegung anschließt, um das Hauptquartier der Wesen zu zerstören, wird er entdeckt. Jetzt machen die Fremden unbarmherzig Jagd auf ihn…

Kritik:
Mit “Sie leben” präsentierte Carpenter einen interessanten Film, der zwischen Science-Fiction, Thriller und Horror angesiedelt war. Weit mehr als bei ihm gewohnt war der Streifen von Gesellschaftskritik geprägt und bezog sich somit mehr auf die aktuelle Außenwelt und den in Bequemlichkeit und blindem Vertrauen basierten Verzicht der Menschen, Dinge zu hinterfragen. Das Ganze wurde zwar mit einigen Längen serviert, trotzdem war “Sie leben” ein durchaus gelungener Streifen.

Trailer:


Vampire (1998)

Darsteller: James Woods, Daniel Baldwin, Sheryl Lee, Maximilian Schell
Länge: 103 Minuten

Handlung:
Im Geheimauftrag des Vatikans verdingt sich Jack Crow als Anführer einer Gruppe von Vampirjägern. Als bei einem nächtlichen Überfall der Untoten seine gesamte Crew dahingemetzelt wird, können nur Jack und ein treuer Begleiter fliehen. Sie schwören Rache! Mit Hilfe eines Pastors stößt Jack auf Valek, den “Meister” der Blutsauger, der seit 600 Jahren in einer Mission unterwegs: Er sucht das legendäre Kreuz von Bezier, mit dem Vampire das Sonnenlicht ertragen könnten.

Kritik:
Mit “Vampire” bot Carpenter 1998 eine Mischung aus Western und Horrorfilm, die in puncto Einspielergebnis nicht überragend gut ankam. Dies ist eigentlich schade, denn dem Streifen mangelt es vielleicht etwas an Selbstironie, ansonsten aber ist der Genre-Mix sehr reizvoll und wartet mit einer interessanten Handlung ebenso auf wie mit starker Optik. Im Vergleich zu anderen Filmen geht es hier zwar auch wieder etwas blutiger zu mit einer Portion Splatter, die Story bleibt aber nicht auf der Strecke.

Trailer:


Bonus-Material:

Als Extras findet man Audiokommentare, die Dokumentation “Rückkehr zur Klapperschlange”, geschnittene Szenen, Darstellerinfos, ein “Making of” zu “Vampire”, Trailer und mehr.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 28. November 2019
Bildformat: 16:9 (2,35:1)
Ton Blu-ray: 5.1 DTS-HD MA (de), Mono DTS-HD MA (En)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)

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